Salome vom Rhein: LIESELOTTE ENCK

  • Enck, Lieselotte, Sopran, * 16. Juli 1918 Linz am Rhein; (gestorben 23. Januar 2007 in Osnabrück)
    Gesangstudium an der Musikhochschule Köln und in Rom.
    1939 begann sie ihre Bühnenlaufbahn am Staatstheater von Braunschweig, dem sie bis 1941 angehörte. 1941-43 war sie am Staatstheater Kassel engagiert und zugleich 1942-44 Mitglied der Staatsoper Berlin.
    Nach dem Zweiten Weltkrieg sang sie 1946-50 mit einem Gastspielvertrag am Staatstheater Hannover und war 1949-51 Mitglied der Komischen Oper Berlin. 1950 gastierte sie in Hamburg in der Beggar's Opera. 1951-54 hatte sie ein Engagement am Stadttheater von Mainz und war in den Jahren 1955-59 an der Staatsoper von Dresden zu hören.
    Nach 1945 gab sie mehrfach Gastspiele an der Wiener Staatsoper; auch an der Staatsoper München und an der Kroatischen Nationaloper Zagreb gastweise aufgetreten.
    Neben ihrem gesanglichen Können bewunderte man ihr mitreißendes darstellerisches Talent vor allem in ihren Hauptrollen, den Titelheldinnen in »Salome« von R. Strauss und in »Carmen« von Bizet.
    Sie sang auch Partien wie die Venus im »Tannhäuser«, die Senta im »Fliegenden Holländer«, die Martha in »Tiefland« von d'Albert und die Barbara in »Tobias Wunderlich« von J. Haas.
    Nach Abschluß ihrer Bühnenkarriere lebte die Künstlerin als Gesangslehrerin in Osnabrück, zusammen mit dem Kunstmaler Karl-Rudolph Drowe.

    [Quelle: Großes Sängerlexikon, S. 6894]



    Ich habe diesen Thread eröffnet im Hinblick auf ihren morgigen Geburtstag. [ Freund Rüdiger macht sicher hier weiter... ]


    Ihr Schlußgesang der Salome ist bei youtube nachzuhören: http://www.youtube.com/watch?v=MdupshzmKtE


    LG


    8)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Dem Harald ist ganz herzlich zu danken, dass er an Liselotte Enck erinnert. Vor nicht sehr langer Zeit habe ich eine Single-Platte in sehr prächtiger Ausstattung mit dem Schlussgesang der Salome von 1943 unter Arthur Rother entdeckt und war davon ganz hingerissen. Dabei ist an Aufnahmen dieser Szene wahrlich kein Mangel. Die Enck ist für mich ein ganz wichtiger Name in dieser Diskographie. Ihre Stimme ist nicht sehr groß, dafür sehr konzentriert. Sie ist herb und im gestalterischen Sinne etwas nervös. Eine Art deutscher Carla Gavazzi. Jedes Komma ist zu verstehen. Ich finde sie gar nicht in ihrer Zeit verhaftet, in der bekanntlich ein weniger unkonvetioneller Stil gepflegt wurde. Seit der Begegnung mit dieser Salome habe ich nach anderen Aufnahmen mit der Enck gesucht. Viele habe ich nicht gefunden, denn es gibt nicht viel. Alle Sammleranstregungen wert ist der deutsch gesungene "Arme Matrose" (Le pauvre matelot) von Darius Milhaud, 1947 in der Städtischen Oper Berlin aufgenommen mit dem Tenor Kurt Schüffler in der Titelrolle. Geschichte und Musik sind genau so spannend und unheimlich wie Puccinis "Tabarro". Schließlich singt Liselotte Enck die Martha in in einem leider nicht ganz vollständigen "Tiefland" von 1943. Zu guterletzt fand ich noch das Lied "Als ich auf dem Euphrat schiffte" von Hugo Wolf. Wer hat noch mehr gefunden?


    Grüße von Rüdiger

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Weil das Foto von Liselotte Enck in Haralds Beitrag verloren ging, hier ein neues:


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent