Kurt Moll - Zum Glück kein Cellist geworden...

  • Unser guter, lieber Kurt Moll hat es verdient, dass wir in dem ihm gewidmeten Thread wieder verstärkt auf ihn und seine große Gesangskunst konzentrieren.
    Herzlichst
    Operus


    Lieber Hans,


    im Titel frägst du, seit wann Bässe die selbe Anziehungskraft wie Tenöre entwickeln. Ich kann dir sagen, daß in Wien die bedeutenden Bässe in ihrer Popularität den Tenören in nichts nachstanden. Kaliber wie Moll, Frick, Greindl, Christoff, Siepi, Ghiaurov etc. standen hier zu Recht im Zentrum großer Bewunderung!

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Ja, lieber Fritz,


    Wien und seine Opernstars, das ist eine nie endende Liebesgeschichte und daher wunderbar! Gibt es in dieser Tradition und Intensität auch nur in der Welthauptstadt der Musik.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Vom Hans Sachs gibt es immerhin den "Flieder Monolog", den Kurt Moll auf einer Arien-CD 1981 aufnahm (mit dem Münchner Rundfunkorchester unter Kurt Eichhorn). Ich muß gestehen, trotz Vorbehalte in den Höhen, hätte ich mir Moll schon als Sachs gewünscht.


    Karl Ridderbusch hat imo -trotz ebenfalls vorhandener Höhenprobleme- gezeigt, daß ein veritabler Baß einen sehr beeindruckenden Hans Sachs singen kann.


    Und vor allem auch Josef Greindl, der ja auch ein echter Bass war und trotzdem den Sachs etliche Jahre mit großem Erfolg sang.


    Gibt es nur den "Fliedermonolog" von Moll? Und auf welcher CD ist das zu finden?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Gerade habe ich den Hörer aufgelegt, nachdem ich auch im Namen der Taminos Kurt Moll herzlich zum Geburtstag gratuliert habe. Auf diesem Wege nochmals alle guten Wünsche.


    Herzlichst


    Operus

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  • Schön zu hören, dass es Kurt Moll gut zu gehen scheint. Was für ein wunderbarer Bassist! :rolleyes:


    Herzliche Glückwünsche auch von mir! :jubel:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Von mir auch die allerherzlichsten Glückwünsche an Kurt Moll, den großartigen Bassisten! Es freut mich, daß es ihm gesundheitlich gut geht. :jubel:
    Vielleicht ein Wiedersehen in Ölbronn? :hello:





    Herzlichst
    Wolfgang

    W.S.


  • Und vor allem auch Josef Greindl, der ja auch ein echter Bass war und trotzdem den Sachs etliche Jahre mit großem Erfolg sang.


    Gibt es nur den "Fliedermonolog" von Moll? Und auf welcher CD ist das zu finden?


    Lieber Joseph,


    das ist diese CD:



    Auf ihr ist aus den Meistersingern leider nur der Fliedermonolog enthalten.


    Ansonsten gratuliere auch ich meinem liebsten Basssänger.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Ich bin gerade in Ankara eingetroffen und schließe mich von hier aus herzlichst den Glückwünschen an.


    Willi :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Ich muß gestehen, trotz Vorbehalte in den Höhen, hätte ich mir Moll schon als Sachs gewünscht

    Hallo, Ihr Lieben,


    einen Sachs von Kurt Moll hätten sich wahrscheinlich viele Opernfreunde gewünscht. Einige große Bassisten der damaligen Generation waren jedoch klug und stellten die Qualität der Kunst vor den kommerziellen Erfolg und handelten nach dem Grundsatz:"In der Beschränkung zeigt sich der Meister". Sowohl Kurt Moll als auch Gottlob Frick waren während ihrer langen Karrieren häufig mit Angeboten für den Hans Sachs konfrontiert und lehnten immer ab. Auch Frick hatte die Sachs Monologe drauf und zu seinem eigenen Vergnügen und im ganz kleinen Freundeskreis auch gesungen. Wegen der für seriöse Bässe zu hoch liegenden Tessitura verzichteten beide auf diese Traumpartie, obwohl der Pogner in seiner Ansprache ähnlich hohe Töne hat, jedoch nur 2 - 3 mal am Abend. Moll verzichtete auch auf den Hagen und Frick auf den Ochs, weil er sich mit dieser Figur nicht identifizieren konnte. Er war auch der Meinung, solange es so ausgezeichnete Sänger für diese Partie gab wie Otto Edelmann und Oskar Cerwenka, die das Wienerische mit der Muttermilch eingesogen hatten, müsse er als Schwabe diese Partie nicht auch noch singen. Eine Haltung, die sicherlich auch dazu führte, dass enge Freundschaften mit Otto Edelmann und vor allem Oskar Czerwenka entstanden. Dies war sicherlich auch ein Grund dafür, dass Czerwenka in seinem lesenswerten Buch "Lebenszeiten - ungebetene Briefe" - die übrigens nie abgesandt wurden - dem "Lobl" ein ganzes Kapitel widmete. Kurt Moll machte sich sogar die Mühe, mit einer Wienerin, den Text auf "weanerisch" zu studieren. Der Erfolg ist auch in einem sprachlich durchaus überzeugenden Ochs zu erleben. Ein weiteres Thema in dieser Richtung wäre es, zu diskutieren, warum eine Reihe großer Sänger ihre Partien nur in deutscher Sprache singen wollten. Darüber vielleicht ein anderes Mal. Sicherlich hat dieses künstlerische Verantwortungsgefühl, das auch in der Art des Vortrags zu spüren ist, dazu geführt, dass Sänger a la Moll und Frick auch heute noch verehrt, ja geliebt werden! :jubel:


    Herzlichst
    Operus

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  • stellten die Qualität der Kunst vor den kommerziellen Erfolg und handelten nach dem Grundsatz:"In der Beschränkung zeigt sich der Meister".


    Naja, das kann man so und so sehen: Als ich 1999 mal Eike Wilm Schulte in einer Trinkrunde fragte, warum er nicht mal den Telramund sänge, das könne er doch stimmlich locker, antwortete er mir: "Ich singe überall auf der ganzen Welt den Heerrufer. Warum soll ich für das gleiche Geld den Telramund singen?" - um dann ca. 10 Jahre später doch noch auf den Telramund zu wechseln! :D


    Interpretieren kann man das nun sicherlich verschieden, Fakt ist aber, dass eine gewisse Selbstbeschränkung die Intaktheit der Stimme und damit auch die Sänger-Karriere natürlich verlängert - künstlerischer und kommerzieller Erfolg gehen dabei also Hand in Hand. Und Schulte war auch nicht der erste, der, als er ein gewisses Alter erreichte (in diesem Fall ca. 70 Jahre!), dann noch Rollendebüts in Partien gab (Telramund, Alberich), die er vorher gemieden hatte - keine unkluge Karriereplanung! Den Telramund hat er noch einige Jahre gesungen, den Alberich eher selten, aber ebenfalls sehr gut.


    Ich wollte mit diesem Beispiel von Eike Wilm Schulte jetzt nicht die Kurt-Moll-Rubrik zweckentfremden, sondern lediglich belegen, warum es so richtig von Kurt Moll war, nicht den Sachs zu singen, sondern beim Pogner zu bleiben.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Naja, das kann man so und so sehen: Als ich 1999 mal Eike Wilm Schulte in einer Trinkrunde fragte, warum er nicht mal den Telramund sänge, das könne er doch stimmlich locker, antwortete er mir: "Ich singe überall auf der ganzen Welt den Heerrufer. Warum soll ich für das gleiche Geld den Telramund singen?" - um dann ca. 10 Jahre später doch noch auf den Telramund zu wechseln


    Lieber Stimmenliebhaber,


    gerade Eike Wilm Schulte ist für mich ein Paradebeispiel für vorbildliche Sängerhaltung. Der Bariton hat viele Wohltätigkeits- und Benefizkonzerte zum Nulltarif gemacht. Seine berühmten Weinproben - die im Grunde Konzerte mit Wein sind - zelebrierte er bei X-Veranstaltern und Kollegentreffen auch wieder zum Freundschaftspreis, zuletzt wahrscheinlich bei der Feier meines 80. Geburtstags im Schießhaus in Heilbronn. Dabei wurde wieder demonstriert über welche stimmliche Brillanz Eike noch verfügt. Die Facherweiterung hin zum Telramund ist eine logische und richtige Entwicklung. Ich wollte Eike Wilm Schulte mit meiner Reaktion nur sofort aus dem Kreis stark finanziell motivierter Sänger herausnehmen. Übrigens, lieber Stimmenliebhaber, es ist erfreulich und erstaunlich, dass Du ebenfalls über so ausgezeichnete Sängerkontakte verfügst. Ich finde es sicherlich auch für unsere Taminokollegen und die Besucher des Forums interessant, wenn Insider über ihre Begegnungen mit Künstlerpersönlichkeiten berichten, alles wird gleich weit persönlicher.


    Herzlichst
    Operus

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  • Oh nein!!! :(


    Diese Nachricht trübt mir den heutigen 80. Geburtstag von Siegfried Vogel doch erheblich! Beide habe ich wahnsinnig gerne (merhfach) als Ochs erlebt, als Rocco und Gurnemanz, Moll war auch ein wunderbarer Osmin und van Bett, ich erlebte ich auch als Sarastro, Eremit und mit einer "Winterreise".


    Dieser Sänger wird noch lange unvergessen sein, in vielen wunderbaren Aufnahmen lebt er weiter. Hoffentlich musste er in den letzten Tagen nicht zu sehr leiden. Jetzt (gestern) hat er ausgelitten. Seine Lebensleistung kann man nicht hoch genug rühmen!


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Ich hatte das Glück ihn noch an der Rheinoper , meistens als Sarastro, Ochs und auch Rocco zu erleben. Eine traurige Nachricht.

  • Sehr betrübliche Neuigkeiten. Kurt Moll war einer der großartigsten Bassisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Wenn ich nur eine Rolle nennen dürfte, mit der ich ihn identifiziere, wäre es sein Gurnemanz, besonders gut unter Kubelík und Karajan. Nicht ganz so ideal habe ich ihn als Hunding in Erinnerung, dafür war seine Stimme etwas zu samtig.


    R. I. P.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich bin auch sehr traurig ob dieser Nachricht. Wie nahe doch Freud und Leid beisammen sind. Da hat man sich eben noch über den 80. Geburtstag Siegfired Vogels gefreut und muss im nächsten Augenblick den Tod Kurt Molls betrauern.
    Ich werde am späteren Abend zum Gedenken an ihn den Parsifal in den DVD-Player legen und seinen Gurnemanz noch einmal genießen.


    R. I. P.

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Über den schon erwähnten Gurnemanz hinaus wird mir Kurt Moll vor allem als Interpret der Balladen und Lieder von Carl Loewe in Erinnerung bleiben. Diese Aufnahmen habe ich immer zu Hand. Er hat unendlich viel dafür getan, Loewe aus seinem beschaulichen Winkel herauszuholen. Exemplarisch für seinen enormen Gestaltungswillen, für seine Poesie und seine musikalische und texliche Deutlichkeit ist "Die verfallene Mühle":



    In "Odins Meeresritt" mit Orchesterbegleitung entfaltet sich die Gewalt seiner Stimme:


    Der Nachruhm ist diesem begnadeten Sänger sicher. Ich bin ihm sehr dankbar für viele Eindrücke.


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Ich fasse es nicht! Schon wieder hat uns einer der größten deutschen Bassisten nach Franz Crass verlassen. Ich bin dankbar, daß ich ihn zweimal in Ölbronn persönlich kennenlernen durfte. Herzliches Beileid bekunde ich seinen Angehörigen.


    Ich werde mir gleich folgende CD in den Player legen:

    W.S.

  • Auch ich erhielt soeben die traurige Nachricht, dass der große deutsche Bassist Kurt Moll verstorben ist. Die Opernwelt hat einen einmaligen Sänger verloren, die Gottlob-Frick-Gesellschaft ein treues Mitglied und ich einen persönlichen Freund. Ingrid und ich sind erschüttert.


    Herzlichst
    Operus

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  • Lieber Rüdiger,


    du hast mich mit deinem Beitrag auf eine Box gebracht, die ich schon seit Längerem in meiner Sammlung habe:



    Somit habe ich auch alle Aufnahmen, die Kurt Moll zu dieser Gesamtaufnahme beigesteuert hat und werde gleich einige davon hören.




    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich habe gerade die CD Nr. 6 aus dieser Sammlung gehört und muss zu meiner Schande gestehen, dass ich noch nicht gewusst habe,welche ein großartiger Liedersänger Kurt Moll war.
    In diesem Volume 6 sind einige meiner Lieblingslieder und Balladen Loewes enthalten, so Die Heinzelmännchen op. 83, Heinrich der Vogler op. 56.1, Prinz Eugen op. 92 und natürlich Archibald Douglas op. 128.
    Ich hatte damals das große Glück, einen Klassenlehrer zu haben, der nicht nur ausgezeichnet Klavier spielen konnte und ein regional bekannter Liedbegleiter war, sondern er war außer Musiklehrer auch noch ein ebenso bewanderter Deutschlehrer, so dass er schon damals fächerübergreifend arbeitete und wir die Balladen im Deutsch- und im Musikunterricht besprachen. So hatten es mir besonders die Balladen angetan, und in diesem Fall Fontanes Archibald Douglas, den ich schnell auswendig konnte.
    Da mein Lehrer schnell gemerkt hatte, dass ich leidlich singen konnte, habe ich verschiedenen Lieder mit ihm nachmittags nach dem Unterricht einstudiert, vorwiegend aus der Winterreise und der schönen Müllerin, aber auch aus dem Loeweschen Liederkosmos, so Heinrich, der Vogler und Prinz Eugen. Ich hätte auch gerne Archibald Douglas in Angriff genommen, aber für dieses lange Stück fehlte uns die Zeit.


    Jedenfalls habe ich mich sehr gefreut, eben diese CD gehört zu haben. Noch eines habe ich festgestellt: Die Winterresie D. 911 mit Kurt Moll und Cord Garben ist kaum noch zu bezahlen. Honi soit, qui mal y pense.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Es gibt noch eine ganz besondere Rarität von Kurt Moll. Dies ist eine Aufnahme in der Kurt Moll zusammen mit dem ebenfalls berühmten Bassisten Harald Stamm "Romantische Bass Duette" und dem Pianisten Wilhelm von Grunelius singt. Diese CD ist in Zusammmenarbeit mit dem SFB Sender Freies Berlin im kleinen Sendesaal 1983 und 1986 aufgenommen und 2001 bei Koch Schwann herausgekommen (Bestellnummer 3 -6521 2,Gesamtlaufzeit:70'479.) Auf der CD sind Duette von Mendelssohn, Anton Rubinstein, Dvorak, Emil Mattiesen, populäre irische Volkslieder, Franz Schubert und selbstverständlich Loewe-Balladen. Also Stücke, die man sonst kaum hört und schon gar nicht von 2 Bässen. In dieser Besetzung liegt auch der besondere Reiz dieser CD. Es ist frappierend wie vollendet die beiden Freunde von der Hamburger Staatsoper zusammen harmonieren, obwohl sie beide Basso Cantante sind. Kurt Moll mit der voluminöseren auch in der Tiefe voll klingenden Stimme und Harald Stamm mit weicheren, warmen Tönen mit viel Schmelz. Ein wunderschönes Dokument stimmlicher Kultur von 2 tiefen Stimmen und ein beeindruckendes Zeugnis von Freundschaft zwischen zwei Künstlern, die im selben Fach und am selben Haus sangen. Großartig! :jubel: :jubel: :jubel:


    Herzlichst
    Operus

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  • Gerade lese ich bei Spiegel online, dass die Bayerische Staatsoper Kurt Moll eine Vorstellung mit einer Mozart-Oper widmen will. Eine schöne Geste, die der Sänger mehr als verdient hat.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Es gibt noch eine ganz besondere Rarität von Kurt Moll. Dies ist eine Aufnahme in der Kurt Moll zusammen mit dem ebenfalls berühmten Bassisten Harald Stamm "Romantische Bass Duette" und dem Pianisten Wilhelm von Grunelius singt. Diese CD ist in Zusammmenarbeit mit dem SFB Sender Freies Berlin im kleinen Sendesaal 1983 und 1986 aufgenommen und 2001 bei Koch Schwann herausgekommen (Bestellnummer 3 -6521 2,Gesamtlaufzeit:70'479.) Auf der CD sind Duette von Mendelssohn, Anton Rubinstein, Dvorak, Emil Mattiesen, populäre irische Volkslieder, Franz Schubert und selbstverständlich Loewe-Balladen. Also Stücke, die man sonst kaum hört und schon gar nicht von 2 Bässen. In dieser Besetzung liegt auch der besondere Reiz dieser CD. Es ist frappierend wie vollendet die beiden Freunde von der Hamburger Staatsoper zusammen harmonieren, obwohl sie beide Basso Cantante sind. Kurt Moll mit der voluminöseren auch in der Tiefe voll klingenden Stimme und Harald Stamm mit weicheren, warmen Tönen mit viel Schmelz. Ein wunderschönes Dokument stimmlicher Kultur von 2 tiefen Stimmen und ein beeindruckendes Zeugnis von Freundschaft zwischen zwei Künstlern, die im selben Fach und am selben Haus sangen. Großartig! :jubel: :jubel: :jubel:


    Herzlichst
    Operus


    Lieber "Operus",


    vielen Dank für diese Information, die höchstwahrscheinlich meine Frage nach dem Programm eines Liederabends beantwortet, der irgendwann zwischen 1989 und 1996 (nur für diesen Zeitraum habe ich es bislang geschafft, mal die Vorstellungsbücher des Hauses einzusehen) mit Harald Stamm und Kurt Moll an der Deutschen Oper Berlin stattgefunden hat und worüber ich gestolpert war. Das Programm war im Vorstellungsbuch zwar nicht vermerkt, dafür aber eine bemerkenswert hohe Zahl an Zugaben (6 oder 7). Da ich diese Vorstellungsbücher bislang nur auf mein Smartphone diktiert, aber diese Diktate noch nicht verschriftlicht habe, bin ich noch nicht in der Lage, schnell nachzuschauen und zu sagen, wann das war. Ich hatte mich beim Lesen aber sofort gefragt: Was werden die denn als zwei Bässe wohl gesungen haben? Nun weiß ich es, dank deines Beitrags - besten Dank dafür! :jubel:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zum Tod von Kurt Moll sendet BR-KLASSIK am Dienstag, 7. März, um 18.05 Uhr eine Sonderausgabe der Sendung Klassik-Stars.


    Die von operus genannte CD "Romantische Bass Duette" befindet sich auch in meiner Sammlung und ich werde sie mir heute im Gedenken an den wunderbaren Kurt Moll anhören.


    :hello:


    Jolanthe

  • Danke, liebe Jolanthe, für die aktuelle Information !


    Ich werde nicht versäumen, heute Abend 18.05 Uhr BR Klassik einzuschalten, um Kurt Moll zu lauschen.


    Vor 4 oder 5 Jahren hatte ich das Glück, in Bretten mit ihm am Frühstückstisch seines Hotels zu sitzen und ihn als äußerst angenehmen Gesprächspartner zu erleben. Das war, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, sein letzter Besuch bei seinem Kollegen Gottlob Frick.


    Er hinterlässt eine schmerzliche Lücke! Sein balsamischer Bass, besonders sein Gurnemanz, wird mir immer in den Ohren klingen. Aber damit bin ich in guter Gesellschaft!

  • Er hinterlässt eine schmerzliche Lücke! Sein balsamischer Bass, besonders sein Gurnemanz, wird mir immer in den Ohren klingen


    Selbst noch erlebt in der Semperoper vor mind. 15 jahren in der zauberhaften Inszenierung von Theao Adam, u. A. mit Siegfried Jerusalem und Deborah Polaski.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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