Regisseurstheater und modernes Orchester

  • Aber die Herren, die das behaupten, können nicht richtig lesen. Ich habe gesagt, das das Überschmieren von Gemälden oder Skulpturen strafbar ist. Mich wundert nur, dass man fremde literarische Werke einfach straflos überschmieren darf. Dass das geschmacklos ist, ist für mich so selbstverständlich wie "das Amen in der Kirche" - und da weiß ich auch, dass eine große Menge der Opernfreunde ebenso denkt, auch wenige hier das nicht wahrhaben wollen.

    Ich weiß nicht, wen du mit den Herren meinst, die nicht lesen können, aber in diesem Beitrag


    Alcina (Händel), Neue Bühne des Bolschoi Theaters, Moskau, 24.10.2017


    kann jeder nachlesen, dass du das eben nicht nur für Gemälde und Skulpturen gesagt hast, sondern auch für "Werke der Musikliteratur". (Wobei ich mich da ehrlich frage wie da ein Überschmieren gehen soll, denn das Werk "Beethovens Symphonie No. 5" ist ja nicht die gedruckte Partitur, sondern die Symphonie, in dem Moment, in dem sie aufgeführt wird.)




    Zitat

    ich steige jetzt aus diesem Thema aus.


    Eine vernünftige Entscheidung, allein deswegen, weil du dem Thema zu keinem Zeitpunkt gewachsen warst und nicht dazu in der Lage warst auf Gegenargumente (wie von "Gombert" in Beitrag 11) oder auf Nachfragen (wie von mir in Beitrag 7) adäquat oder überhaupt zu reagieren. Die große programmatische Kampfschrift gegen das Regietheater ist es leider nicht geworden, was du hier angeboten hast, nicht mal eine Entgegnung auf eine Argumentation, die du in Beitrag 1 "hilflos und sinnlos" nennst. Nein, hilflos und sinnlos ist allein dein Beitrag, der diesen Thread begründet, er ist ein laues Lüftchen abgeschmackter und durch endlose Wiederholung abgedroschener Phrasen. Die "Liebhaber der echten Werke" sollten sich vielleicht doch nach einem anderen Interessenvertreter umschauen, wenn sie ernsthaft wollen, dass ihre Anliegen auf der Grundlage einer sauber geführten Argumentation gehört werden.

    Genau so stelle ich mir den respektvollen Umgang mit anderen Forumsmitgliedern immer vor, vor allem von Seiten derjenigen, die ihn immer wieder einfordern. :baeh01:


    Ich bin mir sicher, du hast eine ungeheuer respektvolle Erklärung dafür, warum sich der User "La Roche" in Beitrag 97 dazu genötigt gesehen hat, die verleumderische Hypothese aufzustellen, ich stehe auf Holger Kalethas Gehaltsliste.


    1. Verwarnung an MELOMANE
    Ich bitte die persönlichen Angriffe gegen Gerhard W. zu unterlassen. Niemand ausser mir weiß über seinen gesellschaftlichen und intellektuellen Status Bescheid, und der ist so, daß er sich derlei Angriffe nicht zu gefallen lassen braucht. Das Forum war bis vor einigen Tagen sehr friedlich und erfolgreich und ich werde nicht zulassen daß sich das ändert. ADMIN 001 Alfred SCHMIDT

  • Liebe Taminos
    jetzt scheint mir wieder einmal der Punkt erreicht, wo es keine neuen Argumente, sondern nur noch mehr oder weniger verdeckte Beleidigungen gibt. Ich bin seit über vier Jahren dabei und dieser Punkt wurde hier in der Zeit gefühlt 5-10 mal erreicht. Ich frage mich, was bringt das, es ist doch eigentlich schade um die Zeit. Es gibt so viele andere Dinge über die man schreiben kann. Es lohnt doch nicht, sich mit Menschen zu streiten, die sich bei ihren ästhetischen Urteilen als einzige Instanz auf das "gesunde Volksempfinden" oder ihren persönlichen Geschmack berufen, und diese mit philosophischen und theater-theoretischen Abhandlungen zu traktieren, in der Annahme oder Hoffnung sie überzeugen oder bloßstellen zu können. Wendet Euch doch lieber anderen interessanteren Dingen zu.
    In diesem Sinne
    wünscht einen schönen Abend
    lutgra

    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • [quote='Mme. Cortese','index.php?page=Thread&postID=622403#post622403']


    Ich bin mir sicher, du hast eine ungeheuer respektvolle Erklärung dafür, warum sich der User "La Roche" in Beitrag 97 dazu genötigt gesehen hat, die verleumderische Hypothese aufzustellen, ich stehe auf Holger Kalethas Gehaltsliste.


    1. Verwarnung an MELOMANE


    Wie alle Fundamentalisten hast du natürlich keinen Humor; denn wirklich anzunehmen, dass Holger eine Gehaltsliste hat und du darauf stehst, lässt mich darüber nachdenken, ob ich meinen blöden Artikel über dich nicht wiederholen sollte. Mache ich natürlich nicht. Zum Schluss: lies mal hier die Beiträge von Dieter Stockert, einem früheren Wasserträger von Holger, jetzt bei Capriccio, dem abgehalfterten Bahnhof für ausrangierte Tamino-Züge, deren Markenzeichen ein gelbes Schloss ist. Meine Prognose: das gelbe Schloss des Damokles schwebt schon über deinem Haupt.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Zitat

    Meine Prognose: du machst es nicht mehr lange.


    Ich will keine Prognose erstellen., meine aber,, daß man es nicht so drastisch sehen muß.
    Es ist allerdings so, daß es einige Interessente für Tamino gibt, die schon lange mitlesen, aber fürchten persönlich beleidigt zu werden.
    Ich habe hier versprochen derlei konsequent zu unterbinden. Und genau das mache ich jetzt.
    Hierzu kommt, daß mich die Art, wie man die RT Gegner mundtot machen will. indem man ihnen Inkompetenz und
    Mangel an Intelligenz vorwirft. Genau so haben die RT Befürworter schon vor zwanzig Jahren gearbeitet und die Gegner eingeschüchter und der Lächerlichkeit preisgegeben. Sprätestens seit ich Tamino leite funktioniert das nicht mehr. Wenn jetzt - was in der Vergangenheit gelegentlich geschah - Tamino als "bedeutungslos" bezeichnet, dann entlockt mir das ein höhnisches Lächeln. Denn im Rahmen einer Allgemeinen Internetrecherche, stieß ich auf zahlreiche Künstlerwebsites, die Tamino Kritiken ebenso als Referenz benutzen wie die einschlägigen Fachzeitungen aus aller Welt.
    Tamino wird also von den RT Befürwortern als unangenehmer Gegner gesehen. Wir haben heute gesehen, daß die "schweigenden" RT - Gegner doch vorhanden sind...


    Dr Kaletha schrieb vor einiger Zeit:


    Zitat

    Die Wahrheit ist nämlich, dass Theater und insbesondere die Oper die Tendenz hat, eine "Theaterillusion" zu erzeugen, die es dem Zuschauer ermöglicht, aus seiner Alltagswelt in eine Welt des schönen Scheins zu flüchten, in der er sich mit sich selbst und der Welt, in der er lebt, nicht mehr beschäftigen muss frei nach Friedrich Rückert "ich bin der Welt abhanden gekommen".


    Voll einverstanden !!!
    Die Divergenz zwischen uns ist lediglich die, daß ich hier auch die Aufgabe der Oper sehe.


    Zitat

    Deswegen liebt er es, dass es da Handlungen gibt, die von der Jetzt-Zeit so weit weg sind wie nur möglich.


    Das haben auch viele Opernlibrettisten so gesehen. Weil ein Ballsaal im 16 Jahrhundert eben interessanter ist als eine Toilett einer U-Bahn Station
    Und weil es interessanter ist, wein zwei wunderhübsche Junge Leute aus verfeindetn Patrizier- oder Adelsfamilien ihrer Lieben wegen zu Tode kommen
    als zwei Prolos aus der Gosse. Man hat Wert auf elegante Ausstattung und interessante Schauplätze gelegt. Dazu bediente man sich sogar gelegentlich der Geschichtsfälschung, die historisch Story diente lediglich als Aufmacher für tolle Kostüme und Dekorationen


    Zitat

    Die Bereitschaft, dass der Zuschauer "Übersetzungen in die heutige Zeit" selbständig vornimmt, ist eben so gar nicht vorhanden. Das zu unterstellen, ist schlicht verlogen, weil diese Unterstellung zumeist gerade von denen kommt, die Aktualisierungen aus Prinzip ablehnen, weil sie nichts wollen als angenehme Abendunterhaltung.


    Voll d accord, Die meisten die eine sauteure Opernkarte erwerben wollen Unterhaltung und nicht mit dem Übel der Welt konfrontiert werden.


    Zitat

    Weiter ist es natürlich so, dass Oper nicht gleich Oper ist. Es gibt Stücke, welche dem Zuschauer eine solche Übersetzung leicht machen und solche, welche sie ihm schwer machen. Es ist schon ziemlich dreist, einem Künstler zu unterstellen, er sei so dumm, dass er darauf nicht reflektiert.


    Es sind unerwünschte Künst, die lediglich dadurch am Leben gehalten werden, weil sie subventioniert werden. Subventioniert wird aber, weil in den meisten Fällen Technokraten in den Regierungen etc sitzen, die von Kunst meist keine Ahnung haben, und denen die Nutzniesser einreden sie seien DUMM, so sie sich dem "Fortschritt" verweigerten, Ersteres möchte ich hier nicht kommentieren - aber moderne Inszenierungen als INTELLEKTUELL darzustellen ist wohl eine Chuzpe über die künftige Generationen nur den Kopf schüttel werden, diese Aussage ist etwa vergleichbar, wo man sagte, die EU sichere Arbeitsplätze....


    Aber über das Thema "Oper im Lauf der Jahrhunderte" . mit Schwerpunkt, was in der Vergangenheit die Leute bewog in die Oper zu gehen werde ich demnächst einen Thread starten wenn es nicht schon einen gibt.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich bin mir sicher, du hast eine ungeheuer respektvolle Erklärung dafür, warum sich der User "La Roche" in Beitrag 97 dazu genötigt gesehen hat, die verleumderische Hypothese aufzustellen, ich stehe auf Holger Kalethas Gehaltsliste.


    1. Verwarnung an MELOMANE
    Ich bitte die persönlichen Angriffe gegen Gerhard W. zu unterlassen. Niemand ausser mir weiß über seinen gesellschaftlichen und intellektuellen Status Bescheid, und der ist so, daß er sich derlei Angriffe nicht zu gefallen lassen braucht. Das Forum war bis vor einigen Tagen sehr friedlich und erfolgreich und ich werde nicht zulassen daß sich das ändert. ADMIN 001 Alfred SCHMIDT

    Dieses Nacheinander finde ich ganz persönlich wirklich komisch! :D :D :D "Persönliche Angriffe" sind der Normalfall bei Gerhard W., der kann einfach nicht anders. Nur habe ich - wie auch Bertarido - kein Problem damit, weil wir ihm Narrenfreiheit gewähren. Wie die Komödie des Lebens zeigt, sind die notorischen Beleidiger selber immer die empfindlichsten, wenn es um das Beleidigtsein geht. :D


    Meine Wertung: Der "persönliche Angriff" bestand darin, dass Melomane Wischniewski endlich mal argumentativ gestellt und ihn natürlich in die Ecke gedrängt hat, wo er keine Luft mehr bekommt. Sonst mangelt es ihm ja so gar nicht an Luft. Mein Mitleid hält sich jedenfalls sehr in Grenzen.

    Da formulierst Du ein Publikums-Bedürfnis, lieber Alfred. Das ist natürlich legitim. Der Mensch darf eigene Ansichten und Bedürfnisse haben. Die Kehrseite ist dann aber die radikale Verweigerungshaltung, dass Ihr nicht bereit seid, all denjenigen Auffassungen von Musiktheater, die sich genau damit nicht zufrieden geben, überhaupt ein sinnvolles Tun zuzubilligen, wonach man zumindest suchen kann. Wenn dann noch moralisiert und kriminalisiert wird, so dass solche Künstler wie Verbrecher und "Werkschänder" behandelt werden (die Sprache ist ja oft von einer solchen polemischen Qualität, so, als ginge es um sexuellen Missbrauch von Kindern - hier sind die "Kinder" dann die hilf- und schutzlosen Werke, welche dem "Begehren" von Regisseuren ausgeliefert sind) und das Publikum, was eben solches Theater sehen möchte, als Komplizen betrachtet und mit Vokabeln wie "pervers" oder "gehirnkrank" traktiert, dann frage ich mich, ob die RT-Gegner überhaupt so etwas wie Einfühlungsvermögen haben, was es für die so Gebranntmarkten bedeutet, mit ihnen höflich zu verkehren.


    Im Thread über Mahlers 6. haben wir aktuell das Beispiel von Barbirolli. Der befolgt auch die Vorgaben des Komponisten nicht. Dazu habe ich etwas gesagt, was vielleicht hier hergehört:


    Gustav Mahler: 6. Sinfonie a-Moll - die Tragische


    Das Beispiel Don Gaiferos zeigt, dass man auch anders miteinander umgehen kann. Warum darf das nicht beispielhaft sein? :hello:


    Einen schönen Tag wünscht
    Holger

  • Zitat

    Dr. K.: Dieses Nacheinander finde ich ganz persönlich wirklich komisch! :D :D :D "Persönliche Angriffe" sind der Normalfall bei Gerhard W., der kann einfach nicht anders. Nur habe ich - wie auch Bertarido - kein Problem damit, weil wir ihm Narrenfreiheit gewähren.


    Diese Narrenfreiheit scheinst Du ja gepachtet zu haben! :thumbdown:

    W.S.

  • Ich bitte die persönlichen Angriffe gegen Gerhard W. zu unterlassen. Niemand ausser mir weiß über seinen gesellschaftlichen und intellektuellen Status Bescheid, und der ist so, daß er sich derlei Angriffe nicht zu gefallen lassen braucht. Das Forum war bis vor einigen Tagen sehr friedlich und erfolgreich und ich werde nicht zulassen daß sich das ändert. ADMIN 001 Alfred SCHMIDT

    Ich finde das wieder einmal sehr anständig von dir. Zwar kann jeder nachlesen, dass ich in dem Beitrag, unter dem dieser Satz steht, ausschließlich die Argumentaion von "Gerhard Wischniewski", nicht aber ihn persönlich angreife, dennoch springst du ihm mit bemerkenswerter Hilfsbereitschaft zur Seite. Ebenso richtig finde ich es von dir, dass du tatsächliche persönliche Angriffe in dieser Rubrik auf Holger in Beitrag 78 (von "Gerhard Wischniewski" als "Dr.-Alles-Besserwisser" verunglimpft) oder auf mich in Beitrag 97 ("La Roche" stellt die verleumderische Hypothese auf, ich stehe auf Holger Kalethas Gehaltsliste) nicht ahndest. Das hat nämlich nicht - wie Holger meint - mit Parteilichkeit zu tun, sondern ist Ausdruck deiner Feinfühligkeit und deiner außergewöhnlichen Empathie: Du spürst einfach sofort, wer deine Hilfe braucht und wer nicht - damit verfügst du über so viel soziale Kompetenz wie sie in dieser kalten Welt heute selten geworden ist. Bravo!


    Zitat

    Hierzu kommt, daß mich die Art, wie man die RT Gegner mundtot machen will. indem man ihnen Inkompetenz und Mangel an Intelligenz vorwirft. Genau so haben die RT Befürworter schon vor zwanzig Jahren gearbeitet und die Gegner eingeschüchter und der Lächerlichkeit preisgegeben. Sprätestens seit ich Tamino leite funktioniert das nicht mehr.

    Nachdem ich schon über deine Empathie als deine große Stärke gesprochen habe, muss ich leider die Frage stellen, ob sie derart im Übermaß angewandt bei der Erreichung deiner Ziele nicht doch eher ein strategischer Fehler ist: Du errichtest hier den Gegnern des so genannten "Regietheaters" eine Art Reservat und schützt sie vor allzu aggressiven Gegenargumenten. Das lässt sie zum einen als etwas selbstzufrieden erscheinen, zum anderen wären in der freien Wildbahn der unmoderierten Argumentation heillos verloren. Es wäre doch schade, wenn aus dem Tamino-Forum ein Gnadenhof für zahnlose Tiger würde. Kein politischer Entscheidungsträger wird aus Mitleid für eine bedrohte Spezies, gewissermaßen die letzten lebenden Dinosaurier einer vergangenen Theaterauffassung, die in einer Art Reservat ihr argumentatives Dasein fristet irgendetwas verändern. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.



    Des weiteren bitte ich dich um zwei weitere gute Taten: Zum einen wäre es schön, wenn jemand "dr. pingel" den richtigen Gebrauch der Zitierfunktion erklären könnte, dann müsste er nicht permanent mir seine Meinung - wie in Beitrag 123 - als Zitat unterjubeln.


    Zum zweiten ist dir eine kleine Ungenauigkeit unterlaufen: Das Zitat, welches du in Beitrag 86 mir zuordnest, stammt in Wahrheit von Holger Kaletha.

  • Ich habe hier versprochen derlei konsequent zu unterbinden. Und genau das mache ich jetzt.
    Hierzu kommt, daß mich die Art, wie man die RT Gegner mundtot machen will. indem man ihnen Inkompetenz und
    Mangel an Intelligenz vorwirft. Genau so haben die RT Befürworter schon vor zwanzig Jahren gearbeitet und die Gegner eingeschüchter und der Lächerlichkeit preisgegeben. Sprätestens seit ich Tamino leite funktioniert das nicht mehr.

    Ich glaube hier muss ich doch etwas klarstellen, lieber Alfred. Weder mir, noch Bertarido, MSchenk oder Anderen kann man hier unterstellen, dass wir die Intention hätten, die RT-Gegner lächerlich zu machen. Die Wahrheit ist, dass die RT-Gegner hier im Forum den Mund sehr voll nehmen und keinerlei Skrupel haben, gerade damit nicht, wenn Leute (wie zuletzt der Fall Alcina) konkret über eine Opernaufführung konkret sprechen, die sie gesehen haben, diese, obwohl sie sie nicht gesehen haben, lächerlich zu machen und damit eine sachliche Argumentation zu zerstören. Inkompetenz und mangelnde Intelligenz ist das, was RT-Gegner nun mal pflegen, den von ihnen so gehassten Regisseuren regelmäßig zu unterstellen. Wenn man dann versucht, intelligent zu argumentieren, dass man die Dinge vielleicht auch anders sehen kann oder muss, bekommt man einfach keine intelligente Antwort, sondern wird statt dessen beschimpft und zum Steigbügelhalter und Lakei von RT-Regisseuren erklärt. Das ist nun einmal ein Faktum. Mir kann keiner erzählen, dass ausgerechnet solche Leute, die ein nun wirklich militantes Verhalten zeigen (zuletzt Dr. Pingel mit seinem unsäglichen rein polemischen Ausfall, der auch noch die Beleidigung von Dieter Stockert enthält, der gar kein Mitgleid des Forums ist, was in anderen Foren sofort geahndet wird mit Löschung des Beitrags) geschützt werden müssten, weil sie "einzuschüchtern" seien. Das sind sie nämlich in keiner Weise. Sie sind einfach nur aggressiv. Lächerlich machen sich die RT-Gegner immer nur selbst durch ihr völlig inakzeptables Verhalten, dass keinen Anstand mehr kennt, wenn die eigenen "Interessen" berührt werden. Da schlagen sie wild um sich wie ein verwundetes Tier ohne Rücksicht auf Verluste. Mir Dir habe ich keine Probleme und werde auch keine haben. Denn uns verbindet die Höflichkeit. Das klingt zwar altmodisch, ist es aber nicht, denn Höflichkeit hat etwas mit Respekt zu tun.


    Schöne Grüße
    Holger

  • ("La Roche" stellt die verleumderische Hypothese auf, ich stehe auf Holger Kalethas Gehaltsliste)

    Wenigstens muß ich Dr. Kaletha auf seine Reaktion hierauf auch einmal recht geben: Er hat gelacht und das nicht als Hypothese betrachtet. Ich fange an zu merken, daß er Dir doch deutlich überlegen ist.
    Sicherlich bedarf diese Feststellung nicht meiner Bestätigung.


    Ne Frage an Dich: Gehst Du zum Lachen in den Keller?


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Nun ja. Holger hat nicht über das, was du für einen Witz hältst, gelacht, sondern er hat dich ausgelacht. Wenn das die Reaktion ist, die du dir auf deine Beiträge erhoffst, ist das gut zu wissen. Wieder was gelernt.

  • 1. Verwarnung an MELOMANE
    Ich bitte die persönlichen Angriffe gegen Gerhard W. zu unterlassen. Niemand ausser mir weiß über seinen gesellschaftlichen und intellektuellen Status Bescheid, und der ist so, daß er sich derlei Angriffe nicht zu gefallen lassen braucht.
    Das Forum war bis vor einigen Tagen sehr friedlich und erfolgreich und ich werde nicht zulassen daß sich das ändert.
    ADMIN 001 Alfred SCHMIDT

    Lieber Alfred
    Eine richtige Feststellung. Bis vor kurzem ging es im Forum überwiegend friedlich und gesittet zu.
    Und so bitte bestimmt nicht nur ich, daß Du Deiner Verantwortung, diesen Zustand zum Wohle und Fortbestehens des Forums zu erhalten, mit aller Konsequenz nachkommst.
    Um den Frieden im Forum zu erhalten, bedarf es ganz sicher keines "Luca oder Yorick"!


    Herzlichst
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Erwachsene Menschen sollten eigentlich über den Zustand hinauskommen, dass man gegenseitig nur noch übereinander lacht. Denn dann nimmt eigentlich Niemand Niemanden mehr Ernst. Ist das ein wünschenswerter Zustand?


    Ich finde es durchaus verständlich, wenn Menschen eine bestimmte Art von Theater nicht mehr ertragen können. Das gilt nicht nur für Zuschauer, sondern auch für so manchen Schauspieler, der wegen RT seine Karriere beendet hat. Das ist nicht zum Lachen. Umgekehrt sollten diese Gepeinigten aber auch erdulden können, dass es andere Menschen gibt, für sie es kein Weg ohne großen Schmerz zurück zur vermeintlich "guten alten Zeit" - wie sie es empfinden bürgerlich "langweiligen" - Theaters gibt. Auch darüber gibt es nichts zu lachen. Eigentlich sollte doch das Verbindende sein, dass man qualtitativ gutes Theater erstrebt - in welcher Form auch immer. Man kann benennen, was gut oder schlecht ist, ohne gleich eine ganze Art, Theater zu machen, zu verteufeln oder das ins Lächerliche zu ziehen.


    Und Jean Paul sagte mal, dass das Verlachen eigentlich kein Humor ist. Er hat nämlich die entscheidende befreiende Wirkung nicht, die Humor haben sollte. Und damit hat er Recht. Menschen machen jede Menge seltsame Dinge, was zum Lachen ist. Die Dinge sind es dann, welche Lachen provozieren, aber nicht die Menschen. ;)


    Schöne Grüße
    Holger


  • Wenn es um das Thema RT ging, ging es hier im Forum NIE gesittet zu, jedenfalls nicht in den letzten vier Jahren.


    Allerdings, und wer das anders sieht, offenbart ein gehöriges Maß an Realitätsverlust. Im übrigen ist nun gerade Gerhard Wischniewski derjenige, der in seinen verbalen Rundumschlägen jede gute Sitte hinter sich lässt.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich möchte versuchen diese zumeist unergiebige Diskussion aus einer anderen, rechtlichen Sicht zu betrachten. Ich bin selbst kein Jurist, habe aber berufsbedingt mit der Thematik zu tun und muss auch immer wieder Werkverträge verhandeln. Aber vielleicht gibt es hier im Forum noch einen Juristen, der etwas beisteuern kann. Das Urherberrecht eines Werkes erlischt in der Regel nach 70 Jahren, ich vermute, dass dies auch bei Opern so ist. Im Theater ist es nun jedenfalls bei zeitgenössischen Stücken durchaus so, dass ein Autor die Aufführung eines eigenen Werkes verbieten lassen kann, wenn die Aufführung gegen den Sinnzusammenhang verstöß. Beispielsweise hat dies Dea Loher vor ein paar Jahren in Bremen getan (siehe: "http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/dea-loher-untersagt-bremer-inszenierung-ihres-stueckes-unschuld-a-925292.html"). Ich finde dies verstädnlich, später gab es dann wohl eine Einigung und die Inszenierung wurde nach einer Änderung aufgeführt. Auch die Brecht-Erben haben wohl schon einige Aufführungen verbieten lassen, das Urheberrecht seiner Werke erlischt erst in ein paar Jahren. Da wir hier nun über Werke sprechen, deren Urheberrecht längst erloschen ist, ist somit rein rechtlich geklärt, dass ein Regisseur eine Oper auch sinnentstellend verändern kann. Aber ich finde das Gedankenspiel ganz reizvoll, sich mal eine Inszenierung vor diesem Hintergrund der Urheberrechtsthematik anzusehen und sich zu fragen, ob denn hier nun eine Verletzung vorläge, wenn das Urheberrecht eines Werkes noch nicht erloschen wäre.
    Die Frage, was nun sinnentstellend ist, wäre im Detail gewiss zu diskutieren, aber allein das Verlegen einer Geschichte in eine andere Zeit bei Wahrung des Sinnzusammenhangs der Figuren und deren Hintergründe, ist es meines Erachtens und auch nach der mir bekannten Rechtssprechung gewiss nicht. Sinnentstellend ist ja eine Verkehrung der Zusammenhänge bis zur Darstellung des Gegenteils. Wie gesagt, bei älteren Werken ist dies durchaus erlaubt. Würde das Urheberrecht länger greifen, könnte der Komponist oder könnten seine Erben eine solche Aufführung verbieten lassen.
    Ich persönlich bin der Meinung, dass grob sinnentstellende Aufführungen weder Theater noch Oper weiterbringen und zumeist auch für den Zuschauer kein beglückendes Erlebnis sind. Eine gute Dekonstruktion eines Stücks könnte allerdings durchaus wieder im Sinne des Urhebers sein, wenn es denn gelänge, die von ihm gesetzten Sinnzusammenhänge neu erfahrbar zu machen.


    Vielleicht haben wir ja einen Urheberrechtler unter uns, es würde mich interessieren, was er dazu sagt?


    Viele Grüße
    Christian

  • [" Des weiteren bitte ich dich um zwei weitere gute Taten: Zum einen wäre es schön, wenn jemand "dr. pingel" den richtigen Gebrauch der Zitierfunktion erklären könnte, dann müsste er nicht permanent mir seine Meinung - wie in Beitrag 123 - als Zitat unterjubeln.


    .


    Dieser Beitrag erklärt zwei Dinge: wie kann es sein, dass jemand sich zitiert fühlt, wenn offensichtlich der andere (das bin ich) Probleme mit der Technik des PC hat (das bin ich auch)? Das ist eine Premiere. Mir ist das schon öfter passiert, dass meine Stellungnahme blass wie ein Zitat erscheint; noch nie hat das jemand missverstanden. Hier habe ich wohl alles richtig gemacht.
    Zum zweiten: dass du nicht erkennst, dass die Sache mit Holgers Gehaltsliste ein Witz ist (und ein guter) und da eine Rufschädigung vermutest, passt ins Bild. Übrigens, deine Rufschädigung geht gar nicht, weil der so schlecht ist, dass es nicht weiter möglich ist.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Zum zweiten: dass du nicht erkennst, dass die Sache mit Holgers Gehaltsliste ein Witz ist (und ein guter) und da eine Rufschädigung vermutest, passt ins Bild.

    Zur Klarstellung: Für mich - und mich geht es an - ist diese Äußerung von La Roche absolut kein Witz. Das ist eine gezielte Verunglimpfung meiner Person - und auch von Melomane gleich mit. Er hat es ja bereits einmal versucht und - wie einst Wischniewski - zum Mittel der Denunziation gegriffen, was seinen Charakter zeigt und das vollständige Fehlen von Bewußtsein für einen verantwortlichen Umgang mit dubiosen Internetquellen, die man nicht geprüft hat. Der Zweck heiligt bei fanatischen RT-Gegnern offenbar die Mittel.


    Nicht, dass mich das irgendwie aufregen würde. Es ist schließlich immer dasselbe Spiel. Konsequenzen hat das letztlich nur für das Handeln. Es gibt zwei Wege: Entweder man kommt zu irgendeiner Verständigung. Ist das nicht möglich, sondern die eine Seite bretrachtet was die andere will als so etwas wie ein Verbrechen, dann gibt es nur die Entscheidung durch Mehrheit und die dadurch verliehene Macht. Die menschenverachtende Art, mit der bestimmte RT-Hasser mit solchen Fragen umgehen, zeigt jedem vernünftigen Menschen, dass man ihnen auch nicht den geringsten kulturpolitischen Einfluss zubilligen darf. Da die Mehrheitsverhältnisse so sind, dass sie den auch nicht bekommen werden, sehe ich das alles gelassen und all das regt mich nicht im geringsten auf. 8-)

  • Erwachsene Menschen sollten eigentlich über den Zustand hinauskommen, dass man gegenseitig nur noch übereinander lacht.

    Also ich habe über Loriot, über Heinz Erhard uva. gern und herzlich gelacht und tue das auch jetzt noch. Es war wohl deren Beruf und Berufung, andere über das Lachen zum Nachdenken zu bringen. Diese Gabe hat leider nicht jeder.


    Keinen Humor habe ich bei den sogenannten heutigen Comedians, die sich auf Kosten anderer profilieren wollen und dazu sogenannte Schenkelklopfer produzieren. Über solche Leute kann ich nicht lachen und auch nicht nachdenken.


    Und mancher wird unbewußt zum Komiker, wenn er Humor nicht verstehen will oder kann. Jetzt meine ich nicht Dich.


    La Roche


    Nach Einstellung dieses Beitrages habe ich gesehen, daß Du zeitgleich auch einen Beitrag losgelassen hat. Ich muß meine Meinung zu Deinem Humorverständnis wohl doch revidieren.


    Und nur zur Richtigstellung für die, welche jetzt lesen, daß ich zum "Mittel der Denunziation"gegriffen habe (was schon wieder beleidigend ist, denn ich habe nichts erfunden!!): Ich habe eine im Internet an anderer Stelle öffentlich gemachte Meinung zitiert, die sich mit dem Namen Dr. Holger Kaletha und dessen ausgeprägtem Sinn nach Tatsachenverdrehung und Rechthaberei befaßt. Das kann jeder lesen, und wer will, findet noch mehr. Übrigens hat dieses Zitat nichts, aber auch gar nichts zu tun mit Gegnern des Regietheaters. Sondern nur mit Dr. Kaletha.

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich habe eine im Internet an anderer Stelle öffentlich gemachte Meinung zitiert, die sich mit dem Namen Dr. Holger Kaletha und dessen ausgeprägtem Sinn nach Tatsachenverdrehung und Rechthaberei befaßt. Das kann jeder lesen, und wer will, findet noch mehr. Übrigens hat dieses Zitat nichts, aber auch gar nichts zu tun mit Gegnern des Regietheaters. Sondern nur mit Dr. Kaletha.

    Und genau das ist eine üble Denunziation. Im Internet kann jeder jede Unwahrheit ungestraft behaupten, weil sich das der unmittelbaren Nachprüfbarkeit entzieht. Ich habe darauf hingewiesen, dass dies eine dubiose Quelle ist und auch Gründe genannt. Trotzalledem hältst Du an dieser Denunziation fest. Das ist schlichtweg ein mieser und gewissenloser Charakter, auch dann noch weiterhin suggerieren zu wollen, dies sei die Wahrheit. In der Folge behandele ich Dich deshalb genau wie Wischniewski - nämlich als gemeinen Denunzianten. Zwischen uns gibt es nichts mehr zu sagen und auch keine persönliche Anrede mehr. Ich werde Deine Beitrage nur noch anonym kommentieren, was ihren Inhalt angeht. In dieser Hinsicht bin ich sehr konsequent. Es gibt im menschlichen Zusammensein Regeln des Anstandes, deren Übertretung auch nur um einen Millimeter ich nicht bereit bin, zu tolerieren. :!:

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  • deine Rufschädigung geht gar nicht, weil der so schlecht ist, dass es nicht weiter möglich ist.

    Bei mir hat "Melomane" durch seine äußerst fundierten Beiträge in meiner Rubrik zum Austausch von Höreindrücken über Sänger einen äußerst guten Ruf erworben. Den schädigt er zu meinem Bedauern selbst ein wenig, indem er sich mit Lust in diese kindischen Sandkasten-Kriege zum Thema Regietheater stürzt, wobei niemand gewinnen kann (außer vielleicht Klickzahlen...), sondern alle nur vierlieren können. Ich rate daher ihm und anderen, es wie "lutgra" und - seit nun doch schon einiger Zeit - auch ich zu handhaben und sich aus diesem Thema lieber rauszuhalten, denn da liegt kein Segen drauf! :no:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Er hat es ja bereits einmal versucht und - wie einst Wischniewski - zum Mittel der Denunziation gegriffen, was seinen Charakter zeigt und das vollständige Fehlen von Bewußtsein für einen verantwortlichen Umgang mit dubiosen Internetquellen, die man nicht geprüft hat. Der Zweck heiligt bei fanatischen RT-Gegnern offenbar die Mittel.

    Ich will nur ergänzen, daß dieser Beitrag von Dir wieder eingestellt wurde. Mir sei schon gestattet, den Vorwurf der Denunziation richtigzustellen. Außerdem ist dieser ober eingestellte Beitrag von Dir völlig aus dem Zusammenhang gegriffen, in welchem er überhaupt erst zum Zitat wurde. Paßt.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Da wir hier nun über Werke sprechen, deren Urheberrecht längst erloschen ist, ist somit rein rechtlich geklärt, dass ein Regisseur eine Oper auch sinnentstellend verändern kann. Aber ich finde das Gedankenspiel ganz reizvoll, sich mal eine Inszenierung vor diesem Hintergrund der Urheberrechtsthematik anzusehen und sich zu fragen, ob denn hier nun eine Verletzung vorläge, wenn das Urheberrecht eines Werkes noch nicht erloschen wäre.


    hallo Christian,


    ohne Jurist zu sein, ist mir zumindest ein Fall aus der jüngeren Vergangenheit bekannt, wo gegen eine Opern-Inszenierung wegen Urheberrechtsverletzung geklagt wurde. Es handelt sich um die Oper "Dialogues des Carmelites" von Francois Poulenc in der Inszenierung von D. Tcherniakov an der Bayerischen Staatsoper. Diese Inszenierung hatte 2010 Premiere. Anfang 2016 gab es dann Pressemeldungen, dass die Erben gegen die Inszenierung zu Gericht gezogen seien. Die Klage gegen die Staatsoper wurde zweimal abgewiesen, allerdings hat ein Berufunfsgericht danach entschieden, dass die DVD nicht vertrieben und eine TV-Aufzeichnung nicht ausgestrahlt werden dürfe. Das Stück ist dann seit dem 01. Februar 2016 nicht mehr aufgeführt worden - dass muß aber nicht zwangsläufig mit dem Rechtsstreit zu tun haben (einige Stücke verschwinden für eine gewisse Zeit vom Spielplan, um eine breites Repertoire zu ermöglichen und kehren dann nach einer (z.T. mehrjährigen Pause wieder zurück).
    https://www.welt.de/regionales…-Muenchen-verhindern.html


    Einen zweiten Fall hat es 2015 ebenfalls hier in München gegeben, allerdings im Bereich Schauspiel. Frank Castorf inszenierte "Baal" von Bertolt Brecht. Auch hier waren die Erben nicht mit der Inszenierung einverstanden und klagten. Vor dem Münchner Landgericht kam es zum Vergleich mit dem Ergebnis, daß die Castorfsche Inszenierung nicht unter dem Namen Brecht weiterlaufen dürfe; ausgenommen wurden von diesem Urteil nur eine in München am 9. März gezeigte Vorstellung sowie ein einmaliges Gastspiel beim Berliner Theatertreffen 2015.
    http://www.tagesspiegel.de/kul…heberbrecht/11702616.html


    Ein paar mehr Details sind unter den angefügten Links zu finden.


    viele Grüße,
    orsini

    ... in diesem Sinne beste Grüße von orsini


    „Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.“
    Curt Goetz

  • Hallo Orsini,


    die Urheberrechte von Poulenc laufen 2033 aus und die von Brecht 2025. In beiden Fällen können also die Erben gegen sinnentstellende Aufführungen vorgehen und diese gerichtlich absetzen lassen. Die Brecht-Erben machen davon wohl öfter Gebrauch, wie ja auch ein von Dir eingestellter Link zeigt.


    Mich würde nun interessieren, wie es mit den hier immer wieder diskutierenten Aufführungen aussieht? Könnte man diese wegen Sinnentstellung auch verhindern, wenn denn - das ist freilich rein hypothetisch - das Urheberrecht nicht nach 70 Jahren ablaufen würde? Oder mit anderen Worten: Sind die hier diskutierten Aufführungen sinnentstellend? Oder handelt es sich nur um Geschmacksfragen? Wie gesagt, eine Verlegung in eine andere Epoche und andere Kostüme sind gewiss nicht sinnentstellend, wenn die inhaltlichen Bezüge und Verhältnisse gewahrt bleiben.


    Wie seht ihr das?


    Viele Grüße
    Christian

  • die Urheberrechte von Poulenc laufen 2033 aus und die von Brecht 2025. In beiden Fällen können also die Erben gegen sinnentstellende Aufführungen vorgehen und diese gerichtlich absetzen lassen. Die Brecht-Erben machen davon wohl öfter Gebrauch, wie ja auch ein von Dir eingestellter Link zeigt.

    Im Falle der Münchner "Karmeliterinnen" konnten die Poulenc-Erben eine Absetzung nicht erwirken, sowohl 2012 als auch 2016. Die Wiederaufnahmen fanden in der bestehenden Inszenierung von Dmitri Tcherniakov statt, ohne dass an ihr Änderungen vorgenommen wurden. Für die Spielzeit 2020/2021 plant die Bayerische Staatsoper eine Wiederaufnahme der Inszenierung.
    Die Begründung der französischen Gerichte war, dass die Themen, die den "Kern des Werkes" bilden durch das Nicht-Stattfindenlassen des Märtyrertodes der Nonnen nicht angetastet werde. Eine Sinnentstellung lag nach Ansicht der beiden französischen Gerichte nicht vor:


    https://www.staatsoper.de/pres…terbinden.html?no_cache=1

  • Zwischen 1998 und 2015 fanden jeden Sommer die Carl Orff Festspiele in Andechs am Heiligen Berg, unweit der Grabstätte Carl Orffs, statt. Nach Differenzen mit dem damaligen Intendanten Marcus Everding über die Auslegung Orffs Werke zog die Carl Orff-Stiftung ihre Aufführungsgenehmigung im vergangenen Jahr zurück. Hintergrund war ein Streit um vermeintlich nicht werkgerechte Inszenierungen. Everding sprach von »Zensur«, das Kloster als Veranstalter stellte wegen unüberbrückbarer Differenzen mit der Carl Orff-Stiftung das Festival ein. Nach dem Aus findet 2017 nun eine neue Veranstaltungsreihe statt - unter dem Namen »Carl Orff Festspiele Andechs & Ammersee«.


    Die Carl Orff-Stiftung möchte sich jetzt darum kümmern, dass die Stücke nicht bearbeitet und umgeschrieben werden - ganz ohne Intendant. »Orff soll im Originalton, mit originalen Texten zum Klingen gebracht werden«, sagt Wilfried Hiller, ehemaliger Orff-Schüler und Vorsitzender der Carl Orff-Stiftung. Zusammen mit Florian Zwipf-Zaharia von »Cultus Production«, dem neuen Veranstalter der Carl Orff Festspiele, will Hiller »Orffs Werk in die Region tragen und die Region daran teilhaben lassen«. So bleibt der Florian-Stadl, wo die Orff-Festspiele bisher stattfanden, als bewährter Spielort erhalten, es sollen aber auch weitere hinzukommen: 2017 wird ein Zirkuszelt in Dießen am Ammersee zum Spielort für »Carmina Burana« in einer »nicht neuen, aber sehr eigenen Fassung« - als Ballett.


    Kloster Andeschs hat seine Rolle in einer eigenen Mitteilung erklärt: »Nach wie vor ist das Kloster von der Arbeit der damaligen Festspielleitung und dem Festspielbüro überzeugt. […] Andererseits hat das Kloster als Grabstätte von Carl Orff auch die Verantwortung, die Tür Veranstaltern zu öffnen, die Orffs Werk hier in Andechs pflegen wollen. Dazu müssen die Veranstalter selbstverständlich mit der Carl Orff-Stiftung eine Übereinkunft erzielen. Das Kloster würde seiner Verantwortung für die Grabstätte von Carl Orff nicht gerecht, wenn wir jedem, der mit Billigung der Stiftung Orffs Werk in Andechs pflegen will, abweisen würden, nur weil unsere Differenzen mit der Stiftung nicht zu überbrücken waren.« Auch Wilfried Hiller fühlt sich durch das Vermächtnis Carl Orffs verpflichtet. Orff habe ihm auf dem Sterbebett das Versprechen abgenommen, sich lebenslang um sein Vermächtnis zu kümmern. »Das tue ich jetzt«, so der Stiftungsvorsitzende.

  • die Urheberrechte von Poulenc laufen 2033 aus und die von Brecht 2025. In beiden Fällen können also die Erben gegen sinnentstellende Aufführungen vorgehen und diese gerichtlich absetzen lassen.

    Waren die wirklich so sinnentstellend, lieber Christian? Sind Erben überhaupt kompetent, das zu beurteilen? Kann es nicht auch sein, dass mal das Originallibretto Mängel an Sinnhaftigkeit aufweist und die Bearbeitung von daher dem Werk eher gut tut? Es ist verständlich und legitim, dass Komponisten Zeit ihres Lebens Einfluss ausüben auf Aufführungen. Aber Erben, die nur "im Namen" des Komponisten handeln, wofür sie sich selber ermächtigt haben und Gerichte schon gar nicht sollten in künstlerischen Fragen urteilen.


    Egal wie man dazu steht kann man doch ganz pragmatisch fragen: Erweist man nicht mit all dem den Werken einen Bärendienst? Es handelt sich meist um moderne Stücke, die sich im Repertoire noch gar nicht fest etabliert haben. Wenn dann bekannt ist, dass Erben Schwierigkeiten machen, ist das nicht gerade förderlich für Aufführungen, denn viele Häuser werden einfach keine Lust haben, Scherereien zu bekommen und von einer Aufführung ganz absehen. Ist es von daher nicht besser, man nimmt verunglückte Inszenierungen als notwendiges Übel in Kauf? Besser eine schlechte und sinnentstellende Aufführung und 20 akzeptable als 1 oder 2 "werktreue" und keine weitere. (In der Vergangenheit war es übrigens so, dass auch berühmte Autoren sehr bereitwillig waren, jede Änderung vorzunehmen, wenn das entsprechende Theater drohte, das Werk anders als nach seinen Wünsvchen nicht aufzuführen.) :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Aber Erben, die nur "im Namen" des Komponisten handeln, wofür sie sich selber ermächtigt haben


    Zitat

    Wilfried Hiller fühlt sich durch das Vermächtnis Carl Orffs verpflichtet. Orff habe ihm auf dem Sterbebett das Versprechen abgenommen, sich lebenslang um sein Vermächtnis zu kümmern. »Das tue ich jetzt«, so der Stiftungsvorsitzende.

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