Ziel sollte indes IMMER sein dem Original so nahe wie möglich zu kommen.
Tut mir leid, aber so kann man nur reden, wenn man die Diskussionen in den Geisteswissenschaften der letzten Jahrzehnte völlig verschlafen hat. Die Vorstellung, dass es immer ein "Original" gäbe, das man möglichst genau "reproduzieren" müsse, hat sich längst als ein historisch kontingentes und fragwürdiges Modell erwiesen. So unterscheidet etwa Gilles Deleuze zwischen "Reproduktion" und "Wiederholung". Bei der "Wiederholung", für die veränderliche Sinnverschiebungen und damit die Konstitution einer Differenz zum Wiederholten konstitutiv sind, ist im Unterschied zur "Reproduktion" ein "Original", auf das man sich beziehen könnte, schlicht nicht rekonstruierbar. Genau dieser (nicht reproduktive) Wiederholungscharakter trifft auf Theateraufführungen in besonderem Maße zu.
Wipkipedia bringt es auf den Punkt
Wikipedia als maßgebliche Quelle der Platon-Intepretation. Lustig! Wenn sich Gorgias von Sokrates nicht überzeugen lässt, zeigt das nur, dass er den Weg von der Sophistik zur Philosophie nicht geschafft hat zurückzulegen.
Mahler meinte gar vieles - und war von seiner Wichtigkeit überzeugt. In Wien hat man ihn dann zurechtgestutzt (zermürbt)
Das ist eine mehr als oberflächliche Psychologisierung, die Mahler nicht gerecht wird. Mahler hatte nämlich eine philosophische Konzeption vom Werk, von der man sich erst einmal Kenntnis verschaffen sollte, bevor man darüber redet. Und außerdem rühren Mahlers Probleme in Wien ganz sicher von ganz anderen Dingen her.
Schöne Grüße
Holger