Alternativen zu Steinway

  • Eine tolle Alternative zum heutigen, modernen Steinway ist ein älterer Steinway!


    Eine klangliche und auch musikalisch wunderbare Aufnahme gibt es hier:



    Leiv Ove Andsnes spielt die Lyrischen Stücke von Grieg auf Griegs Steinway aus dem Jahre 1892.


    Ich selbst habe schon in Oslo auf einem historischen Steinway eine Aufnahmeprüfung für eine Sängerin begleitet. Das Instrument hatte einen Steinway-typischen präzisen und gleichmässigen Anschlag und einen reifen, dunklen Ton. Das war auch ein wunderbares Erlebnis.


    Wenn ich in entsprechenden Fachläden verschiedene Flügel anspielte, blieb bei mir zum Schluss immer nur mit Abstand der Steinway übrig.


    Eine für mich denkbare Alternative ist Fazioli, den ich nur als Hörer von Angela Hewitts Aufnahmen kenne, aber bisher selbst noch nicht antesten konnte.


    Übrigens bin ich ein überzeugter Anhänger von Kawai-Klavieren und habe mir vor allem aus Überzeugung und weniger aus Kostengründen ein solches im letzten Jahr gekauft. Nach langem, umfangreichen Vergleichspielen fand ich das Klavier sogar besser als ebenfalls im Laden herumstehende Yamaha-Flügel und einen top-restaurierten Blüthner-Flügel.
    Schimmel kam bei diesem Vergleich überhaupt nicht in Frage (weder Klaviere noch Flügel) und ein Grothian Steinweg war leider nicht da.


    Das Beste am Kawai-Klavier war und ist für mich, dass es einen warmen, weichen, lang-singenden Ton hat, die Mechanik klanglich sehr differenzierbar ist, und bei Bedarf trotzdem im ff die Obertöne dazukommen. Mit anderen Worten: Es klang für mich am ehesten nach guten Steinway-Flügeln und ging auch vom Spielgefühl am deutlichsten in diese Richtung.


    Aufgrund dieser Erfahrungen wäre ich natürlich auf die grossen Kawai-Flügel als mögliche Steinway-Alternative neugierig, die ich leider weder gespielt habe, noch von irgendwelchen Aufnahmen kenne.


    Falls einer mehr weiss, kann er es hier ja gerne mitteilen.


    Gruss :hello:
    Glockenton


    PS: Natürlich ist jedes Instrument anders ( auch baugleiche) und es kommt sehr drauf an, wie es intoniert ist. Ich mag es eher weich und singend, weil ich damit Klassik und keinen Rock spiele ( da sind dann die E-Pianos im Vorteil...)

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Immer mehr Aufnahmen mit alternativen Flügeln zu Steinway gibt es derzeit im Angebot.


    Beginnen wir mit FAZIOLI einem ausgesprochen "schöngeistigen" instrument. Zumindt drei hervorragende Pianisten haben sich für dieses Intrstrument entschieden.


    Da wäre beispielsweise Markus Schirmer zu nennnen,



    auch Angela HEWITT



    spielt einen Fazioli...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich möchte aber, damit nach Alfreds Äußerung des "schöngeistigen" Faziolis kein falscher Eindruck entsteht, anmerken, daß ein Fazioli F308 unter entsprechenden Händen (wie zum Beispiel mehrfach im Herkulessaal die von Marc-André Hamelin) zu einem klanggewaltigem Monster werden kann. Ein berauschende Kraft zu vergleichen mit der einer Orgel fliegt einem dann um die Ohren.
    Also, vielleicht ist Frau Hewitt von ihrer Spielweise auch etwas "schöngeistig"? (Herrn Schirmer kenne ich nicht)

    Das Frühstück ist ihm viel zuviel Zeremonie. Die ganze Lächerlichkeit kommt zum Ausdruck, wenn ich den Löffel in die Hand nehme. Die ganze Sinnlosigkeit. Das Zuckerstück ist ja ein Anschlag gegen mich. Das Brot. Die Milch. Eine Katastrophe. So fängt der Tag mit hinterhältiger Süßigkeit an.

  • Hallo, liebe Klavierfreunde,


    ich bin ja nun ein absoluter Laie in dieser erlauchten Runde, möchte aber doch mal eine Beobachtung mitteilen, die ich in der Saison 2007/2008 gemacht habe. Da spielte Michael Korstick in der Essener Philharmonie alle fünf Klavierkonzerte von Beethoven an vier verschiedenen Abenden. Und von meiner 10. Reihe aus konnte ich sehen, dass es kein Steinway war, auf em er spielte. Zu sagen, dass ich es auf Anhieb gehört hätte, wäre vermessen, aber ich konnte sehen, dass es kein Steinway D war, die für gewöhnlich in großen Häusern wie Essen, Köln oder Dortmund auf der Bühne stehen, denn alles, was ich bis dato von Beethoven in Konzerten live gesehen hatte, war eigentlich auf einem Steinway gespielt worden. Ich sitze für gewöhnlich nicht so weit hinten, dass ich den Steinway-Schriftzug nicht lesen könnte.
    Also ging ich in der Pause hin, um zu schauen, auf welchem außergewöhnlich gut klingenden Flügel Korstick denn die ersten beiden Beethoven-Konzerte gespielt hatte. Von meinem Platz aus hatte ich nämlich sehen können, dass der Flügel merklich kürzer war als ein Steinway D. Und siehe da, es war ein älterer Blüthner-Flügel. Den Namen hatte ich zwar schon einmal vorher gehört, mehr aber auch nicht. Da in Essen sonst auch auf Steinway gespielt wurde, vermute ich fast, dass er irgendetwas mit Korstick zu tun hatte, vielleicht sein eigener war.
    Kwennt jemand von euch Blüthner-Flügel?

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Liebe Freunde der Klaviermusik,


    da der Name bisher noch nicht erwähnt worden war, möchte ich euch eine interessante Klavierbauerdynastie vorstellen: die 1862 in Stuttgart gegründete Firma


    FLÜGEL- UND KLAVIERFABRIK
    CARL A. PFEIFFER GmbH & Co. KG


    In der nun fünften Generation werden dort unter der Leitung von Dr. Georg Pfeiffer Flügel und Klaviere gebaut nach dem Firmenmotto "Wir verwirklichen den musikalischen Traum von Menschen, die das Besondere suchen!"

    Beim Bau des neuen Firmensitzes in Leonberg im Jahre 1994 wurde in den Gebäudekomplex ein Konzertsaal integriert, dort finden regelmäßig Veranstaltungen zur Förderung des Pianistennachwuchses statt.


    Unter den zahlreichen Referenzen sei stellvertretend die des berühmten Pianisten Wilhelm Kempff erwähnt:
    "Ein hervorragendes Zeugnis schwäbischer Klavierbaukunst."


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Zitat

    Kennt jemand von euch Blüthner-Flügel?


    Blüthner war dereinst eine der berühmtesten Klaviermarken, heute jedopch - wie so viele - weitgehend von Steinway verdrängt.


    Blüthner hatte 1872 eine eigene Erfindung in den Klavierbau eingebracht und zum Patent angemeldet, das sogenannte Aliquot System.


    Zitat von der Blüthner- Website:


    Zitat

    Um die Klangeigenschaften seiner Instrumente zu verbessern, beschäftigte sich Julius Blüthner mit den verschiedensten Saitensystemen. Bereits bei Hölling und Spangenberg wurde mit einem Klavier experimentiert, das auf beiden Seiten einen Saitenbezug aufwies. Das Saitensystem einer Viola d'amore brachte ihn schließlich auf diese Idee, sein Aliquot-Patentsystem zu entwickeln und 1872 zum Patent anzumelden. Dies war eine 4. Saite, die jedem Chor im Diskant zugeordnet wird. Diese Saite wird nicht durch den Hammer zum Schwingen gebracht, sondern indirekt zum Klingen angeregt.


    http://www.bluethner.at/geschichte.html


    Wie klingt nun ein Blüthner ?
    Um diese Frage zu beantworten, bzw den Klang für jedermann erlebbar zu machen hat die Firma Blüthner eine eigenes Label gegründet, bzw CDs in Zusammenarbeit mit Hänssler produziert (?)




    In die Klangbeispiele kann hineingehört werden...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Schön, dass Bechstein hier schon mehrfach erwähnt worden ist. Kein einzigesmal hingegen Pleyel, angeblich von Chopin persönlich hochgeschätzt. Meine Grosseltern hatten so ein Instrument, weiss der Himmel woher und wie alt. Es ist noch immer spielbar und mir persönlich einiges lieber als das bescheidene Yamaha-Klavierchen chez moi. (Äpfel und Birnen, natürlich! Und schon deshalb zutiefst unfair, weil mein Yamaha kein Flügel ist. Trotzdem. Wärmer, weicher... leichter? Farbiger? Reicher? Das Yamaha klingt daneben fast mechanisch. Jedenfalls Geschmackssache.)


    Google gibt nicht sehr viel her zu Pleyel. Der einzige berühmte Pleyel-Spieler, den ich auf Anhieb gefunden habe, ist Andras Schiff, zu hören hier: http://www.youtube.com/watch?v=0rnRwqkwKtU Schiff spielt ja alles mögliche und vorwiegend anderes, siehe dazu das hiesige Schiff-Forum.


    Pleyel auf CD finde ich (ebenfalls auf Anhieb) vorwiegend von Chopin, naturellement. Beispielsweise Alex Szilasi, Edna Stern. Und Schumann, mit Martin Schmeding. Bis auf Stern Namen, die ich nie gehört hatte.


    Meinungen? Irgendjemand?

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  • Alternativen zu Steinway - warum muß diese Frage überhaupt so gestellt werden? Die Antwort hat nicht nur etwas mit der fraglos hohen Qualität von Steinway zu tun, sondern auch mit der Nachkriegsgeschichte. Viele europ. Hersteller haben unter den Kriegsfolgen gelitten und sich nur langsam erholt. Bechstein etwa, bis zum zweiten Weltkrieg ebenbürtiger Rivale von Steinway, büßte sein komplettes Holzlager ein. Steinway hatte seine Ressourcen in Amerika und hat die Zeit klug genutzt, um sein Imperium über die Konzertsäle auszubauen. Und heute ist es eben so, daß viele Pianisten in einem Konzertsaal einen Steinway und nichts anderes erwarten - es verkürzt die Eingewöhnungszeit.


    Dennoch bin ich auch der Meinung, daß viele Hersteller sich nicht vor S. verstecken müssen. Ich möchte gerne einen in Erinnerung rufen, der einmal ein Großunternehmen war und heute als mittelständischer Handwerksbetrieb, aber immer noch mit weltweit gutem Ruf, existiert: Feurich. Nach dem Verlust des Betriebs in Leipzig durch Kriegsschäden bzw. Enteignung durch die DDR und einer Existenzkrise infolge der Übernahme der Firmengemeinschaft Euterpe/Feurich durch Bechstein Anfang der 90er Jahre produziert F. heute als kleiner, aber unabhängiger Hersteller tolle Instrumente mit dem traditionellen romantischen Feurich-Klang (ich könnte meines jeden Tag herzen).
    Aufnahmen mit Feurich-Flügeln findet man auf der Feurich-Webseite
    (http://www.feurich.com/german-site/zubehoer.html).


    Beste Grüße


    Avenellus

    Einmal editiert, zuletzt von Avenellus ()

  • Lieber Avenellus


    Danke für Deinen interessanten Beitrag über die Klaviere der Firma Feurich.
    Das Problem, das ich bei Feurich - und etlichen vergleichbaren Marken - leider sehe , ist die mangelnde Präsenz auf Tonträger.Von dem Moment an, wo ein oder zwei namhafte Pianisten oder mutmaßlich zukünftige namhafte Pianisten einen Flügerl eines bisher eher im Verborgenen wirkenden Klavierbauers benutzt und seine Aufnahmen macht, ist der Bann gebrochen. Man beginnt sich für das Prudult zu interessieren.


    Es geht ja nicht in erster Linie darum, daß andere Klaviere als Steinway abensogut oder nicht ganz so gut sind, vielleicht in gewissen Disziplinen sogar besser - sondern um den spezifischen unverwechselbaren Klang, der uns - wenn Steinway sein de facto Monopol weiter ausbauen könnte - vermutlich auf immer entginge....


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat von Anna

    Pleyel auf CD finde ich (ebenfalls auf Anhieb) vorwiegend von Chopin, naturellement. Beispielsweise Alex Szilasi, Edna Stern. Und Schumann, mit Martin Schmeding. Bis auf Stern Namen, die ich nie gehört hatte. Meinungen? Irgendjemand?

    Hallo Anna,


    die von Dir genannte youtube-Aufnahme
    "http://www.youtube.com/watch?v=0rnRwqkwKtU"
    habe ich mir angehört und mit dieser CD hier



    anhand des Soundschnipsels (Track 24) versucht zu vergleichen.


    Nun ist es hier so eine Sache mit dem Vergleichen.
    Zunächst kommt es darauf an, welche und wie viele Mikrofone die Aufnahmetechnik wie und in welchem Raum aufstellt....(!)
    Das wird schon bei beiden Aufnahmen unterschiedlich gewesen sein.


    Dann ist die Intonation des Klaviertechnikers klanglich sehr ausschlaggebend.
    Hier haben die Pianisten unterschiedliche Geschmäcker.
    Ich z.B. lasse den Klavierstimmer mein Kawai-Klavier gerne eher weich und warm intonieren (er hat da so ein Metallteil zum Stechen der Hammerköpfe).
    Wenn es mir zu sehr nach Yamaha klingt (metallisch hell und in den Mitten eher dünn, aber auch nur tendenziell), dann mag ich den Klang für Klassik und Romantik nicht so, weil da schnell der Eindruck von "billig-blechern" entstehen kann.
    Andere finden den harten Klang aber gerade schön, weil er ihnen brilliant vorkommt.


    Und dann kommt in unserem Fall auch noch erschwerend hinzu, dass die Tonqualität beim Youtube-Beispiel (Mono) bescheiden ist, und beim JPC-Auschnitt ( stereo) auch nicht viel besser daherkommt.


    Wirklich vergleichen kann man da nicht.
    Aber vielleicht versuchen, eine Tendenz festzustellen.
    Der von Kissin gespielte Flügel (wohl ein Steinway?) klingt beim Forte des Anfangs obertonreicher, bissiger, während der Pleyel mir mittiger und weniger metallisch vorkommt.
    Ob ein Steinway im Vergleich hierzu nicht doch einen mehr singenden, längeren Ton hat, könnte man bei anderen, leiseren Passagen oder Stücken besser beurteilen, z.B. einem Adagio aus der Wiener Klassik.


    Man müsste schon beide Instrumente im selben Raum nebeneinander hinstellen, von der Stimmung und Intonation her etwas aufeinander abstimmen und dann denselben Pianisten bitten, die gleichen Passagen erst auf dem einen und dann auf dem anderen Instrument zu spielen.
    Was dabei an Unterschieden herauskäme, wäre schon aussagekräftiger.


    So schlecht, wie einige der Youtube-User, finde ich den Pleyel-Flügel gar nicht.
    Das Instrument scheint mir über einen angenehm weichen und auch im Forte nicht brutal klingenden Klang zu verfügen.
    Solche ein "Timbre" empfinde ich auf jeden Fall als Bereicherung der von Steinway sicherlich dominierten Klangpalette in Konzertsälen und auf Aufnahmen.
    Ich kann aber wie gesagt unter den genannten Bedingungen nicht einschätzen, ob mir ein moderner Steinway nun mehr zusagen würde oder nicht.
    Man müsste die Instrumente auch selbst anspielen, um z.B. zu prüfen, welchen klanglichen Ausdrucksreichtum die Klaviermechanik in den verschiedenen Registern und Lautstärken zulässt oder wie gut die Repetition ist.


    Sehr gut gefällt mir aber in dem von Dir genannten Beispiel übrigens das Klavierspiel von Schiff, sowohl pianistisch als auch musikalisch (das ist ja ohnehin nicht voneinander zu trennen)


    :hello:
    Glockenton

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  • Hallo Glockenton,


    ganz herzlichen Dank für Deine Neugier und Deine Zeit! Diesen Pleyel, der jetzt bei meinem Bruder steht, mag ich wirklich. Die Unfreundlichkeit mancher Kommentare auf Youtube ist mir unerklärlich; vielleicht tönen die neuen anders. Schiff mag ich im übrigen auch. Meistens mindestens.


    Mein persönliches Lieblingsinstrument ist allerdings der Bechstein-Flügel unseres anderen Grossvaters aus der Zwischenkriegszeit. Weil der bei meinen Eltern ist, steht bei mir ein Yamaha-Mietklavier. Bisher ein B2 silent, weil ich erst vor einem Jahr angefangen habe zu spielen; der alte Bechstein war für uns Kinder leider tabu. Natürlich merkt auch eine Anfängerin schnell, dass ein B2 schmalbrüstig klingt. Heute war ich im Klaviergeschäft mit dem guten Vorsatz, ein Bechstein-Klavier zu erstehen. Dazu ist es nicht gekommen. Die C. Bechstein-Klaviere, die mich vom Klang her tatsächlich begeistern, kosten ein Vermögen. Die Bechstein Academy-Instrumente überzeugen mich vom Klang her nicht mehr als die Yamahas entsprechender Qualität. Von der Bechstein-Tochterfirma Zimmermann hat mir der Inhaber des Ladens ausdrücklich abgeraten: offenbar haben sie mehrere Instrumente dieser Marke zurücknehmen müssen, weil sie sich extrem schnell verstimmten. Abgesehen davon werden auch die heute irgendwo produziert - die Firma verweigere jede Aussage dazu, also wohl in Korea oder China. (Bechstein gehört heute ja einer koreanischen Firma.) Was sie im Laden nicht hatten und was wohl wirklich noch in Europa hergestellt wird, ist die andere Bechstein-Tochter, Hoffmann. Ist aber auch teurer als Yamaha. Und ans Silent-System von Yamaha kommt das von Bechstein und Co. nicht heran. Das Silent-System ist mir leider wichtig, mit einem kleinen Kind kann man sonst viel weniger üben. - Zu Pleyel meinte der Geschäftsinhaber nur noch, sie hätten manchmal gewisse Probleme mit der Mechanik. Ich habe nicht weiter nachgefragt.


    Du hast ein Kawai-Klavier? Darf ich fragen, wie Du darauf gekommen bist? Denen sagt man ebenfalls ein gutes Silent-System nach; ich habe jedoch auch gehört, dass ihre Klaviere hart im Anschlag sind, womit ich gar nichts anfangen kann. (Sowohl Bechstein als auch Pleyel sind sehr leichtgängig. Ich find schon "mein" Yamaha zäh und Steinway vom Anschlag her völlig unmöglich.) Der Laden, den ich besucht habe, führt Kawai nicht. Habe es also nie selber ausprobieren können.


    Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich ein Yamaha B3 bestellt, vorerst wieder zur Miete, und warte mal ab. Ein Bechstein ist an einer Anfängerin eh verschwendet. Also heissts erst mal üben, üben, üben, bis ich allenfalls den Flügel erbe. Was hoffentlich noch ein paar Jahrzehnte dauern wird!


    :hello:


    (Sorry, wenn ich hier etwas vom Thema abkomme, es sollte hier wohl eher um Aufnahmen gehen, aber die Klavier-Entscheidung beschäftigt mich grade.)

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    Einmal editiert, zuletzt von Anna ()

  • Ein P.S. noch an Glockenton: aus meiner beschränkten Erfahrung kann ich Deine Beurteilung nur bestätigen, dass Pleyel (wie Bechstein) deutlich weicher klingt als Steinway. Das ist jedoch mit Vorbehalt zu geniessen - ein neues Pleyel-Klavier habe ich nie live gehört, und Bechstein und Steinway habe ich heute an Klavieren verglichen, nicht an Konzertflügeln. Dort war es jedoch so eindeutig, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass es bei Flügeln wesentlich anders ist. Ein Stück weit widerspiegelt ein so eklatanter Unterschied doch auch eine bewusst erzielte Klangfarbe, die zum Markenzeichen wird und vom Unternehmen mehr oder weniger gepflegt wird. (Im Fall von Bechsteins Tochterfirmen weniger, am deutlichsten und peinlichsten bei Euterpe.) Die Berührung mit dem Steinway-Klavier heute war meine erste. Habe den Ruf der Instrumente natürlich gekannt und mich fast ehrfürchtig davor gesetzt und das bisschen angespielt, was ich kann, z.B. Mackie Messer oder Greensleeves - und war enttäuscht! Was herauskam, klang in meinen Ohren metallisch, hart, fast aggressiv. Nu, jedem das seine. Aber nach diesem Erlebnis kann ich mich Alfreds Plädoyer für mehr Vielfalt bei den Aufnahmen nur anschliessen.

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  • Zitat von Anna

    Abgesehen davon werden auch die heute irgendwo produziert - die Firma verweigere jede Aussage dazu, also wohl in Korea oder China. (Bechstein gehört heute ja einer koreanischen Firma.)


    Daß Bechstein einer koreanischen Firma gehört, stimmt meines Wissens nicht (mehr). Völlig richtig und ein ärgerlicher Aspekt des Umgangs von Bechstein mit seinen Kunden ist, daß die Herkunft der Komponenten bewußt verschleiert wird. Das unterscheidet B. von anderen Herstellern, z.B. W. Steinberg, die auf ihrer Internetseite und in ihrem gedruckten Material die Herkunft aller Komponenten nachweisen (kurioserweise insistiert W.St. auch bei seinen Klavieren der 2. Reihe dennoch auf dem "Made in Germany").


    Avenellus

    Einmal editiert, zuletzt von Avenellus ()

  • Zitat von Anna

    Du hast ein Kawai-Klavier? Darf ich fragen, wie Du darauf gekommen bist? Denen sagt man ebenfalls ein gutes Silent-System nach; ich habe jedoch auch gehört, dass ihre Klaviere hart im Anschlag sind, womit ich gar nichts anfangen kann. (Sowohl Bechstein als auch Pleyel sind sehr leichtgängig. Ich find schon "mein" Yamaha zäh und Steinway vom Anschlag her völlig unmöglich.) Der Laden, den ich besucht habe, führt Kawai nicht. Habe es also nie selber ausprobieren können.


    Meine Suche nach einem neuen Klavier hatte mich eigentlich so weit gebracht, dass ich ein bestimmtes Instrument von Wendl & Lung in Oslo beinahe schon gekauft hätte.
    Das Know-How stammt aus Österreich, produziert wird zu bezahlbaren Musikerpreisen in China.
    Bei dem Händler standen drei Instrumente des gleichen Typs, und jedes klang ziemlich anders. Dennoch viel mir die Entscheidung nicht schwer, weil ich sehr spezifische Kriterien und Klangvorstellungen habe.


    Nur aus "Jux und Dollerei" wie man in Bielefeld sagt, bin ich dann noch einen Tag später in ein Musikgeschäft in Halden gefahren. Dort standen Schimmel-Klaviere, Yamaha-Flügel, ein sehr schön restaurierter Blüthner Flügel und eben mein Kawai-Klavier.
    Obwohl man annehmen müsste, dass die Flügel besser klingen müssten, fand ich das Spielgefühl und den Klang von meinen Kawai eindeutig am besten.
    Mir sind folgende Punkte besonders wichtig:


    Extremes pp leicht kontrollierbar möglich.
    Schnelle Repetitionseigenschaften
    Ausgewogene Register mit im Forte kräftigem Bass und Crisp im Diskant
    Vor allem eine singende Tonqualität, d.h. lang ausklingend
    Eine möglichst gelungene Synthese aus Wärme und Klarheit
    Dynamische Differenzierungen (z.B. beim "Mix" der Stimmen einer Fuge)
    durch eine exakte Mechanik leicht zu realisieren.


    Manche Leute haben sich ja durch das Hören von Pop/Rock - oder gewissen (nicht allen) Jazz-Aufnahmen, bei denen die Mikros entweder direkt über den Saiten hängen oder bei denen gleich mit eher rockig abgestimmten E-Pianos/Samplern gearbeitet wird, einen eigentümlichen Geschmack angewöhnt:
    Sie hören am liebsten einen kurzen, perkussiven und steinig-harten Klang.
    Bekannte von mir arbeiten als Musiker in der Pop-Branche. Das von ihnen bewusst so ausgewählte Instrument klingt dementsprechend.
    Damit die "Kinderszenen" von Schumann herunterzunageln, wäre ein Verbrechen.


    Mein Geschmack geht da in eine andere Richtung:
    Ich bevorzuge den klassisch-singenden Flügelklang, wie er z.B. schön auf dieser Aufnahme schön zu hören ist:



    (hier z.B. Track 2)


    Mit diesem Klang als Idealvorstellung im Hinterkopf habe ich mich für mein Klavier entschieden, weil es dem für den von mir noch aufzubringenden Preis am nahsten kam, mehr noch als die dort vorhandenen Flügel ( der Sound der Yamahas erinnerten mich an Klänge aus dem Hause des als Musiker hochgeschätzten Herrn Chick Corea, aber ich will ja hauptsächlich Bach, Mozart, Beethoven, Schubert und Brahms spielen).


    Man kann nie von einem Instrument auf eine ganze Firma schliessen.
    Ich habe auf vielen Steinway-Flügeln gespielt. Bis auf einen waren davon alle ganz hervorragend und keiner davon "vom Anschlag her unmöglich".

    Im Gegenteil: Sie waren sehr präzise und leichtgängig, je neuer und teurer, desto besser, bis auf einen ganz tollen historischen Steinway, den ich in Oslo spielte und der ebenfalls nahezu perfekt beherrschbar war.
    Als Pianist quält man sich oft, weil der Kopf etwas will, was in der Realität von den Fingern klanglich schwer und mit viel Übeaufwand umzusetzen ist.
    Wenn man dann auf so einem unbezahlbaren Flügel spielen darf, dann kann es sein, dass Manches plötzlich leicht und selbstverständlich fällt, was vorher nur mit richtigen Anstrengungen machbar war.
    Ich vergleiche das manchmal mit dem Fahren eines 60Ps Golf-Diesels aus den 80ern mit einem Super-Sportwagen: Das Auto, bzw. das Instrument reagiert so, wie man es sich wünscht, man hat die Kontrolle.


    Und es geht darum, die möglichst perfekte Kontrolle zu haben: Das, was man sich innerlich vorstellt, soll so wenig wie möglich von dem abweichen, was man beim Spielen hört.
    Dazu sollte man aber gelernt haben, sich beim Spielen selbst zuzuhören....


    :hello:
    Glockenton

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  • Ergänzend zu meinem Beitrag Nr 66 vom 4. März 2010 noch ein paar Aufnahmen, die auf Blüthner gemacht wurden.


    Alexander Paley spielt Prokofieff:10 Stücke aus Romeo & Julia op. 75
    3 Stücke aus Cinderella op. 95
    6 Stücke aus Cinderella op. 102

    Und hier die weiter oben mehrfach erwähnte Einspielung von 4 Mozart Klaviersonaten durch Mikhail Pletnev auf einem Blüthner.

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die Frage, warum Steinway eine solche marktbeherrschende Stellung hat, ist vielschichtig. Leider muß man sagen gehen viele Institutionen (Musikschulen etc.) auf "Nummer sicher", bestellen einen Steinway, und denken über keine Alternativen nach. Das ist sehr schade. Allerdings gibt es auch einen sachlichen Grund für die Dominanz von Steinway. Dieser Flügel ist einfach universell einsetzbar. Er kann eben nicht nur Schubert und Mozart gut wiedergeben, aber weniger Debussy oder Strawinsky wie andere. Ich habe z.B. den Blüthner 280 im Konzert in Düsseldorf mit Franz-Josef Birk gehört. Man staunt, wie wenig Volumen dieses große Instrument hat. Das ist einfach ein Manko für einen wirklich großen Saal. Leider machen viele Hersteller aber auch den Fehler, Steinway kopieren zu wollen, was sie gar nicht können. Nachvollziehen konnte ich das auf der Frankfurter Musikmesse. Nur wenige bleiben sich selber treu und vertrauen auf ihre eigenen Stärken wie August Förster - und das ist auch gut so.


    Inzwischen muß man sagen: Der Yamaha CF3 S ist ein phantastisches Instrument, einem Steinway längst ebenbürtig. Auch der Kawai ist ein wunderbares Instrument - ich konnte auf der Messe allerdings nur die kleineren Modelle ausprobieren, die mir ausnehmend gut gefallen haben. Das große war wegen der Lautstärke in der Halle einfach nicht zu proben. Yamaha (aber auch nur Yamaha) dagegen hat einen eigenen, geschlossenen Pavillon. Der Fazioli ist einzig - wie man da den Ton formen kann! Bei den Billiginstrumenten kommt nichts - bei so einem "Wunder" wie dem Fazioli bei jeder Anschlagsnuance eine neue Farbe. Kein anderer Flügel hat zudem eine solche überwältigende Baßwiedergabe wie der Fazioli. Dagegen ist ein Steinway wirklich flachbrüstig. Allerdings klingt der Fazioli im Obertonbereich gerne etwas "weiß" - was u.U. den Eindruck einer gewissen Sterilität hervorrufen kann.


    Eine wunderbare Aufnahme mit dem Fazioli, die auch seine überragenden Qualitäten im Baß zeigt:


    Beste Grüße
    Holger

  • Auf welche Marke setzten eigentlich die großen Pianisten des 20. Jahrhunderts? Rubinstein, Horowitz, Gilels, Kempff, Backhaus und wie sie alle heißen. Waren das auch schon hauptsächlich Steinway-Flügel? Oder Bechstein?


    LG
    Joseph
    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Auf welche Marke setzten eigentlich die großen Pianisten des 20. Jahrhunderts?


    Wir alle, die an diesem Thread mitarbeiten werden uns bemühen diese Frage zumindest häppchenweise zu beantworten.
    Teilweise waren die Pianisten nämlich nicht auf ein Instrument fixiert. In Wien stand in meiner Jugend - egal wer da spielte- meist ein Bösendorfer am Podium. Auf Schallplattenhüllen ist das entsprechede Fakbrikat des insruments meist gar nicht vermerkt - ein Indiz, daß man es nicht für so wichtig nahm. Es gab aber natürlich auch Künstler, die mit einem Instrument eng verbunden waren.


    Mit Steinway hat die Deutsche Grammophon eine Serie produziert, welche sich "Steinway Legenden nennt

    Hier findest Du einige der von Dir genannten Pianisten - ABER das ist keine wirkliche Beantwortung der Frage - weil hier beispielsweise NUR DGG Künstler genannt werden.


    BECHSTEIN
    Andrerseits jedoch wird Wilhelm Kempff auf der Homepage der Fa. Bechstein erwähnt:


    Zitat

    1953-
    Zwei Jahre nach dem Neustart feiert Bechstein seinen hundertsten Geburtstag: Der Titaniapalast, der auch den Berliner Philharmonikern mit ihrem damaligen Chefdirigenten Wilhelm Furtwängler als Konzertsaal dient, ist überfüllt, als Wilhelm Backhaus am 21. November dort ein reines Beethoven-Programm spielt. Berühmte Künstler wie Sergiu Celibidache und Wilhelm Kempff bevorzugen Bechstein.

    Zitat

    1892
    Am 4. Oktober wird in der Linkstraße der "Bechstein-Saal" eröffnet, als Architekten hatte man den Baurat Schwechten gewonnen, der auch die Philharmonie umgebaut hatte. Der Saal im Stil der italienischen Renaissance war in Weiß und Gold gehalten. Die Eröffnung wird mit einem dreitägigen Musikfest gefeiert, es spielen u.a. Hans von Bülow, Johannes Brahms und Anton Rubinstein. C. Bechstein setzt Maßstäbe für die höchste Klavierbaukunst und erobert internationale Konzertbühnen.

    Zitat

    1901
    Die prachtvolle Bechstein Hall in der Londoner Wigmore Street bietet Platz für 500 Zuhörer, es werden jährlich 300 Konzerte veranstaltet. Nach der Enteignung im Ersten Weltkrieg wird der Konzertsaal Wigmore Hall heißen.


    "Mit Freuden bekennt sich als begeisterter Anhänger der herrlichen Bechstein Flügel Wilhelm Backhaus"


    http://bechstein.com/konzerte-pianisten/pianisten/g.html


    Auf der Website der Firma Bechstein finden sich weitere Informationen, vor allem eine Liste berühmter Pianisten, welche bereits auf Bechstein gespielt haben, was nicht bedeuten soll - Bechstein betont dies ausdrücklich - daß hier ein Rechtsverhältnis bestünde.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    clc 29131

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Lieber Alfred,


    wenn Du die Serie "Steinway Legends" schon erwähnst:



    Der Gilels ist ein besonders lustiger Fall. Da ist der DGG nämlich ein faut pas passiert: Die Chopin-Sonate Nr. 3. die hier wieder veröffentlicht wurde, ist nämlich auf einem Bechstein gespielt.


    Von Alfred Brendel gibt es die haarsträubende Geschichte, daß er einmal in Skandinavien bei einem Konzert einen Fazioli-Flügel spielen wollte (privat hat er natürlich einen Bösendorfer!), weil er ihm so gut gefiel. Da hat dann Steinway seine ganze Macht spielen lassen - sie wollten das Brendel-Konzert sogar verbieten! Diese Firma hat offenbar keine Skrupel, wenn es um die Verteidigung ihrer Machtstellung auf dem Markt geht.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Danke für die ersten Informationen!


    Ich habe gerade noch etwas gefunden:


    "Wladimir Horowitz spielte einen Steinway D aus New York, der ihn auf seinen Konzertreisen begleitete. Arthur Rubinstein nannte einen Hamburger Steinway D sein eigen, den er zeit seines Lebens spielte."

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    Joseph II. Heute, 11:34
    Auf welche Marke setzten eigentlich die großen Pianisten des
    20. Jahrhunderts? Rubinstein, Horowitz, Gilels, Kempff, Backhaus und wie
    sie alle heißen. Waren das auch schon hauptsächlich Steinway-Flügel?
    Oder Bechstein?
    LG Joseph

    Hallo Joseph,


    Mit Sicherheit steht fest, daß JORGE BOLET fast ausschließlich auf Bechstein gespielt hat.


    Auch andere große Musiker, Pianisten, Dirigenten und Komponisten bekannten sich zu, bzw. äußerten sich sehr enthusiastisch über den Bechsteinflügel,
    wie z. B. ARTUR RUBINSTEIN, ARTURO BENEDETTI MICHELANGELI, SWJATOSLAW RICHTER, CYPRIEN KATSARIS, CLAUDIO ARRAU, JÖRG DEMUS, TATJANA NIKOLAJEWA, WILHELM BACKHAUS, WILHELM KEMPFF, und bekanntlich auch FRANZ LISZT, wie auch WILHELM FURTWÄNGLER, SERGIU CELIBIDACHE, CLAUDE DEBUSSY, oder KRZYSZTOF PENDERECKI.


    Von einigen gibt es auch Zitate:


    CLAUIO ARRAU: "Immer wieder mein ganzer Enthusiasmus für dieses fabelhafte Instrument"


    ARTUR RUBINSTEIN: "Ich bin glücklich, auf dem besten Flügel Spaniens gespielt zu haben" (Er meinte damit Bechstein)


    JORGE BOLET: "Nach meiner Meinung ist der Bechstein von so überlegener Qualität ist, daß er keinen Konkurrenten hat. Die Mächtigkeit des Klanges gibt dem Pianisten ein unbegrenztes Reservoir für die größten Konzertsäle. Die Möglichkeit, den Ton des Instrumentes in allen Klangfarben zu variieren, macht es zu dem idealen Instrument für Konzerte der gesamten Klavierliteratur."


    JÖRG DEMUS: "Im Bechstein verbinden sich die allerwichtigsten Vorzüge: Klarheit, Größe und doch auch Weichheit des Tones mit einer wunderbar sensiblen Mechanik" DEMUS sammelt bekanntlich Klaviere und Flügel und gilt als großer Experte.


    WILHLEM BACKHAUS: "Mit Freuden bekenne ich mich als begeisterter Anhänger der herrlichen Bechstein-Flügel"


    TATJANA NIKOLAJEWA: "Die Bechstein Instrumente harmonisieren mehr als andere mit meinem künstlerischen Gefühl"


    FRANZ LISZT: "Seit 28 Jaharen habe ich nun Ihre Instrumente gespielt, und sie haben ihren Vorrang aufrechterhalten"


    SERGIU CELIBIDACHE: "Ich habe einen Bechstein-Flügel in herrlicher Qualität mit unübertroffenem Ton"


    WILHELM FURTWÄNGLER: "Bechstein ist sicher eines der allerbesten Klaviere...vor allem charakterisiert durch die edle Tonfülle, süß und gleichwohl erhaben"


    DEBUSSY: "Man sollte Klaviermusik nur für den Bechstein schreiben"


    Inwieweit die genannten Pianisten ausschließlich oder überwiegend auf Bechstein gespielt haben, ist mir leider nicht bekannt.


    Viele Grüße


    wok

  • In meinem Beitrag Nr. 83 von soeben habe ich noch vergessen, WILHELM KEMPFF zu zitieren: "Ich schätze mich glücklich, im Zeitalter der BECHSTEINE zu leben".


    Wenn ich mich recht erinnere, habe ich auch gelesen, daß WALTER GIESEKING auf einem Bechstein spielte.


    Gruß
    wok

  • Quelle Wikipedia:
    Blüthner belieferte auch die Solisten Claudio Arrau, Ferruccio Busoni, Karlrobert Kreiten, Arthur Rubinstein, Wilhelm Kempff und Oleg Maisenberg.

    CLAUIO ARRAU: "Immer wieder mein ganzer Enthusiasmus für dieses fabelhafte Instrument"
    (gemeint hier Bechstein)

    Hier werden also beide Marken erwähnt.
    Bei Wiki auch gelesen - die Beatles spielten ihren Hit "Let it be" auf einem Blüthner- Flügel ein.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Ich habe inzwischen einwenig weiter recherchiert . und habe das herausgefunden, was ich ohnedies schon "wusste" - oder vielmehr zu wissen glaubte. Die meisten, der ganz großen Pianisten haben auf verschiedenen Markenflügeln gespielt. sie wurden einerseits umworben - schon Beethoven hat einen Flügel der Fa. Broadwood GESCHENKT bekommen - andrerseits war nicht jeder willens "sein Instrument mit auf Reisen zu nehmen.
    So weist die Referenzliste der tschechischen Klavierbaufirma PETROF in etwa die gleichen Namen auf wie die von Bechstein oder Blüthner etc. das "Steinway-Monopol" entstand - wie ich glaube - vor allem durch die Dominanz in den Aufnahmestudios der großen Schallplattengesellschaften und durch einige Eigenschaften, welche das instrument für große Konzertsäle optimal erscheinen lassen.
    "WARUM SPIELEN 95% ALLER PIANISTEN AUF STEINWAY ?"
    so fragt die Internetseite der Fa Steinway, und blendet dazu ein Bild eines Pianisten oder einer Pianistin ein.
    Für mich habe ich diese Frage bereits beantwortet - ich werde mich aber hüten dies öffentlich zu tun, weil ich den
    argen Verdacht habe, daß das was ich sagen würde, nicht jene Anwort ist, die man bei Steinway gerne hören möchte ....



    weiteres in Bälde


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • das "Steinway-Monopol" entstand - wie ich glaube - vor allem durch die Dominanz in den Aufnahmestudios der großen Schallplattengesellschaften und durch einige Eigenschaften, welche das instrument für große Konzertsäle optimal erscheinen lassen.


    Glaube ich nicht. Die Stärke von Steinway liegt in der Infrastruktur. In jedem Land, wo Konzertsäle von Bedeutung sind, gibt es Steinway-Techniker, die die Konzertflügel regelmäßig in Schuss halten und entsprechende Original-Ersatzteile ständig parat haben. Das bietet in diesem Ausmaß kein anderer Hersteller - die Dominanz ist das Ergebnis von sehr guten Instrumenten und fast konkurrenzlosem Support.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Glaube ich nicht.

    Ich auch nicht! Entscheidend sind die Konzertsäle. Die Tonstudios kann man ja an einer Hand abzählen. Die fallen nicht besonders ins Gewicht. Außerdem besitzen sie in der Regel gar keine Flügel, sondern mieten sich die, die sie brauchen. Soviel ich weiß, gibt es einzelne Firmen und Künstler, die Exklusivverträge mit Steinway abgeschlossen haben. Ansonsten entscheidet der Interpret, auf welchem Flügel er spielt. Der Steinway hat einfach in der entscheidenden Oktave das reichste Obertonspektrum. Und damit hat er sich wohl durchgesetzt - und nicht zuletzt wegen der universellen Verwendbarkeit. Eine Rolle spielt auch, daß sie in die Marktlücke gesprungen sind, als die Bechstein-Fabriken 1945 in Deutschland alle zerbombt waren. Bis dahin war Bechstein der weltweit führende Hersteller.


    Beste Grüße
    Holger

  • Zitat

    als die Bechstein-Fabriken 1945 in Deutschland alle zerbombt waren


    Bechstein gibt auf der Internetseite einen zarten Hinweis:


    Zitat

    1945
    Im zweiten Weltkrieg wurden die Produktionsanlagen weitgehend und möglicherweise gezielt zerstört. Unter der alliierten Militärverwaltung liegt Bechstein im amerikanischen Sektor. Die US-Administration beschlagnahmt das Unternehmen; erst 1951 wird die amerikanische Treuhänderschaft aufgehoben.


    (Hervorhebungen von mir)


    Kommen wir zu einer anderen interessanten Klaviermarke:
    STEINGRAEBER & SOEHNE, BAYREUTH


    http://www.steingraeber.de/


    Wenn wir die Referenzliste betrachten, so ist sie mehr oder identisch mit jener der anderen Klaviermanufakturen. Steingraeber betont ausdrücklich, daß sie sich als eine der noch existierenden Klaviermanufakturen sieht, die ihren Instrumenten noch "Leben" einhauchen.


    Auch die Liste der Institute, welche mit einem Steingraeber Flügel ausgerüstet sind ist beeindruckend. Und es gibt auch immer wieder Veranstaltungen und Nachwuchspflege.
    Jedoch - an Einspielungen mit Flügeln von Steingraeber scheint ein Mangel zu herrschen - zumindest gibt es hier keine Hinweise auf derartige Aufnahmen.


    Diese Aufnahme von Mozart-Transkriptionen mit Cyprien Katsaris - sie wurde in anderem Zusammenhang heute bereits gezeigt - wurde jedoch mit einem Streingraeber Flügel E272 gemacht. Stolz prangt das Logo der Klaviermanufaktur auf der Rückseite der CD.
    Diese Lieblichkeit, wie sie hier bei Mozart erzielt wird, ist mit einem Steinway sicher schwerer zu realisieren...

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mit einem 130er Piano der Bayreuther Firma von 1994 kann ich dienen und bin sehr zufrieden. Sonore, warme Bässe und eine kräftige Mittellage. Der Diskantunterschied zum Flügel dürfte typisch sein und muss verschmerzt werden. Das Instrument ist auf jeden Fall besser als der Zeitaufwand, den ich zu investieren in der Lage bin (und leider wohl auch mittlerweile die Geläufigkeit ...) :S


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

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