Bachwoche Ansbach

  • Hallo,


    06.08.
    Angela Hewitt, Klavier, spielt im Kuppelsaal der Orangerie:

    Bach – Englische Suite Nr. 6 BWV 811
    Die Pianistin aus Kanada gilt als eine der besten Bachinterpreten – ein durchsichtiger Klang im Kuppelsaal, bei aller Schwierigkeit der Komposition.


    Ravel – Valses nobles et sentimentales
    Der 2. Satz „Asses lent“ hat mich sehr angesprochen und auch die, meine ich, wunderbare Interpretation – diese Musik ohne große Akkorde, so „hingetupft".
    Und wie verschieden doch ein Walzer sein und klingen kann, wenn es so hervorragend interpretiert wird


    Bach – Chromatische Fantasie und Fuge BWV 903
    Das ganze Werk steht in g-Moll – der letzte Akkord der Fantasie wechselt völlig unvermutet in Dur – und wie Hewitt diesen Wechsel unvermutet, aber dennoch behutsam vollzieht ist sehr bewegend: Wenn dann dieser leichte, frohe Klang den Kuppelsaal der Orangerie erfüllt, ist auch dies auch ein Zeichen der hervorragenden Akustik.


    Ravel Le Tombeau de Couperin
    Auch hier der 2. Satz „Fugue“; dieser leichte, durchsichtige, wesenlose Klang, wie ein Schmetterling, der für das menschliches Auge so unbeschwert dahin zieht. Die Wiederentdeckung der franz. Musik des 18. Jahrhunderts war auch der Anlass für Ravel, dieses Werk zu komponieren – die Tanzrhythmen sind für mich nicht sofort erkennbar.
    Sonderbar: Bei „Le Tombeau…“ kommt mir Fr. Poulenc „ Suite francaise d’apres Claude Gervaise“ in der Klavierfassung in den Sinn.




    07.08.
    Joachim Pliquett, Trompete (keine Bachtrompete) und Arvid Gast, Orgel spielen in der gotischen St. Johannis-Kirche:


    J. J. Mouret (1682-1738), „Sinfonies de Fanfares für Trompete und Orgel“
    Bach, „Nun Lob, mein Seel, den Herren“ Choralbearbeitung aus BWV 167 für Trompete und Orgel
    Bach, Präludium und Fuge BWV 541 für Orgel
    P. Baldassari (1690-1768), Sonate für Trompete und Orgel F-Dur
    Bach, „Erbarm dich mein, o Herre Gott“, Choralbearbeitung BWV 72 für Trompete und Orgel
    Bach, Toccata, Adagio und Fuge BWV 564 für Orgel
    Gottfried Müller (1914-1993), „Rufe in der Nacht“, Sequenz für Trompete solo
    Hier erklang mehrmals Teil eines Themas aus einem anderen Werk, das mir gut bekannt vorkam, aber der Name? - und nach dem Konzert war auch das Thema aus meinem Gehirn verschwunden.
    Widor, Finale aus der Orgelsymphonie Nr. 6 op. 42 – hier leider keine Cavaille-Coll-Orgel.
    Andres Chailleux (1904), “Morceau de Concours“ für Trompete und Orgel
    Es gibt natürlich auch neben „Güttler“ ganz ausgezeichnete Trompeter und beide Musiker hatten sich gut aufeinander eingespielt und den Kirchenraum zum Klingen gebracht.



    08.08.
    Ian Bostridge, Tenor, Stefan Dohr, Horn und das „Ensemble Resonanz“ spielen in der gotischen St. Johanniskirche:


    George Benjamin (1960), Bearbeitung für Orchester (mit Horn) eines Kanons und Fuge aus Bachs „Kunst der Fuge“ BWV 1080
    Nach ca. 1 Min. war ich total verwirrt „so ein undurchsichtiges Klanggeflecht, was ist Horn, was Bassgeige – so überakustisch schien mir der Kirchenraum doch nicht“. Ich war dann sehr erleichtert, als im nachfolgenden Werk durch eine andere Aufstellung der Instrumentalisten der Klang ein ganz anderer, ganz hervorragender war.


    Bach, Kantate BWV 82 „Ich habe **genung“, für Tenor und Instrumente.
    Ja, „nur“ Instrumente/alisten (und ohne Dirigent), kein Orchester, auch kein „Kleines“. Anfangs war ich unschlüssig, wer mich mehr beeindruckt, Bostrdige oder Ensemble Resonanz aus Hamburg, 10 (?) Musiker (eine Säule versperrte mir die Totale) – so einen einheitlichen Streicherklang habe ich noch nie gehört – da waren keine einzelnen Instrumente zu hören –das waren Akkord- und Harmonikfolgen in einem homophonen Gesamtklang – ein Erlebnis! Zum Glück stand Bostridge rechts, sodass ich ihn ständig sehen konnte, was auch den Klangeindruck verstärkte und mich dann doch Bostridge mehr beeindruckte ohne den Instrumentalisten irgendetwas wegnehmen zu wollen. Ich habe Bostridge zum Jahrtausendwechsel als Liedinterpret kennen und schätzen gelernt – sein damals mehr jugendlicher Stimmschmelz ist nun einer vollausgebildeten Tenorstimme gewichen. Es war sehr beeindruckend, mit welchem interpretatorischen Einsatz Bostridge die Kantate gestaltet hat und bei „ich freue mich auf meinen Tod“ kommt dann noch mehr Emotion. Er kann nach wie vor mit einem sehr warmen Stimmeinsatz glänzen (und ob das P. Schreier besser gesungen hätte?)
    **es ist kein Tippfehler


    Nach der Pause wurde des Geburtstags von B. Britten gedacht, der sich in diesem Jahr im Nov. zum 100. Mal jährt.


    Britten, Prelude and Fuge op. 29 für 18 Streicher.
    Ein sehr gut hörbares Werk und Ensemble Resonanz wurde nicht nur um 2 Celli und einen Contrabass erweitert, was in der Kirchenakustik zu einem Klangerlebnis führte.

    Britten, Serenade op. 31 für Tenor, Horn und Streicher.
    1. Prologue
    (solo horn)


    2. Pastoral
    The day’sgrown old; the fainting sun
    Has but a little way to run,
    And yet his steeds, with all his skill,
    Scarce lug the chariot down the hill.
    The shadows now so long do grow,
    That brambles like tall cedars show;
    Mole hills seem mountains, and the ant
    Appears a monstrous elephant.
    A very little, little flock
    Shades thrice the ground that it would stock;
    Whilst the small stripling following them
    Appears a mighty Polypheme.
    And now on benches all are sat,
    In the cool air to sit and chat,
    Till Phoebus, dipping in the west,
    Shall lead the world the way to rest.
    Charles Cotton (1630-1687)


    3. Nocturne
    The splendour falls on castle walls
    And snowy summits old in story:
    The long light shakes across the lakes,
    And the wild cataract leaps in glory:
    Blow, bugle, blow, set the wild echoes flying,
    Bugle blow; answer, echoes, dying, dying, dying.
    O hark, O hear! how thin and clear,
    And thinner, clearer, farther going!
    O sweet and far from cliff and scar
    The horns of Elfland faintly blowing!
    Blow, let us hear the purple glens replying:
    Blow, bugle; answer, echoes, dying, dying, dying.
    O love, they die in yon rich sky,
    They faint on hill or field or river:
    Our echoes roll from soul to soul,
    And grow for ever and for ever.
    Blow, bugle, blow, set the wild echoes flying,
    And answer, echoes, answer, dying, dying, dying.
    Alfred, Lord Tennyson (1809-1892)


    4. Elegy
    O Rose, thou art sick!
    The invisible worm,
    That flies in the night
    In the howling storm,
    Has found out thy bed
    Of crimson joy:
    And his dark secret love
    Does thy life destroy.
    William Blake (1757-1827)


    5. Dirge
    This ae nighte, this ae nighte,
    Every nighte and alle,
    Fire and fleet and candle‑lighte,
    And Christe receive thy saule.
    When thou from hence away art past,
    Every nighte and alle,
    To Whinny‑muir thou com’st at last;
    And Christe receive thy saule.
    If ever thou gavest hosen and shoon,
    Every nighte and alle,
    Sit thee down and put them on;
    And Christe receive thy saule.
    If hosen and shoon thou ne’er gav’st nane
    Every nighte and alle,
    The whinnes sall prick thee to the bare bane;
    And Christe receive thy saule.
    From Whinny‑muir when thou may’st pass,
    Every nighte and alle,
    To Brig o’ Dread thou com’st at last;
    And Christe receive thy saule.
    From Brig o’ Dread when thou may’st pass,
    Every nighte and alle,
    To Purgatory fire thou com’st at last;
    And Christe receive thy saule.
    If ever thou gavest meat or drink,
    Every nighte and alle,
    The fire sall never make thee shrink;
    And Christe receive thy saule.
    If meat or drink thou ne’er gav’st nane,
    Every nighte and alle,
    The fire will burn thee to the bare bane;
    And Christe receive thy saule.
    This ae nighte, this ae nighte,
    Every nighte and alle,
    Fire and fleet and candle‑lighte,
    And Christe receive thy saule.
    Lyke Wake Dirge, Anonymous (15th century)


    6. Hymn
    Queen and huntress, chaste and fair,
    Now the sun is laid to sleep,
    Seated in thy silver chair,
    State in wonted manner keep:
    Hesperus entreats thy light,
    Goddess excellently bright.
    Earth, let not thy envious shade
    Dare itself to interpose;
    Cynthia’s shining orb was made
    Heav’n to clear when day did close:
    Bless us then with wishèd sight,
    Goddess excellently bright.
    Lay thy bow of pearl apart,
    And thy crystal shining quiver;
    Give unto the flying hart
    Space to breathe, how short so-ever:
    Thou that mak’st a day of night,
    Goddess excellently bright.
    Ben Jonson (1572-1637)


    7. Sonnet
    O soft embalmer of the still midnight,
    Shutting, with careful fingers and benign,
    Our gloom‑pleas’d eyes, embower’d from the light,
    Enshaded in forgetfulness divine:
    O soothest Sleep! if so it please thee, close,
    In midst of this thine hymn my willing eyes.
    Or wait the “Amen” ere thy poppy throws
    Around my bed its lulling charities.
    Then save me, or the passèd day will shine
    Upon my pillow, breeding many woes,
    Save me from curious conscience, that still lords
    Its strength for darkness, burrowing like a mole;
    Turn the key deftly in the oilèd wards,
    And seal the hushèd casket of my Soul.
    John Keats (1795-1821)


    8. Epilogue
    (solo horn - off stage)



    Bostridge sang ohne Noten, in seiner Muttersprache und mit einer warmen, aber auch wandlungsfähigen Stimme (3. Satz!). Die Musik war textbedingt sehr unterschiedlich in Melodie, Harmonik, Orchestrierung, Dynamik, Tempo und hat mich sehr angesprochen – auch ohne Text – deren Verständlichkeit wegen der englischen Sprache für mich eingeschränkt war. Der Hornist Stefan Dohr hat mit Bostridges Stimme ausgezeichnet harmoniert (aber nicht nur mit der Stimme) und konnte bei den Solostellen mit ausgefeilter Technik brillieren; das Ensemble Resonanz ist auch in dieser Musikrichtung sehr gut zuhause, hat mit viel Verve gespielt und alle Musiker haben sich hörbar gut aufeinander eingestellt. Im 3. Satz Nocturne kommt auch die heitere Seite des Werkes zu Gehör, dabei habe ich manche Stellen im Orchesterklang und Rhythmus ausgemacht, die mich erinnert an „Orchesterführer für junge Leute“. (Viele Komponisten haben eben doch ganz individuelle musikalische Eigenheiten, die immer wieder „herauskommen“ und „das muss doch …sein“ ermöglichen. Den „Orchesterführer…“ habe ich auf LP noch unter dem Dirigat von Britten.) Als es um die Konzertzugabe ging, erläuterte Stefan Dohr, dass die Besetzung ja ungewöhnlich sei und man kein geeignetes Stück gefunden habe, weswegen der 3. Satz wiederholt wurde (sehr zu meiner Freude).
    (Es gibt auf YouTube das Werk mit P. Schreier zu hören – leider nicht mit der m. E. hier sehr viel geeigneteren Stimme von Bostridge.)




    10.08.
    Tabea Zimmermann, Viola, spielt im Kuppelsaal der Orangerie:


    Hindemith, Sonate op. 25 Nr. 1
    Das Motiv des 1.Satzes wird sehr oft (20/30 Mal?) wiederholt, sodass es sich (für die Zeitdauer des Werkes) sehr einprägt. Die Vortragsvorschrift für den 3. Satz habe ich so noch nie gelesen: „Rasendes Zeitmaß. Wild. Tonschönheit ist Nebensache“ - ich hatte mich auf Einiges eingestellt – und wurde von Tabea Zimmermann „bitter enttäuscht“ – sie kann gar nicht in Tonunschönheit spielen. Allerdings geht die Spielbarkeit des Satzes wohl schon an die Grenzen des Machbaren. Zitat Hindemiths aus dem Booklet: „Es wird sich erweisen müssen ob unsere heutige Musik, darunter auch die meinige, fähig ist weiterzubestehen.“


    Bach, Sonate BWV 1001
    Die Sonate steht im Original Violine, für die Viola wird sie eine Quinte tiefer transponiert. Im 3. Satz, Siciliana, lässt Frau Zimmermann Bach so richtig zum Schwingen kommen.

    Reger, Suite op. 131d Nr. 2
    Leider habe ich die Entstehungszeiten dieser Suite und Hindemiths Sonate op. 25 Nr. 1 nicht gefunden und nur aus den Lebenszeiten ist kein Rückschluss möglich – Reger ist hier schon noch mehr der Spätromantik verhaftet im Vergleich zu Hindemith.


    Bach, Suite BWV 1011
    Im Original für Cello und wird für die Viola eine Oktave höher transponiert. Aus dem Booklet: Bach erleichtert den Cellisten (auch der Bratschistin?) die Doppelgriffe, in dem die 4. Saite von „a“ auf „g“ umgestimmt wird.
    Es ist eine Suite im franz. Stil, mit den Sätzen /Tänzen „Allemande, Courante, Sarabande, Gavotte I und II und Gique“


    Hindemith, Sonate op. 31 Nr. 4
    Hindemith-Zitat aus dem Booklet:
    „Wenn man zu einem Schneider geht, will man nicht sein Bild oder seine Photographie, sondern einen gut gemachten Anzug. Wenn sich jemand mit mir beschäftigen will, soll er meine Werke ansehen.“ Was ich „leider“ nicht konnte und für mich auch eine bemerkenswerte Äußerung zu Musikhören ist. Der 3. Satz ist ein Thema mit Variationen – „Schnelle Viertel, Langsam, Ziemlich lebhaft“ - was für mich auch ohne Noten hörbar war.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Bachwoche Ansbach 2015


    Hallo,


    es gehört zur Tradition der Bachwochen in Ansbach, dass an einem Tag eine „Landpartie“ veranstaltet wird, d h. ein historisch bedeutsamer Ort wird besucht (Bustransfer ab Ansbach) und dort wird in ein bzw. zwei Konzerten musiziert; 2015 ging es am 03.08. nach Dinkelsbühl/Mittelfranken.


    Quasi als Begrüßung fand das 1. Konzert im Münster St. Georg statt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/…Kirche_(Dinkelsb%C3%BChl)


    Die Vorgänger der aus Vorarlberg stammenden Riegerorgel Bj. 1997 zeugen von der großen kirchenmusikalischen Tradition:
    1. Hauptorgel 1644 des Orgelbauers Harrer aus Scheßlitz/Oberfranken – 2 Manuale + Pedal, 20 Register
    2. Hauptorgel 1846 des Orgelbauers Bittner aus Nürnberg, wie vor, 40 Register
    (Die Bittnerorgel Bj. 1902 in St. Elisabeth, Nürnberg wurde vor 3 Jahren aufwändig und sehr erfolgreich restauriert; sie war jedoch ca. 50 Jahre jünger, was darauf schließen lässt, dass die Restaurierungsmöglichkeiten Fortschritte gemacht haben und 1846 die Materialgüte im Vergleich zu 1902 Fragen aufwirft.)
    3. Hauptorgel 1954 des Orgelbauers Zeilhuber aus Altstädt/Allgäu, 3 Manuale + Pedal,
    55 Register
    4. Hauptorgel 1997 des Orgelbauers Rieger aus Vorarlberg, wie vor, 58 Register


    Der Kantor von St. Georg interpretierte:
    J. Langlais (1907-1991), Pasticcio
    J. S. Bach, O Mensch bewein dein Sünden groß, BWV 622
    G. M. Radino (1575-1600), Gagliarda Terza
    Th. Dubios (1837-1924), Postlude-Cantique


    Die Riegerorgel ist mehr dem romantischen Klangcharakter angepasst, sodass Nr. 1 und 4 auf der Orgel sehr gut klangen: Nr. 2 und 3 hat der Organist, sehr gut registriert, den damaligen Klangvorstellungen angepasst.



    Das 2. Konzert fand in der Heilig-Geist-Kirche statt
    http://tourismus.bayern-evange…irche-in-dinkelsbuehl.php


    Leila Schayegh, Barockvioline und Jörg Halubek Cembalo interpretierten
    J. S. Bach Sonate BWV 1017 und 1019
    C. Ph. E. Bach Sonate Wq 788, H. 514
    Auf der nur beschränkt einsatzfähigen Orgel spielt Halubek die Choralpartita BWV 766
    Leila Schayegh spielte mit sehr viel Verve und Mut, sodass ab und an die Barockvioline (oder deren Spielerin) sich für mich etwas überfordert anhörten.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Bachwoche Ansbach 2015


    Hallo,


    am 04.08. konnte ich im Münster Heilsbronn
    http://www.cistercium.info/kloster-m/heilsbronn.html


    die „Symphoniae Sacre III“ von H. Schütz hören - Ausführende:
    Solisten - 3 Soprane, 2 Counter, 2 Tenöre, 2 Bässe
    Dresdner Kammerchor
    Dresdner Barockorchester; leider gab es im Programmheft keine Angaben zu den Instrumentalsolisten, sodass ich nur Angaben nach meinem Gehör machen kann:
    Streicher auf Barockinstrumenten, Barockposaunen, Zink (super!), b.c. Truhenorgel, Tenorgambe, Barock-Erz-Laute, letztere war für den Gesamt-Klang sehr gut geeignet, besser als ein Cembalo.
    Gesamtleitung Hans-Christoph Rademann


    Ich saß mittig in der 12. Reihe, sodass ich - für mich akustisch - einen sehr guten Platz hatte.
    Es war eine hervorragende Aufführung ohne irgendwelche Schwächen, mit einer sehr guten Klangbalance zwischen Solisten, Orchester und Chor, auch bewirkt durch die umsichtige Gruppierung des Chores, was zwar sehr oft wechselte - mit den unvermeidlichen Unterbrechungen - aber dem Gesamtklang, unter Beachtung des Textes, sehr zu Gute kam.


    Leider habe ich keinen verlinkten Text gefunden; auch auf YouTube gibt es keine Gesamteinspielung. Bei JPC gibt es eine Gesamtaufnahme, die ich mit dem Konzert aber nicht vergleichen möchte.


    Der Konzertmitschnitt wird auf BR-Klassik am 28.08. 20:03 gesendet.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Nicht, wenn er in Wirklichkeit DUBOIS heißt. Denn wie heißt es zu Weihnachten so schön: Von drauß', vom Walde (du bois), da komm ich her!

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Danke für die netten Hinweise auf meinen Tippfehler - sein Name ist tatsächlich Dubois und ist von dubios einigermaßen entfernt (siehe auch den Thread "Französische Orgelmusik Th. Dubois).

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • JOHANN SEBASTIAN BACH
    Konzerte für zwei Klaviere und Streicher c-Moll
    BWV 1060 und 1062


    ARTUR HONEGGER (1892-1955)
    Prélude, arioso et fughette sur le nom de Bach


    FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY (1809-1847)
    Streichersinfonie Nr. 6 Es-Dur MWV N 6
    Oktett op. 20 MWV R 20


    Khatia und Gvantsa Buniatishvili, Klavier
    Kammerorchester Basel
    Konzert aus Ansbach, Orangerie im Hofgarten(03.08.2015)


    Audio on demand:
    http://konzertplayer.wdr3.de/s…iofestival-2015-03082015/

    mfG
    Michael

  • Bachwoche Ansbach 2015


    Hallo,


    mit dem für eine Bachwoche etwas (gezielt) verwirrenden Titel „Die Kunst der Fuge“ fand am 06.08, 11:00 in der Orangerie ein Klavierkonzert mit dem Klavierduo „Yaara Tal & Andreas Groethuysen“ statt. Es ging nämlich nicht direkt um die KdF von Bach, sondern um Bearbeitungen für 2 Klaviere bzw. vierhändig; die Programmfolge:


    1. Schubert, Sinfonie h-Moll, D759, in einer Bearbeitung für Klavier zu 4-Händen von Carl Reinecke.
    Die Klammer zwischen diesem Original-Werk und der KdF sehen die Künstler darin, dass beide Werke unvollendet geblieben sind. Die Bearbeitung Reineckes hatte den Zweck, die Sinfonie für den Hausgebrauch spielbar zu machen (und damit eine größere Verbreitung zu erreichen).
    Nun ist es m. E. ein Unterschied ob ein für das Klavier komponierte Werk für Orchester eingerichtet wird, wie das z. B. Ravel mit den „Bildern einer Ausstellung“ getan hat – ich kann trotz der vielfältigen Orchesterfarben für das Klavieroriginal viel Sympathie empfinden - was mir umgekehrt bei der Reinecke-Bearbeitung nicht gelingt – zu viel des schwer zu beschreibenden (Klang-) Charakters des Originals geht verloren.


    2. Studien über Bachs KdF – Ansbachisches Konzert Nr. 4 für 2 Klaviere (eine Auftragskomposition von der Bachwoche Ansbach) von Reinhard Febel *1952 ; er hat alle Teile der KdF nicht nur für Klavier eingerichtet, sondern auch bearbeitet; im Konzert waren zu hören Contrapunctus1, 2, 4, 6, 8, 9, 11.
    Worin bestand nun die Bearbeitung? In jeder Bearbeitung kommen alle Töne der jeweiligen Originalkomposition vor, aber z. B. in unregelmäßiger Verteilung auf die 4 Spieler-Hände, z. B. diminuiert oder augmentiert, z. B. Oktaverdopplungen, z. B. hinzufügen von Tönen aus dem Obertonbereich der Originalkomposition, z. B. eine von der Originalkomposition abweichende und hinzugefügte rhythmische Schicht usw. Febel verlässt dabei nie den tonalen Rahmen, was andere Akkordverbindungen nicht ausschließt.
    Es war sehr interessant dem zuzuhören, was viel Aufmerksamkeit erforderte, aber eben die Tonalität nicht sprengte. Dann kam mir der Satz (von wem?) in den Sinn: „Die Kunst des Komponisten besteht darin, überflüssige Noten weg zu lassen.“ Was ich für diesen Fall nicht unbedingt anwenden will – aber ein „Körnchen Wahrheit“ höre ich doch.


    3. Brahms, 8 von 11 Choralvorspielen op. 122, für Klavier zu 4 Händen im Satz von Eusebius Mandyczeswki
    Es handelt sich um eine Originalkomposition für Orgel; auf YouTube sind diverse Einspielungen verfügbar, die komplette Einspielung kann ich jedoch nicht empfehlen.
    Für den Konzertsaal habe ich diese Transkription als passend gehört. Wie das in einer Kirche klingt – dort werden Choralvorspiele i.d.R. gespielt – bleibt eine Frage (die in einem weiteren Beitrag geklärt wird, nur nicht mit dieser Musik).


    4. Reger, Variationen und (Schluss-) Fuge op. 86 über das Beethovensche Bagatell-Thema aus op. 119, Nr. 1.
    Hier wurde das Originalwerk für 2 Klaviere gespielt – die Klammer ist mit der großen Schlussfuge (con spirito, non troppo allegro) eindeutig.
    Die Schlussfuge ist ein ungemein gewaltiges Werk, was die Interpreten souverän unter Beweis stellten (und mir einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagte).
    Die ausführenden Künstler stehen erhaben über jedem interpretatorischen oder aufführungstechnischen Zweifel.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Bachwoche Ansbach 2015


    Hallo,


    dieses Konzert unter dem Thema „Wohltemperiert“ am 06.08. 19:30 in der St. Gumbertuskirche dürfte ein bislang einmaliges Ereignis und Erlebnis gewesen sein; die „Akteure“:


    Lorenzo Ghielmi an der Wiegleb-Orgel, Kammerton ca. 460, Stimmung Werkmeister (I, II?)


    Jörg Halubek am Cembalo, originalgetreuer Nachbau eines Cembalos aus dem 18. Jh. (4?), 8, 16-Fuß Register, Kammerton 415, Stimmung wohltemperiert


    Ragna Schirmer an einem Blüthner-Flügel 1856, Kammerton 435, Stimmung gleichschwebend



    Gespielt wurden (jeweils Präludium und Fuge):
    c-Moll, BWV 871, Orgel
    Cis-Dur, BWV 872, Flügel
    e-Moll, BWV 879, Cembalo
    D-Dur, BWV 874, Flügel
    fis-Moll, BWV 883, Orgel
    cis-Moll, BWV 873, Cembalo
    A-Dur, BWV 888, Cembalo
    G-Dur, BWV 884, Flügel
    Es-Dur, BWV 876, Orgel
    Pause
    g-Moll, BWV 885, Orgel
    E-Dur, BWV 878, Cembalo
    gis-Moll, BWV 887, Flügel
    h-Moll, BWV 893, Cembalo
    H-Dur, BWV 892, Flügel
    B-Dur, BWV 890, Cembalo
    a-Moll, BWV 889, Orgel


    http://www.gumbertus.de/uber-u…chte-der-gumbertuskirche/
    https://de.wikipedia.org/wiki/St._Gumbertus_(Ansbach)


    Die Orgeldisposition und Bj. (incl. Restaurierungen) der Wiegleb-Orgel und der Kirchengrundriss sind zu ersehen, aus dem deutlich wird, dass die Kirche zu sehr unterschiedlichen Zeiten gebaut bzw. drangebaut wurde. Ich saß ca. in der Mitte der Querachsen des Kirchengebäudes und „auf“ der Längsachse Kanzel - Orgel; nachdem diese Achse jedoch außerhalb der mittigen Kirchengebäude-Längsachse liegt, stellt sich erst nach kurzer Dauer das Gefühl ein, den für den „Stereo-Empfang“ optimalen Sitzplatz zu haben, was zur Beurteilung der Höreindrücke von Vorteil ist. Flügel und Cembalo standen links und rechts vor der Kanzel und gegenüber der Orgel im Abstand von ca. 2/3 der Gebäudelängsachse.


    Es geht nun darum, die unterschiedlichen Höreindrücke der Instrumente zu beschreiben, generell: die verschiedenen Kammertonhöhen fallen nicht auf, es sein denn der Hörer hat ein absolutes Gehör. Bei der Orgel glaubte ich, kleine Intonationsschwierigkeiten aufgrund der Stimmung bei Cis-Dur, cis-Moll und gis-Moll zu hören.



    Der große Nachhall im Kirchenschiff ist m. E. der Knackpunkt.


    Damit hatte das Cembalo Probleme; bei lang auszuhaltenden Tönen (z. B. BWV 878 anfangs Präludium) geht dem Instrument einfach „die Luft aus“, der für die Harmonik wichtige Ton verkümmert auf Grund der dem Instrument eigenen Anschlagtechnik; zudem hatte ich den Höreindruck, dass auch bei Themen zuweilen Verzierungsnoten zu hören waren, um den Klang der einzelnen Note zu halten, weshalb die Durchhörbarkeit/Klarheit der Themen/Strukturen beeinträchtigt ist (hinzu kommen Durchgangsnoten) und was wegen des relativ harten Klanges sonst eher die Stärke des Cembalos ist; dazu kommt die eingeschränkte Dynamik durch zuschalten des 1. oder 2. (?) Zugregisters.


    Am schlechtesten kam damit der Flügel zurecht; es entstand ein zwar warmer, weicher Klang, der aber ins romantische abzugleiten drohte und fast zum Klangbrei wurde. Ob dies durch weniger Pedal vermindert werden kann??? Die sonstigen Probleme des Cembalos kennt der Flügel nicht.


    Für beide Tasteninstrumente gilt, dass in einem akustisch guten Konzertsaal (mit weniger Nachhall), sich diese Probleme weit weniger ergeben.



    Die Orgel ist das für diese akustischen Verhältnisse (in Kirchen oft anzutreffen!) prädestinierte Tasteninstrument und zugleich hier mit für Bach sehr gut ausgelegten Registrierungsmöglichkeiten (da verblasst für mich auch die Orgel in Neresheim), was der Organist „schonungslos“ auskostete. Vor der Pause registrierte der Organist die Präludien in höher angesiedelten sehr hellen, leichten, fast luftigen Registrierungen. Die Fugen wurden in einer kräftigen, nicht massiven Registrierung dargeboten; nach der Pause wurde mehr oder weniger einheitlich registriert. Die Probleme von Flügel und Cembalo kennt die Orgel im Kirchenraum nicht, eine gute Orgel ist eben - auch akustisch - dem Kirchenraum angepasst.


    Es war ein sehr beeindruckendes und zugleich äußerst lehrreiches Konzert – wann und wo wird so ein Vergleich geboten; ich war nicht nur zufrieden, sondern hellauf begeistert.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Hallo,


    im Rahmen der Bachwoche Ansbach 2017 wurde im Münster Heilsbronn


    https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Heilsbronn


    von Heinrich Schütz „Opus Ultimum“ aufgeführt; das Werk besteht aus den Vertonungen des Psalms 119 (umfangreichster Psalm mit 176 Versen), Psalm 100 und dem „Deutschen Magnificat“ – SWV 482 – 494. Das Werk ist auch bekannt unter dem Namen „Schwanengesang“, da es von Schütz 1671 (1 Jahr vor seinem Tod) komponiert wurde und es sein künstlerisches Testament darstellt.


    Ausführende: Je zwei Soprane, Countertenöre, Tenöre, Bässe
    Dresdner Kammerchor
    Dresdner Barockorchester
    Dirigent H. Chr. Rademann


    Kammerchor und Barockorchester wurden in je 2 etwa gleich große Ensembles vor dem Altar aufgeteilt/aufgestellt, die Gesangssolisten je Stimme den Ensembles zugeteilt.
    Das Besondere war nun, wenn der links positionierte Teil des Kammerchors incl. 4 Solisten sangen, musizierte der rechts positionierte Teil des Barockorchesters und umgekehrt.


    Die Originalpartitur des Werkes ist nicht erhalten, aufgefunden wurden nur 6 Stimmbücher und die Orgelstimme; die Stimmbücher für Cantus und Tenor des 2. Chores fehlten und wurden von dem Schütz-Spezialisten Wolfram Steude in den 1970er-Jahren ergänzt/nachkomponiert; die erstmalige Aufführung des Werkes fand überhaupt erst 1981 statt,


    Rademann informierte die Konzertbesucher, dass die Ergänzungen von Steude von ………………..neu erarbeitet/komponiert wurden und diese 2 Fassungen nun erstmals aufgeführt, mitgeschnitten und vom Label „carus“ die Gesamtaufnahme des Konzerts auf CD veröffentlicht wird.


    Wenn diese CD am Markt ist werde ich sie sofort kaufen und erst dann im Detail zum Werk und der Aufführung Stellung nehmen.


    Vorerst begnüge ich mich, dass die Aufführung hervorragend war und mit langanhaltendem Beifall bedacht wurde.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

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  • Meine Lieblingsaufnahme vom Schwanengesang ist die von Philippe Herrweghe, weil dort der "Gabrieli-Faktor" besonders gut zur Wirkung kommt.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Die Originalpartitur des Werkes ist nicht erhalten, aufgefunden wurden nur 6 Stimmbücher und die Orgelstimme; die Stimmbücher für Cantus und Tenor des 2. Chores fehlten und wurden von dem Schütz-Spezialisten Wolfram Steude in den 1970er-Jahren ergänzt/nachkomponiert; die erstmalige Aufführung des Werkes fand überhaupt erst 1981 statt,


    <--- ...und wurden 1983 in der Lukaskirche Dresden von VEB Deutsche Schallplatten und der Firma Delta Musik (Label Capriccio) aufgenommen. Die beiden ersten CDs, die ich mir in den zu Ende gehenden achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gekauft habe, war eben dieser "Schwanengesang" und zwar genau in der von Wolfram Steude vervollständigten Fassung und interpretiert von den Berliner Solisten und der Capella Sagittariana Dresden unter der Leitung des verdienstvollen Dietrich Knothe. Eine - wie ich finde - mehr als passable Leistung ist da zu hören. Weil ich dank der Mithilfe des Dottore Pingel auch die Herreweghe-Einspielung besitze, ist mir der Vergleich auch möglich, und deshalb lobe ich auch weiterhin die Knothe-Ersteinspielung, was aber nicht als Abwertung der Herreweghe-Aufnahme verstanden werden sollte. Beide Mitschnitte haben ihre Berechtigung.


    Rademann informierte die Konzertbesucher, dass die Ergänzungen von Steude von ………………..neu erarbeitet/komponiert wurden und diese 2 Fassungen nun erstmals aufgeführt, mitgeschnitten und vom Label „carus“ die Gesamtaufnahme des Konzerts auf CD veröffentlicht wird.

    Das ist eine mich durchaus interessierende Ankündigung - sowohl was die Veröffentlichung durch "Carus" betrifft, aber auch was Du dazu in der Folge mitzuteilen hast. Ich habe über einen Bekannten mal Aufnahmen Rademanns gehört (ich weiß aber nicht mehr zu sagen, um welche Werke es sich handelt) und sie haben mich, wie meinen Bekannten auch, nicht vom Stuhl gerissen. Schaun mer also mal...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Die Originalpartitur des Werkes ist nicht erhalten, aufgefunden wurden nur 6 Stimmbücher und die Orgelstimme; die Stimmbücher für Cantus und Tenor des 2. Chores fehlten und wurden von dem Schütz-Spezialisten Wolfram Steude in den 1970er-Jahren ergänzt/nachkomponiert; die erstmalige Aufführung des Werkes fand überhaupt erst 1981 statt,


    Rademann informierte die Konzertbesucher, dass die Ergänzungen von Steude von ………………..neu erarbeitet/komponiert wurden und diese 2 Fassungen nun erstmals aufgeführt, mitgeschnitten und vom Label „carus“ die Gesamtaufnahme des Konzerts auf CD veröffentlicht wird.


    Hallo,


    der Präs. der "Int. Heinrich Schütz-Gesellschaft", Herr Prof. Dr. Walter Werbeck, hat mir nun dankenswerterweise mitgeteilt, dass die Neufassung der Ergänzungen von Steude von Herrn Prof. Dr. Werner Breig, Erlangen, geschaffen wurde.


    Wenn der Mitschnitt des Konzerts der Bachwoche Ansbach auf CD erscheint, werde ich diese CD und eine CD mit der Ergänzung von Steude kaufen und dann berichten.

    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Sagitt meint:


    der Dresdener Kammerchor hat derzeit sicher die größte Erfahrung im Umgang mit der Musik von Schütz. Das Gesamtwerk aufzunehmen, ist schon eine Pioniertat. Mit Markt hat das gar nichts zu tun, den Schütz ist nicht marktgängig. Sehr erfreulich, dass carus dieses Risiko auf sich nimmt.


    Rademann ist für mich nicht der ideale Interpret und dennoch fast konkurrenzlos. Bestimmte Musiken von Schütz liegen ihm gut, etwa die Becker`schen Psalter, andere würden mehr Emotion vertragen.


    Die nun vorliegende zweite Aufnahme des Schwanengesangs ist durchaus vielfältig, Rademann variiert den Sologesang, den der Solisten und den des Chores.


    Unter den vorhandenen Aufnahmen hat diese schon das Alleinstellungsmerkmal, dass die fehlenden Stimmbücher durch Prof.Dr. Breig neu bearbeitet worden sind.

  • Hallo sagitt,


    bitte, bei welchem Label?
    Danke!
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler