Rettet den Münchner Rosenkavalier

  • Viele Wagnerfreunde sind betroffen, weil in Bayreuth maßstabsetzende Bühnenbilder von Wieland Wagner entsorgt wurden. Damit sind Werke, die den Paradigmenwechsel bei Wagner-Inszenierungen durch Neu-Bayreuth wie keine anderen symbolisierten, unwiederbringlich verloren. Auch in anderen Kunstrichtungen gibt es viel Erhaltenswertes. Selbstverständlich muss auch ständig Neues, Anderes, Ungewohntes, Herausforderndes, Provozierendes geschaffen werden, gerade auch in der Oper. Aber und das sollten bitte auch die Taminofreunde, die in der Regietheater auf eine Position festgelegt sind, bedenken viele Enwicklungen sind nur von der Tradition her wirklich zu verstehen.
    Das Wort von Gustav Mahler, der sicherlich als Erneuerer gesehen werden kann, sollte bedacht werden: "Tradition ist nicht Anbetung der Asche, sondern Bewahrung des Feuers". In diesem Sinne sollte das Neue auf der Tradition aufbauen und mit ihr verbunden werden.


    Lieber operus, für mich hieße es, Neu-Bayreuth völlig misszuverstehen, wollte man alten Bühnenbildern - und seien sie noch so genial gewesen - nachtrauen. Wieland und sein Bruder Wolfgang waren doch regelrecht traumatisiert von dem erbarmungslosen Festhalten an den Kulissen der ersten Aufführung des "Parsifal" im Festspielhaus, auf denen noch die Augen des Meisters geruht hätten. Aus diesen Erfahrungen entsprangen starke Motive für ihre Arbeit. Sie änderten ständig. Von Jahr zu Jahr. Du hast das doch selbst erlebt, und es ist in etlichen Büchern genau dokumentriert. Das Prinzip ihrer Arbeit war die Erneuerung und Veränderung, nicht aber das Festhalten. Insofern hinkt für mich auch der Verweis auf den angeblichen Ausspruch von Gustav Mahler.


    Und noch etwas ganz allgemein. Selbst wenn ich diese Petition hätte unterschreiben wollen, ich hätte es aus datenschutzrechtlichen Erwägungen nicht getan. In den Satzungen der Plattform, derer sich der Initiator bedient, habe ich keinen Hinweis gefunden, wie im Falle einer Beteiligung mit meinen Daten umgegangen wird. Sattdessen gibt es einige interessante Kommentare im Netz. Nun kann man eine Petition auch mit gefakten persönlichen Angaben unterschreiben. Dann macht sie aber nicht den geringsten Sinn. Sie geht ins Leere und ist nichts wert.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Viele Wagnerfreunde sind betroffen, weil in Bayreuth maßstabsetzende Bühnenbilder von Wieland Wagner entsorgt wurden. Damit sind Werke, die den Paradigmenwechsel bei Wagner-Inszenierungen durch Neu-Bayreuth wie keine anderen symbolisierten, unwiederbringlich verloren.

    Im letzten Magdeburger Lohengrin unter der ML von Titus Engel und der Inszenierung von Andreas Baesler mit dem Bühnenbild von Harald Thor wurde durch den sehr statisch positioniertem Chor im 1. Akt deutlich Bezug auf Wieland Wagners Lohengrin genommen; Inszenierung enthielt damit gewissermaßen auch einen Rückgriff auf die Tradition von Neu-Bayreuth.


    Im Link leider nicht deutlich erkennbar:
    https://www.youtube.com/watch?v=csWO3FBQIgg


    Das scheint sehr viel fruchtbarere Anknüpfung an Wieland Wagner, als ein bloßer – und möglicherweise vergeblicher - Versuch einer Rekonstruktion.

  • Zitat

    Zitat von Caruso: Solange Gerhard Wischniewski gebetsmühlenhaft immer nur seine Traumata zum Thema macht und für alle Art von Argumenten, die ihm widersprechen, gänzlich unzugänglich ist, wird er weiter mit solchen Attacken leben müssen.

    Lieber Caruso,


    die paar Leutchen, die das Regisseurstheater hier so heftig verteidigen, dürfen ruhig auf mich einprügeln. Ich habe da ein dickes
    Fell und kann über die gebetsmühlenartig wiederholten persönlichen Angriffe nur lachen. Ich weiß, dass eine große Menge - auch der Mitglieder hier - hinter mir steht. Diese - wie Crissy richtig feststellt - hilf- und einfallslosen Versuche werden mich auch weiterhin nicht hindern, hier meine Meinung zu sagen und die Verunstaltungen der Meisterwerke anzuprangern, auch wenn sie hundert- oder tausendmal wiederholt werden. Viele davon registriere ich schon nicht mehr.


    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Caruso,


    die paar Leutchen, die das Regisseurstheater hier so heftig verteidigen, dürfen ruhig auf mich einprügeln. Ich habe da ein dickes Fell und kann über die gebetsmühlenartig wiederholten persönlichen Angriffe nur lachen. Ich weiß, dass eine große Menge - auch der Mitglieder hier - hinter mir steht. Diese - wie Crissy richtig feststellt - hilf- und einfallslosen Versuche werden mich auch weiterhin nicht hindern, hier meine Meinung zu sagen und die Verunstaltungen der Meisterwerke anzuprangern, auch wenn sie hundert- oder tausendmal wiederholt werden. Viele davon registriere ich schon nicht mehr.

    Gebetsmühlenhaft ...

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Nachdem ich im März noch zwei Vorstellungen dieser Rosenkavalier-Inszenierung sehen konnte (mit A. Pieczonka/Marschallin, Angela Brower/Octavian, Anna Prohaska+Hanna-Elisabeth Müller/Sophie sowie Peter Rose/Ochs unter der Leitung von Kyrill Petrenko), hat mich die Ankündigung, diese Produktion zu ersetzen, doch ein wenig geschockt. Zum einen ist es schade um diese konkrete Inszenierung, die den Geist des Rosenkavaliers in jedem Detail atmet. Zum anderen verschwindet damit ein weiteres Stück aus dem Repertoire der Bayerischen Staatsoper, das zu den klassischen Inszenierungen zu rechnen ist. Übrig geblieben sind davon nur noch ein bissl mehr als eine Handvoll: La boheme, Madama Butterfly, La Cenerentola, Die Zauberflöte, Tosca und Il barbiere di Siviglia.
    Und wie Neuinszenierungen in München während der Intendanz Bachler typischerweise aussehen (u.a. Fidelio, Macbeth, Tannhäuser, Frau ohne Schatten, Turandot, Don Giovanni, Eugen Onegin, Der feurige Engel, Boris Godunow...), lässt mich wenig Hoffnung haben für den neuen Rosenkavalier...


    "Ich möchte den Menschen zeigen, was sie sehen sollen, und nicht, was sie sehen wollen."
    Nikolaus Bachler – Intendant der Münchner Staatsoper im Interview (Kultur SPIEGEL 7 / 2008 / 25)


    Auch wenn ich nicht glaube, dass die Petition Erfolg haben wird, habe ich unterschrieben.

    ... in diesem Sinne beste Grüße von orsini


    „Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.“
    Curt Goetz

  • Gebetsmühlenhaft ...


    Lieber MSchenk, lieber Amfortas und lieber Bertarido,


    ich kann euren Vorwurf, dass G. Wischniewski ständig die gleichen Dinge sagt, nicht so ganz nachvollziehen, wenn ich mir seine Beiträge im Archiv ansehe.



    und die Verunstaltungen der Meisterwerke anzuprangern


    immer wieder aufzuzeigen und anzuprangern


    die Verunstaltungen der Meisterwerke hier weiterhin - ebenso wie andere hier auch - anzuprangern


    dass wir aufhören sollen, diese Dinge anzuprangern


    die Freiheit, diese anzuprangern.


    Verunstaltungen von Meisterwerken anzuprangern


    verunstaltete Inszenierungen aufzuzeigen und anzuprangern


    verunstaltete Inszenierungen aufzuzeigen und anzuprangern.


    solche Inszenierungen anzuprangern


    Deshalb müssen wir weitermachen, anzuprangern


    immer wieder anzuprangern.




    die Verunstaltungen


    die Verunstaltungen


    solche Verunstaltungen


    solche Verunstaltungen


    ihre Verunstaltungen


    solcher Verunstaltungen


    diese Verunstaltungen


    diese Verunstaltungen


    Verunstaltungen der Werke


    diese Verunstaltungen


    diese Verunstaltungen der Meisterwerke


    die Verunstaltungen


    diese Verunstaltungen


    die Verunstaltungen


    Ich sehe da ehrlich gesagt nicht, dass er sich ständig wiederholt, aber vielleicht bin ich auch blind?




    LG,
    Hosenrolle1

  • Übrig geblieben sind davon nur noch ein bissl mehr als eine Handvoll: La boheme, Madama Butterfly, La Cenerentola, Die Zauberflöte, Tosca und Il barbiere di Siviglia.


    Götz Friedrichs "Tosca"-Inszenierung aus dem Jahr 1976 (Premierenbesetzung: Teresa Kubiak, Plácido Domingo, Sherill Milnes - es existiert ein Audiomitschnitt) ist bereits 2010 durch eine Neuinszenierung von Luc Bondy ersetzt worden.

  • Ja, ich weiß. Ich meinte mit klassischen Inszenierungen auch nicht unbedingt das Alter, sondern eher den Stil der Inszenierung. Und da würde ich Bondys Tosca eher zu den klassischen Inszenierungen rechnen (im Vergleich zur derzeitigen Salzburger Tosca).

    ... in diesem Sinne beste Grüße von orsini


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    Curt Goetz

  • Ich sehe da ehrlich gesagt nicht, dass er sich ständig wiederholt, aber vielleicht bin ich auch blind?


    Natürlich sind das keine Wiederholungen, sondern die notwendigen Mittel im Kampf gegen das Verunstaltungstheater. So und nicht anders muss das sein. Man frage mal die Massen von Opernbesuchern - mit und ohne technische Mittel, um bei TAMINO mitzuschreiben - und man wird unisono folgende Antwort bekommen: "Gerhard Wischniewski" wiederholt sich nicht etwa, sondern höhlt den szenischen Schrecken, der auf Europas Bühnen eingezogen ist, mit feinster Klinge, enormer Sachkompetenz und Beharrlichkeit aus. Nein, er wiederholt sich nicht, er ist als einziger dazu in der Lage ex cathedra die Wahrheit unter das Volk zu bringen und diese enorme Gabe nutzt er unter Zuhilfenahme faszinierender stilistischer Vielfalt in Wort und Schrift. In einigen Jahrzehnten werden wir alle merken, welchen enormen Dienst an der Menschheit "Gerhard Wischniewski" da getan hat. Von mir jetzt bereits an dieser Stelle die überfällige Huldigung: :hail::hail::hail:

  • Und da würde ich Bondys Tosca eher zu den klassischen Inszenierungen rechnen.


    Ich habe sie einmal gesehen und fand sie , besonders hinsichtlich der Ausstattung, nicht besonders "klassisch".

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  • Humor beim Melomanen ???


    Ich muss zugeben, dass auch ich - insbesondere, wenn ich deine Witzchen im Erheiterungs-Thread lese - zur Ansicht gelange, dass wir in puncto "Humor" wahrscheinlich unterschiedlich ticken.

  • "Ich möchte den Menschen zeigen, was sie sehen sollen, und nicht, was sie sehen wollen."
    Nikolaus Bachler – Intendant der Münchner Staatsoper im Interview (Kultur SPIEGEL 7 / 2008 / 25)


    Was ich, milde ausgedrückt, für eine Unverschämtheit halte. Für mein Eintrittsgeld möchte ich sehen, was ich sehen will, nicht was ich sehen soll. Muss der Herr Bachler halt auf mein Eintrittsgeld verzichten....


    Nebenbei - es gab mal eine Zeit, wo ich gerne nach München in die Oper gefahren wäre. Damals hatte ich weder die Zeit noch das Geld. Jetzt hätte ich beides, aber... s. o.

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Lieber Hosenrolle,


    und wenn du es noch hundertmal findest: Ich nenne diese Entstellungen der Werke durch das Regisseurstheater "Verunstaltungen" und werde sie auch weiterhin als das benennen, was sie sind, auch wenn ihr euch die Mäuler oder hier die Schreibtastatur zerreißt.


    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • "Ich möchte den Menschen zeigen, was sie sehen sollen, und nicht, was sie sehen wollen."
    Nikolaus Bachler – Intendant der Münchner Staatsoper im Interview (Kultur SPIEGEL 7 / 2008 / 25)

    Was ich, milde ausgedrückt, für eine Unverschämtheit halte. Für mein Eintrittsgeld möchte ich sehen, was ich sehen will, nicht was ich sehen soll. Muss der Herr Bachler halt auf mein Eintrittsgeld verzichten....

    Ich nenne das künstlerisches Ethos - die Alternative wäre ein künstlerisch unverantwortlicher Populismus, dem Publikumsgeschmack oder was man dafür hält - da beginnt des Problem schon - nachzulaufen. Populismus und die Geschmacksdiktatur der Masse erwarte ich vom deutschen Schlager, aber nicht von ernster, klassischer Musik. Ich gehe auch nicht in einen Chopin-Klavierabend mit dem Vorsatz, von Sokolov oder Pollini Chopin so zu hören zu bekommen, wie ihn einst Rubinstein gespielt hat. Wenn ich zu Sokolov sage: Du sollst Chopin so spielen wie Rubinstein, weil ich das so will, dann wird er genau denselben Satz sagen: Du bekommst von mir zu hören, wie du Chopin hören sollst. Und damit hätte er absolut Recht, weil der Sinn eines Konzerts von Sokolov ist, dass er seinen Sokolov-Chopin präsentiert und nicht Chopin an sich (den gibt es nicht) oder den Chopin irgend eines Anderen, nur weil der so beliebt ist und gefällt. Grundsätzlich geht es in dieser Frage natürlich darum, ob der Künstler ein selbstverantwortlicher Interpret eines Werkes ist oder nur der Dienstleister und Erfüllungsgehilfe von irgendwelchen Publikumsinteressen. Dazu würde ich mich als Künstler auch nicht herablassen, sondern den Beruf wechseln - denn dann reduziert man die Rolle des Künstlers auf die eines Animateurs in einem Touristenhotel zur Bespaßung des Publikums. Aber in dieser Frage wird es zwischen uns wohl nie eine Einigung geben. :D


    Aber was war eigentlich das Thema des Threads? Ich glaube nicht die millionste Neuauflage der nun wirklich völlig abgedroschenen Agitation gegen das Regietheater, sondern die Werbung für die Erhaltung einer bestimmten Inszenierung. Kann man da nicht mal einfach beim Thema bleiben? :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Kann man da nicht mal einfach beim Thema bleiben?


    Das dürfte insofern schwierig werden, lieber Holger, weil offenbar außer Figarooo niemand in diesem Kreis diesen "Rosenkavalier", für den wir nun eintreten sollen, in den vergangenen 40 Jahren gesehen hat. Mich eingeschlossen. So groß scheint also das Interesse an dieser Inszenierung nicht zu sein bei den Forumsmitgliedern. Ich kenne zumindest das Video, das ich mir allerdings nur einmal angeschaut habe, obwohl ich das Werk selbst über die Maßen liebe und ganz gut kenne. Es gibt auch noch einen Audiomitschnitt:



    Wie schon das Video krankt er an einer für mich völlig undiskutablen Marschallin. Ich habe ihn deshalb wieder weggegeben.


    Wie soll ich mich nun für etwas einsetzen, was ich nicht kenne? Dazu noch auf einer Plattform, der ich meine Daten preisgeben muss. ?( Ich wünschte mir, wenigsten ein Forumsmitglied würde hier eine Plädoyer für die Inszenierung aus eigener Anschauung abgeben können. Damit wir vielleicht auf den Geschmack kommen. Alles andere ist für mich wie erzähltes Mittagessen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold,


    ich war sogar in der Premiere. Dann habe ich die Produktion noch ein paar mal gehört, aber von Plätzen, auf denen man so sehr viel von der Bühne gar nicht sieht. Da gibt es viele. War mir aber egal, weil mir der musikalische Teil immer wichtiger war. Eine gute Marschallin gab es übrigens eher selten. Ich erinnere mich nur an die Lott.


    Beste Grüße


    Caruso41


    PS.: Der Rosenkavalier ist eigentlich eine Oper, von der ich nur bestimmte Teile so richtig mag. Genau genommen ist alles, was ich an dem Werk liebe, auf der CD unter Silvio Varviso, die ich denn auch entsprechend oft höre! Da ist die Crespin auch viel besser als unter Solti!




    Diese Szenenfolge ist in vielen verschiedenen Reihen ediert worden!

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Das dürfte insofern schwierig werden, lieber Holger, weil offenbar außer Figarooo niemand in diesem Kreis diesen "Rosenkavalier", für den wir nun eintreten sollen, in den vergangenen 40 Jahren gesehen hat.


    manchmal hilft Lesen, um falsche Schlußfolgerungen zu vermeiden :D


    Nachdem ich im März noch zwei Vorstellungen dieser Rosenkavalier-Inszenierung sehen konnte (mit A. Pieczonka/Marschallin, Angela Brower/Octavian, Anna Prohaska+Hanna-Elisabeth Müller/Sophie sowie Peter Rose/Ochs unter der Leitung von Kyrill Petrenko)...


    ... und nur nebenbei: auch in den Vorjahren habe ich diese Inszenierung mindestens viermal in wechselnden Besetzungen gesehen und gehört

    ... in diesem Sinne beste Grüße von orsini


    „Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.“
    Curt Goetz

  • Den Rosenkavalier hab ich zwar nicht in München, aber an der Rheinoper in der Schenk Inszenierung häufiger gesehen.u.a. mit Kurt Moll als Ochs. Im Mai werde ich wieder den Rosenkavalier sehen.

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  • manchmanl hilft Lesen


    Jetzt habe ich nachgelesen, kann aber mit dem Wort "manchmanl" nichts anfangen.


    Außerdem kann ich auch nichts anfangen mit den Allgemeinplätzen der Stellungnahme: "Nachdem ich im März noch zwei Vorstellungen dieser Rosenkavalier-Inszenierung sehen konnte (mit A. Pieczonka/Marschallin, Angela Brower/Octavian, Anna Prohaska+Hanna-Elisabeth Müller/Sophie sowie Peter Rose/Ochs unter der Leitung von Kyrill Petrenko), hat mich die Ankündigung, diese Produktion zu ersetzen, doch ein wenig geschockt. Zum einen ist es schade um diese konkrete Inszenierung, die den Geist des Rosenkavaliers in jedem Detail atmet." Das sagt nicht sehr viel.


    Und was, bitte, ist der Geist des "Rosenkavalier", der in jedem Detail atmet. :(

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Und was, bitte, ist der Geist des "Rosenkavalier", der in jedem Detail atmet. :(

    Das ist wie mit dem "Heiligen Geist": Entweder ist der da und man spürt eine Anwesenheit oder man spürt die eben nicht - das kann man aber nur im Live-Erlebnis erfahren und beurteilen, und das hat "Orsini" den meisten von uns hier voraus. :)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zitat von »orsini«
    "Ich möchte den Menschen zeigen, was sie sehen sollen, und nicht, was sie sehen wollen."
    Nikolaus Bachler – Intendant der Münchner Staatsoper im Interview (Kultur SPIEGEL 7 / 2008 / 25)


    Was ich, milde ausgedrückt, für eine Unverschämtheit halte. Für mein Eintrittsgeld möchte ich sehen, was ich sehen will, nicht was ich sehen soll. Muss der Herr Bachler halt auf mein Eintrittsgeld verzichten....

    Ich – als Kulturkonsument ebenso zugehörig dem bürgerlichen Opern-Publikum – begrüße ausdrücklich solche „Unverschämtheiten“ Bachlers.
    Denn eine geglückte Aufführung, die eben nicht versucht beflissen inkrustierte Erwartungen sich dienstbar machen bzw. diese wohlfeil zu bedienen, ermöglicht den eigenen Wahrnehmungshorizont beim Reinziehn zu übersteigen bzw. in Frage zu stellen. Und das bildet m.E. eine entscheidende Zielgerade ästhetischer Erfahrung.


    Das grenzt Kunst u.a. auch entschieden ab vom omnipräsenten standardisierten Mucken- und Seifenopern-Müll aus TV und Radio, der vor allem darauf ab ist, bloß eigene Blödheit zu reproduzieren.

    und wenn du es noch hundertmal findest: Ich nenne diese Entstellungen der Werke durch das Regisseurstheater "Verunstaltungen" und werde sie auch weiterhin als das benennen, was sie sind, auch wenn ihr euch die Mäuler oder hier die Schreibtastatur zerreißt.

    Oh ja bitte !
    Nicht nachlassen mit deinen Beiträgen, die virtuelles RT vom Feinsten befeuern.

  • Entweder ist der da und man spürt eine Anwesenheit oder man spürt die eben nicht - das kann man aber nur im Live-Erlebnis erfahren und beurteilen, und das hat "Orsini" den meisten von uns hier voraus. :)


    Ich habe den Münchner "Rosenkavalier" von Schenk einmal, den Wiener und den Düsseldorfer hingegen mehrfach erlebt. Mir persönlich hat die Wiener Variante immer am meisten zugesagt, da hier die Ausstattung nicht ganz so opulent, aber m. E. am wirkungsvollsten ist. Das Beisl in der Münchner Variante ist mir ein zu großer Raum, da finde ich den kellerartigen Schlauch in Wien eindrücklicher (und inhaltlich treffender). Was die Personenführung angeht, sind die Varianten untereinander doch relativ ähnlich. Die Wiener Inszenierung ist meines Wissens nicht von einer baldigen Absetzung bedroht, die opulente Münchner Ausstattung wird aufbewahrt, ich verstehe nicht wirklich, wo das große Problem sein soll: Dass die Bayerische Staatsoper nach dann fast 50 Jahren (!) ein zentrales Werk eines ihrer "Hausgötter" in einer Neuinszenierung anbietet, ist doch wohl das Normalste von der Welt.

  • Aber was war eigentlich das Thema des Threads? Ich glaube nicht die millionste Neuauflage der nun wirklich völlig abgedroschenen Agitation gegen das Regietheater, sondern die Werbung für die Erhaltung einer bestimmten Inszenierung. Kann man da nicht mal einfach beim Thema bleiben?

    Hier stimme ich Dir völlig zu, lieber Holger. Es wurde darum gebeten, eine Inszenierung (nicht die Sänger!!) nicht zu verschrotten, sondern zu behalten. Um nichts anderes ging es hier.


    Ich glaube nicht, daß figaroooo eine RT-Diskussion haben wollte, deshalb wäre es geschickter gewesen, wenn einige sich gar nicht geäußert hätten anstelle hämische und unsachliche, diskriminiewrende Bemerkungen loszulassen. Wer nicht will, daß die Inszenierung abgesetzt wird, hätte besser den Mund gehalten.


    Allerdings glaube ich persönlich auch nicht an einen Erfolg. Das sollte aber nicht dazu führen, sich für etwas Erhaltenswertes einzusetzen. Und deshalb habe ich gerne unterschrieben. Dabei ist es mir völlig egal, ob mit meiner Unterschrift Schindluder getrieben wird. Das Internet ist vom Bankkonto über E-Mailprogramme bis hin zu den "sozialen" Medien (habe bisher nicht begriffen, was an Facebook und Co. sozial sein soll) immer eine Gefährdung privater Dinge.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • [...] deshalb wäre es geschickter gewesen, wenn einige sich gar nicht geäußert hätten anstelle hämische und unsachliche, diskriminiewrende Bemerkungen loszulassen.


    Richtig, dazu zähle ich Bemerkungen dieser Art:


    Für mich ist wichtig, dass das Kunstwerk des Autoren durch handwerklich geschickte Umsetzung des Originallibrettos erhalten bleibt und nicht willkürlich von einem Regisseur verunstaltet wird. Bei jeder Neuinszenierung ist ja in Deutschland (und angrenzenden Ländern) zu befürchten, das wieder einmal etwas völlig Absurdes herauskommt.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.


  • Richtig, dazu zähle ich Bemerkungen dieser Art:


    Na ja, ob die von dir zitierte Aussage des Users "Gerhard Wischniewski" nun als diskriminierend durchgehen kann, weiß ich nicht so recht. Wer soll sich durch ein Urteil, das auf keinem eigenen Erleben fußt, diskriminiert fühlen? Jemand, der nie in die Oper geht, beurteilt das Gelingen von Inszenierungen, die er nicht kennt, "in Deutschland (und angrenzenden Ländern)". Das ist der sprichwörtliche Blinde, der von der Farbe redet. Nein, ich finde das nicht diskriminierend, sondern im besten Fall skurril, mit der beinahe schon pathologischen Perseveranz, mit der es hier in diesem Forum geschieht, allerdings zugleich auch grenzenlos langweilig.

  • Zitat von Bertarido:

    Lieber Bertarido,


    diese Bemerkung von Gerhard habe ich nicht gemeint. Ich meinte eindeutig die User, die hier die RT-Diskusiion wieder angefacht haben. Gerhard vertritt auch meine Meinung. Verdreh bitte nicht alles, Du weißt genau, wen ich mit og. "diskriminierenden, unsachlichen, hämischen" (den Schreibfehler bitte ich zu entschuldigen) Bemerkungen gemeint habe. Besonders nennen möchte ich die Beiträge 5, 22, 26 und 36, eingeschränkt auch 23, 24, 29 und 34.


    Viel interessanter wäre es, das Interview mit dem Herrn Bachler zu diskutieren!!


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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