Klangunterschiede bei Verstärkern (Vollverstärker)

  • Hallo Technikfreunde,


    es ist schon sehr lustig, was man hier bisher zu lesen bekommt.


    Bei mir hat jede Neuanschaffung im Vr-Bereich eine imense Klangverbesserung herbeigeführt.


    Das ich zuerst als Jugendlicher so ein Altertümchen wie Embe hatte will ich gar nicht erwähnen - das ist IMO kein HIFI.
    Als meine "Klassik-Laufbahn" richtig begann, war ich etwa 14. Ich wünschte mir eine Receiver von QUELLE. Der war preiswert, aber hatte mit meinem Philips-Plattenspieler und selbstgebauten Boxen (Isophon) einen ordentlichen Klang, der jede Musiktruhe in den Schatten stellte (schon durch die Boxenaufstellung).
    Gerauscht hat es nur, wenn es auch auf der Platte vorhanden war.


    Später wurde dann Tuner und Vr getrennt gekauft - ja, es war ein guter teleton-Vr (die Marke gab es mal) - Klang war wieder besser als der Quelle Receiver.


    Dann mußte etwas her, was in HighEnd-Kreisen kursierte. Ich war Student, aber das habe ich mir geleistet. Ein JVC-Vr mit allem drum und dran in der Qualitätsklasse, wie der weiter oben vorgestellte Technics SU8600.
    Klanglich TOP, aber der eingebaute Plattenspieler-Vor-Vr war mir nicht brillant genug. Ich kaufte einen separaten DUAL-Entzerrer-Vor-Vr, der nun verwendet wurde und der Klang war natürlich und brillant.
    Hat mich Jahre so zufriedengestellt.


    ;) Also erzählt mir bitte nicht, dass der Klang eines Vr nicht unterschiedlich sein kann. das fängt ja schon beim Vor-Vr an und ich letztendlich eine Preisfrage.



    Danach wurde ab 1980 die CD eingeführt und es folgten weitere Vr von Technics (als die noch vernünftige Vr bauten --- heute ist das nur noch Plastik-Ware) und SONY-Vr.
    :yes: Der Klang wurde jedesmal besser, ausgefeilter.


    :] Heute bin ich seit mehr als 10Jahren mit dem dicksten SONY-ES-Flaggschiff zufrieden - ein Gerät mit Gibraltar-Chassis für die Ewigkeit gebaut und 25kg schwer.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang


  • Ganz richtig, je höherwertiger die Anlage, desto mehr Wert legt man in der Regel auf die Qualität der Aufnahme. Es endet damit, dass man auf Hifi-Messen meist diese typischen High-End-Aufnahmen zu hören bekommt. Rolf Gemein, der Chef von Symphonic Line, ist da eine Ausnahme. Bei seinen Vorführungen scheut er nicht davor zurück, auch schlecht aufgenommene, alte Aufnahmen vorzuspielen. Kein Wunder, gelten die Verstärker von Symphonic Line im Vergleich zu anderen Boliden dieser Liga als vergleichsweise wohltönend. Eben dies stellt Herr Gemein immer wieder gern unter Beweis.


    Liebe Grüße
    Thomas
    (dessen Verstärker 24 kg wiegt. :D)

  • Hallo,
    da kann ich natürlich nicht mithalten denn meine grösste Endstufe wiegt nur 18kg ;(
    Und wird als Bassverstärker eingesetzt :yes:


    Ziehe ich aber alle Gewichte der Verstärkerabteilung im Wohnzimmer zusammen komme ich über 50kg :baeh01:


    Das ist dann Heavy End :jubel:


    :hello:
    embe


  • Ja ja, die guten alten QUELLE-Geräte — in Wirklichkeit Produkte des „VEB Kombinat Rundfunk- und Fernsehtechnik Staßfurt“; im Westen verkauft unter dem (Tarn-)Markennamen „UNIVERSUM“. Das war'n zum Teil richtig gute Geräte - sicher, kein „High-End“ im heutigen Sinne - aber alles andere als Billig-Schrott!



    Aber ..., das nur nebenbei bemerkt.


    Eigentlich sollte ein Verstärker ja wohl einfach nur „klingen“ und den Klang als solchen im Idealfall GAR NICHT beeinflussen — oder hab ich da jetzt was falsch verstanden. :rolleyes:
    Ein "warm", "kühl" oder "brillant" klingender Verstärker sollte doch eigentlich eher ein Ärgernis als ein Grund zur Freude sein.
    Ein guter Verstärker soll sein Eingangssignal verstärken und nicht verändern, oder sehe ich das falsch?! :untertauch:



    Es grüßt ein (etwas irritierter)


    Laurenz ?(

    `
    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
    .

  • Hallo Laurenz,


    Zitat

    Ein guter Verstärker soll sein Eingangssignal verstärken und nicht verändern, oder sehe ich das falsch?!


    Das gilt anscheinend aber nicht für alle Hörer ;)


    Gibt so lustige Beschreibungen des Klanges:
    Meiner klingt räumlicher, meiner heller, offener, saftiger, überschäumender,
    flüssiger (gefällt mir gut :D), breite Bühne, holographisch, spritzig, fetzig,
    locker, tolles Timing ?(, rhytmisch und was noch alles...
    High End Vokabular :jubel:
    Kostet viel klingt immer besser blablabla....
    Schwurbelschwarbelschwafel....
    Geh mal auf die High End Messe da wirste bekehrt :hahahaha:


    :hello:
    embe

  • Hallo Laurenz, Embe und Thomas,


    Zitat

    Ein guter Verstärker soll sein Eingangssignal verstärken und nicht verändern, oder sehe ich das falsch?!


    Das siehst Du vollkommen richtig.


    Es ist aber ein Unterschied ob eine Klangreglung durch Klangregler oder direkt durch den richtigen natürlichen Vor-Vr produziert wird. Klangreglung ist immer mit geringen Klangeinbußen verbunden (dazu später).


    Nur ob ein Vr auch dazu in der Lage ist, das Eingangssignal so umzusetzen, dass es natürlich von den Boxen wiedergegeben wird, dazu bedarf es schon eines guten Gerätes.
    Dies ist dann letztendlich eine Preisfrage, denn nicht jeder Billig-Vr wird in der Lage sein das Ausgangssignal auch wunschgemäß astrein wiederzugeben. Das Ergebnis ist dann eine Klangverfälschung, die durch Verzerrungen der Signalkurve produziert werden.


    embe
    Dann bin ich ja beruhigt mit Deinen 50kg.
    Ich hatte Deinen Beitrag zuerst so gelesen, als wenn Du noch mit der Musiktruhe aktuell Musik hörst, quasi nach Deinen Vr-tests zu dieser zurückgekehrt bist.
    Mein erster Gedanke war: "Das kann doch nicht wahr sein."


    :D Lustig aber technisch daneben, die Vr-Qualität jetzt in Gewichten aufzumessen.
    Meinen 20kg-Receiver für die hinteren Kanäle habe ich dabei auch noch nicht berücksichtigt, aber auf Dein Gesamtgewicht von über 50kg komme ich nicht.
    Dann kannst Du ja mit Deinem Vr-Material ein richtiges Gewitter produzieren.


    Sonnensucher
    Ja, das hatte ich damals auch gehört, das die QUELLE-UNIVERSUM-Geräte aus Ostdeutschland kamen. Das Gerät war OK, aber für heutige Verhältnisse nicht mehr wünschenswert.
    :wacky: Man ist halt heute verwöhnt.


    Thomas

    Zitat

    Kein Wunder, gelten die Verstärker von Symphonic Line im Vergleich zu anderen Boliden dieser Liga als vergleichsweise wohltönend. Eben dies stellt Herr Gemein immer wieder gern unter Beweis.


    Das heißt ja zu Deutsch, das diese Gemein-Vr eine Klangbeinflussung für das Eingangssignal vornehmen und nicht das Originalsignal in allen seinen Stärken und Schwächen wiedergegeben wird.


    -----------------------------


    Seit es die CD gibt bin ich mehr und mehr dazu übergegangen meine Verstärker nur im Direktbetrieb zu verwenden, d.h. ohne die Klangregelstufe, da durch diese die Signalkurve beeinflußt und ungünstig verzerrt wird.
    Auch wenn der Klangregler z.Bsp.bei einer bassschwachen CD dann dieses Manko ausgleicht und angenehmer macht, so hört man deutlich das dem Signal etwas fehlt.
    :yes: Deshalb bei mir nur CD-DIREKT !


    Ich hatte vor 20Jahren auch mal einen tollen Technics-Eqaulizer. So etwas käme mir heute nie mehr in den Signalweg.
    :hello: Wie seht ihr das mit Klangreglung und CD-DIREKT ?

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo.


    Nach meinen Erfahrungen gibt es schon Unterschiede im Verstärkerklang. Ich bezweifle allerdings auch, ob die sich stets (im Sinne einer wie auch immer gearteten Verbesserung) proportional zum steigenden Preis verhalten.
    Gleichwohl hate ich mit meiner SL-Avalon-Kette CDs, die bei mir zunächst das Gefühl hervorriefen, dass wohl ein LS kaputt sein müsse, beispielsweise, weil ganze Passagen knisterig-rauschig klangen. Dabei handelte es sich dann - wie eben der Vergleich mit anderen Anlagen zeigte - um "fehlerhafte" Aufnahmen. Mit meiner jetzigen, gutmütigeren - vom mir aus gesoundeten - Anlage höre ich diese Mängel kaum mehr.


    Ich denke weiterhin, dass nahezu jeder Hifi-Freund grundsätzlich sagen würde, dass es darum geht, das unverfälschte Signal aus dem LS hören zu wollen (hohe Wiedergabetreue eben). Ob das in der Realität wirklich so aussieht, bezweifle ich. Da kommt die Fraktion der Aktiv-Studio-Monitore-Hörer ins Spiel. Deren Credo ist ja die völlig unverfälschte Wiedergabe (obwohl auch diese immer wieder Unterschiede zwischen den diversen Studio-Monitoren beschreiben). Es ist für mich aber schon die Frage, ob man die Güte der Aufnahme kontrollieren (was genau genommen Aufgabe so eines Monitors ist) oder "einfach Musik hören" will.


    :hello:


    Gruß, l.

    "Jein".

    Fettes Brot

  • Wolfgang
    Meine Wohnzimmer *Stereoanlage* besteht aus 2 Hornlautsprechern die über eine extra Endstufe angefeuert werden. Der AV Receiver fungiert hier nur als Vorverstärker.
    Das AV und Mehrkanal-Gedöhns macht der Receiver alleine.
    Spassig wirds wenn alle Lautsprecher zusammengeschaltet sind, das ist zwar null High End aber extrem realistisch...hinsichtlich der Lautstärke.


    Das alte Steuergerät befindet sich ja nicht mehr in der Truhe, die ist doch beim Nachbar zerdeppert im Sperrmüll gelandet.
    Mein Kumpel hat nur die Chassis und das Steuerteil retten können. Ein Chassis
    war schon membranmäßig eingerissen ;(
    Konnte ich aber noch mal kleben :D


    Zum Direkt Schalter, den nutze ich nur beim Kopfhörer.
    Über die Anlage entscheidet meist mein momentanes Empfinden.
    Nicht alle CDs sind gleich abgemischt, bei der einen rummst der Bass,
    bei der anderen isser nicht zu hören, usw.
    Das Rauschen steigt zwar minimal an, nervt aber nur im Nahfeld.

    Zitat

    so hört man deutlich das dem Signal etwas fehlt.


    Aber was soll dem Signal fehlen?


    Klar gibt es Unterschiede im Klang.
    Aber was besser oder schlechter ist entscheide ich für mich selbst.
    Brauch mir keiner was vorzubeten.... entweder ich hörs selbst oder eben nicht :yes:


    Studio Monitore sind in erster Linie auf neutralen Klang getrimmt.
    Also Nulllinie auf dem Frequenzmonitor.
    Dazu für ein Aufnahmestudio mit völlig anderer akustischer Umgebung als im heimischen Wohnzimmer konzipiert.
    Hier muss man schon wirklich probehören ob einem das auf Dauer gefällt.


    :hello:
    embe

  • hihi


    http://www.hifi-voodoforum.at


    Nein, nur zur Aufklärung: Die Behauptung, statistisch signifikante Unterschiede seien in Hörtests nicht zu erwarten bzw. man wette dagegen, hat nichts mit Messfetischismus zu tun. Man misst dort nämlich nicht, sondern man hört und man frägt nach, ob Unterschiede wahrzunehmen waren. Zuvor pegelt man selbstverständlich auf ein Lautstärkeniveau, weil man dieses immer wahrnimmt - mit der tatsächlichen Qualität hat aber die Lautstärke natürlich nichts zu tun.


    Einen Blind-Hörtest zu diskreditieren oder sonstwie wegzudiskutieren ist einfach Quatsch. Das einzige, was man an manchen kritisieren könnte, wären die Spezifikationen eines solchen Tests (absolute Länge, Länge der Stücke, Art des Tonmaterials etc).
    Sind diese Parameter festgelegt und der Test sagt einem, daß man mit einer Wahrscheinlichkeit von 98% nicht besser war, als jemand, der ausschließlich eine Münze wirft oder sonstwie rät, so ist dies leider einfach eine tautologisch-mathematische Aussage und nicht wegzudiskutieren. Man darf selbstverständlich an die restlichen 2% glauben ;)

    Das Frühstück ist ihm viel zuviel Zeremonie. Die ganze Lächerlichkeit kommt zum Ausdruck, wenn ich den Löffel in die Hand nehme. Die ganze Sinnlosigkeit. Das Zuckerstück ist ja ein Anschlag gegen mich. Das Brot. Die Milch. Eine Katastrophe. So fängt der Tag mit hinterhältiger Süßigkeit an.