Sternflammende Königin: EDDA MOSER

  • Auch in diesem Jahr soll der Geburtstag von Edda Moser auf keinen Fall unberücksichtigt bleiben. Sie ist mir persönlich nie als seelenlos-maschinenartige Sängerin vorgekommen, mich hat sie immer mit ihrem Gesang erreicht, und ich höre nach wie vor sehr gerne ihre Aufnahmen. Stellvertetend für die vielen sie hier diese genannt:



    Untenstehend findet sich auch ein höchst interessantes, geistreiches, amüsantes und beeindruckendes Interview. Man sieht hier, wieviel ihr die Arbeit als Sängerin bedeutet hat, und mit welch bedingungsloser Hingabe sie sich dieser Passion verschrieben hat; nein, mit Kälte hat ihre Disziplin nichts zu tun, im Gegenteil, sie hat mit nicht nur mit technischer Perfektion und Intelligenz, sondern auch mit Leidenschaft ihre Rollen gestaltet, da gibt es für mich keinen Zweifel.


    Sie nimmt auch kein Blatt vor den Mund, was die Regie - Auswüchse der modernen Aufführungen angeht, v.a. in Bayreuth:


    "Moser: Ich kann das nur verachten. Vor allem Katharina Wagner. Was hat sie in Bayreuth für Möglichkeiten – und macht einen solchen Schmutz! Meistersinger als Maler, da kann ich mich ja nur totlachen. Ich hab’ den Eindruck, in der ist gar kein Feuer, die macht sich nur lustig. Sie ist hochmütig. Und das Ergebnis ist langweilig. Bitte schreiben Sie das!"

    http://www.derwesten.de/panora…441238.html#plx2007614784


    Ich wünsche von Herzen alles Gute zum Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!

  • Auch von mir die allerherzlichsten Glückwünsche! Ich bin glücklich, sie persönlich kennengelernt zu haben. In das Buch mit ihren Erinnerungen schaue ich auch voller Interesse öfter hinein. Alles Gute und beste Gesundheit weiterhin! :hello:

    W.S.

  • Frau Moser ist nicht nur eine außergewöhnliche Sängerin, sie ist auch eine Persönlichkeit, die offen, direkt und oft auch kämpferisch ihre Meinung äußert. Ich werde dieser verdienten Künstlerin heute noch persönlich zu ihrem Geburtstag gratulieren. Hier schon einmal vorab herzlichen Glückwunsch mit allen guten Wünschen, verbunden mit dem Wunsch, das Frau Moser ihre Aktivitäten im Opern- und Kultrubereich noch lange fortführen kann.


    herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Auch meine Frau und ich hatten das große Glück, Edda Moser vor zwei Jahren in Ölbronn kennen zu lernen und in der Matinée das Interview mit Thomas Voigt zu erleben. Auch das von Harald vorgestellte Buch haben wir erworben und mit viel Interesse gelesen. Deshalb auch an von uns an dieser Stelle die herzlichsten Glückwünsche mit den besten Wünschen für die Zukunft.
    Die klaren Aussagen - vor allem auch die zu den Missständen in Bayreuth - sind ein Zeichen ihrer Offenheit und Ehrlichkeit. Bravo, Frau Moser!



    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Don Gaiferos,


    du hast freundlicherweise Edda Mosers Interview hier verlinkt und Ihre Abneigung gegen das sogenannte Regietheater zitiert.
    Nun gibt es ja ein besonders Thema Prominente und ihre Abneigung gegen das Regietheater in Bonmot und Zitat. Vielleicht könntest du das Zitat auch zusätzlich noch dorthin stellen, weil nicht jeder eine Aussage zum Regietheater unter diesem Thema suche wird. Vielen Dank!


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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  • Sehr interessant finde ich, was PianoForte29 gestern im Gedenk-Thread (Beitrag 3867) geschrieben hat. Dort ist zum Abschluss seines Beitrages zu lesen: Was manchem nicht geläufig sein dürfte, ist ihre tiefe Wertschätzung des modernen, teilweise (v.a. im Frühwerk) dodekaphonen Komponisten Hans Werner Henze. Und so weist Edda Moser nicht ohne Hintersinnigkeit, wie mir scheint, darauf hin, dass der Schöpfer von "König Hirsch" etc., der noch jenseits der 80 Operntriumphe feiern konnte und zur Premiere von seinem römischen Landhaus-Domizil anreiste, ausgerechnet an ihrem Geburtstag aus dieser - materiellen - Welt abberufen wurde, heute vor zwei Jahren in Dresden, am 27. Oktober 2012.


    Nun wiederhole ich auch meine Antwort, weil sie besser wohl hierher gehört: Edda Moser und Henze, das ist schon ein Kapitel für sich. Ich danke Dir, dass Du darauf zu sprechen kommst. Wer will, kann im Netz mal den Skandal um die angesetzte Uraufführung von "Das Floß der Medusa" 1968 in Hamburg nachlesen, die ja zunächst gar nicht zustande kam. Das ist ein Lehrstück und ein sehr dunkles Kapitel bundesdeutscher Geschichte zugleich. Die Moser war als Sopran angesetzt. Aus heutiger Sicht war das sehr mutig. Von den Proben hat sich ein Mitschnitt erhalten, der bei Deutsche Grammophon auf CD herausgekommen ist.


    Hier die CD:


    Ich möchte darauf hinaus, die Moser hier nicht nur als Bewahrerin der Tradition und scharfe Kritikerin des so genannten Regietheaters darzustellen. Das wird ihr vielleicht nicht ganz gerecht. Gegen den Henze von damals ist das Regietheater von heute harmlos. Mir scheint, Edda Moser war immer eine sehr unangepasste, fest in ihrer Zeit stehende Künstlerin. Das schätze ich an ihr. Meine urspüngliche Bewunderung für ihre sängerischen Leistungen hat in letzter Zeit etwas abgenommen. Die Elettra im IDOMENEO finde ich nach wie vor umwerfend - und ihre beste Leistung.


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold,


    wer gegen das fälschlicherweise so bezeichnete Regietheater ist, muss nicht gegen die zeitgenössische Oper sein. Das sind für mich zwei verschieden Schuhe. Die zeitgenössische Oper ist ein eigenständiges Werk, bei den heutzutage üblichen Inszenierungen vorhandener Werke aber handelt es sich meist um Zerstörung eines Teils dieser Werke, ich kann es deshalb auch nicht anders als "Verunstaltungstheater" nennen. Das Argument, dass sich der Inszenierungstil geändert habe, zieht bei mir dann nicht, wenn ein wesentlicher Teil des Werkes (die Handlung sowie Ort und Zeit, in der diese angesiedelt) völlig entstellt wird. Die Inszenierung kann mit modernen Mitteln arbeiten, aber trotzdem im Rahmen des Librettos bleiben.
    Der Widerstand gegen diese Zerstörung hat mit Traditionalismus nichts zu tun. Wer gegen die Zerstörung schon vorhandener Werke ist, muss nicht auch unbedingt ein Feind neuer Werke sein.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard, der Skandal um das Oratorium "Das Floß der Medusa" war noch etwas anderes als nur zeitgenössische Musik. Da kam vieles zusammen. Aus guten Gründen wollte ich die Vorgänge von damals hier nicht näher ausbreiten, weil ich damit womöglich gegen Regel des Forums verstoßen würde, was mir fern liegt. Ansonsten verstehe ich Dich mit Deinen Beweggründen doch sehr gut. Und wir beide wissen auch, dass wir nicht immer übereinstimmen. Mir schien lediglich höchst interessant, dass sich die Moser seinerzeit durch ihre Mitwirkung für ein Werk engagierte, das die Gesellschaft total spaltete und gewaltigen gesellschaftlichen Sprengstoff enthielt.


    Für Deine Antwort danke ich Dir sehr.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Vielleicht könntest du das Zitat auch zusätzlich noch dorthin stellen, weil nicht jeder eine Aussage zum Regietheater unter diesem Thema suche wird. Vielen Dank!


    Lieber Gerhard,


    Deiner dankenswerten Anregung bin ich sehr gerne nachgekommen. Viele Grüße!

  • Zitat

    Zitat von Rheingold: Ansonsten verstehe ich Dich mit Deinen Beweggründen doch sehr gut. Und wir beide wissen auch, dass wir nicht immer übereinstimmen.

    Lieber Rheingold,


    auch ich danke dir für deine Antwort. Es wäre schlimm, wenn wir alle immer in der Meinung übereinstimmen würden, dann wäre ja jeder Meinungsaustausch überflüssig. Es kommt immer nur darauf an, wie man sich begegnet.
    Über den Skandal, von dem du schreibst, bin ich nicht informiert. Jede Anregung dieser Art interessiert mich natürlich, so wie ich auch in vielen Themen hier immer wieder mal eine Anregung finde, mich näher zu informieren. Wenn du hier nichts darüber berichten kannst, vielleicht kannst du mir eine Quelle nennen, in der man etwas darüber nachlesen kann.
    Vielen Dank!


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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  • vielleicht kannst du mir eine Quelle nennen, in der man etwas darüber nachlesen kann.


    Vielleicht darf ich kurz einspringen:


    - Das Floß der Medusa - Wie studentische Proteste 1968 zum "Untergang einer Uraufführung" führten (von Hans-Ulrich Wagner)


    - "Das Floß der Medusa": Uraufführung geplatzt (von Hanjo Kesting)


    (zuletzt aufgerufen am 30.10.2014)

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Danke.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Lieber Michael,


    auch von mir ein Dankeschön. Ich habe den Artikel und den Sendungsausschnitt mit Interesse gelesen und gehört. Das habe ich damals nicht so verfolgt, zumal ich ein ziemlich unpolitischer Mensch bin. Das ändert allerdings nichts an meiner Meinung in Bezug auf Edda Moser und ihre Abneigung gegen das moderne Verunstaltungstheater, die ich in Beitrag 37 erläutert habe.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Zu den Sängerinnen, die mich am stärksten beeindruckt haben, gehört Edda Moser!
    Ihre Virtuosität war für mich stets genau so wichtig, wie die Leidenschaft und Hingabe mit der sie sang.
    Jeden Ton und jede Phrase konnte sie durchglühen. Das ließ mich nie kalt.


    Zu ihrem 80sten Geburtstag möchte ich ihr die herzlichsten Glückwünsche senden!
    Ich tue das mit einer Aufnahme, die für mich zu den großartigsten Dokumenten der Gesangskunst zählt:


    https://www.youtube.com/watch?v=T8_G0S46wH4

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ich muß zugeben, daß ich mit der Stimme von Edda Moser nie richtig warm geworden bin. Die Gründe dafür sind vielfältig, die meisten wurden schon von anderen Forenteilnehmern genannt.


    Trotzdem verwundert es mich, daß in diesem Thread die Aufnahme, in der Edda Moser als Königin der Nacht, ihrer berühmtesten Rolle, auftritt, noch nie genannt wurde. Sie ist aber nach wie vor, in diversen Ausgaben, erhältlich:

    in einer auch ansonsten sehr guten Besetzung, mit u.a. Kurt Moll (Sarastro) und Walter Berry (Papageno) sowie
    Chor und Orchester der Bayerischen Staatsoper München, Dirigent: Wolfgang Sawallisch (Aufnahme: 8/1972, München, Bürgerbräu).
    Edda Moser ist in dieser Aufnahme ein überragende, wirklich sternflammende Königin, mit imponierenden Spitzentönen und guter Koloratur.

    Die zuletzt gezeigte Ausgabe ist z.Zt. sehr günstig bei Amazon zu haben.


    Sehr gut gefällt mir Edda Moser auch in diesem deutsch gesungenen Querschnitt, als Elisabeth von Valois in Verdis DON CARLOS:

    mit Nicolai Gedda (Carlos), Brigitte Fassbaender (Eboli), Dietrich Fischer-Dieskau (Rodrigo), Kurt Moll (Philipp II.) &
    dem Radio-Symphonie-Orchester Berlin, Dirigent: Giuseppe Patané (Aufnahme: 9/1973, Berlin, Grunewaldkirche).
    Warum Edda Moser auf dem Cover nicht genannt wird, ist unerklärlich und unverzeihlich, denn sie vollbringt hier eine wirkliche runde Leistung. Trotz der deutschen Sprache ist ihre Interpretation der großen Arie des letzten Aktes eloquent und glänzend gesungen.
    Weil man Edda Moser auf dem CD-Cover schlicht vergessen hat, hier noch die Original-LP-Ausgabe von 1974:



    Die Sängerin unterrichtete viele Jahre in der "Villa Musica" in Engers/Rhein (bei Neuwied) Nachwuchssängerinnen und -sänger.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Ich muß zugeben, daß ich mit der Stimme von Edda Moser nie richtig warm geworden bin. Die Gründe dafür sind vielfältig, die meisten wurden schon von anderen Forenteilnehmern genannt.


    Ich nehme an, lieber Nemorino, dass Du die Moser nie live erlebt hast. Für die meisten ihrer Aufnahmen kann ich mich auch nicht so ganz erwärmen. Ihre Königin der Nacht, ihre Konstanze, ihre Elettra, ihre Lucia di Lammermoor oder ihre Gilda - in ihrer leider nicht so langen Glanzzeit - live erlebt zu haben, war allerdings ein Ereignis, das sich einem eingebrannt hat.
    Ich habe auch mal in einem Konzert Mozarts Konzertarie "Popoli de Tessaglia" live von ihr gehört. Das war mindestens so grandios, wie die Aufnahme davon, die ich oben eingestellt habe. Selbst die wahnsinnigen Spitzentöne hat sie mit einer Treffsicherheit und brennenden Intensität herausgeschleudert. Das hohe 'G' werde ich wohl nie vergessen!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Auch hier im Forum herzlichen Glückwunsch und alle guten Wünsche an die große Sopranistin, die noch heute durch das von ihr durchgeführte Sprachfestival aktiv ist. Selbstverständlich haben wir persönlich und im Namen der Gottlob Frick Gesellschaft gebührend gratuliert.

    Herzlichst

    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Zitat

    Ich muß zugeben, daß ich mit der Stimme von Edda Moser nie richtig warm geworden bin. Die Gründe dafür sind vielfältig, die meisten wurden schon von anderen Forenteilnehmern genannt.


    Trotzdem verwundert es mich, daß in diesem Thread die Aufnahme, in der Edda Moser als Königin der Nacht, ihrer berühmtesten Rolle, auftritt, noch nie genannt wurde. Sie ist aber nach wie vor, in diversen Ausgaben, erhältlich:


    Dafür wurde sie in diesem Thread schon genannt, lieber Nemorino:



    in diesem Jahr, und auch im letztzen Jahr. Schließlich habe ich diese Aufnahme seit vielen Jahren in meiner Sammnlung. Ich bin damals mit dieser Aufnahme sofort warm geworden. Vielleicht lag es auch mit daran, dass ich damals grundsätzlich in keine Opern gegangen bin. :D


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich nehme an, lieber Nemorino, dass Du die Moser nie live erlebt hast.

    Lieber Caruso,


    Deine Annahme ist richtig, ich kenne Edda Moser nur von Schallplatten bzw. CDs. Es soll ja Sängerinnen und Sänger geben, die keine ausgesprochene "Mikrophonstimme" haben, und zu diesen mag Frau Moser vielleicht gehören. Außer den von mir weiter oben genannten Aufnahmen gibt es in meinem Regal verstreut noch ein paar Aufnahmen mit ihr, aber diese haben sich mir ausgesprochen positiv eingeprägt.


    Schließlich habe ich diese Aufnahme seit vielen Jahren in meiner Sammlung.

    Lieber Willi,


    es war seinerzeit meine erste "Zauberflöte" auf CD, nachdem ich auf das neue Medium umgeschaltet hatte. SATURN Köln führte sie, was damals noch seltene Ausnahme war, zu einem absoluten Sonderpreis, da konnte ich nicht widerstehen. Es ist eine sehr schöne Aufnahme, mir fehlen eigentlich nur Fritz Wunderlich (als Tamino) und Gundula Janowitz (als Pamina), dann wäre das Glück (fast) vollkommen. Den Erinnerungs-Thread hatte ich noch nicht eingesehen, als ich meinen Eintrag machte. Vielen Dank für den Hinweis - ich bewundere immer wieder die Akribie und das Engagement, mit der Du da zu Werke gehst. Ich denke, daß Du dort enorm viel Kraft und Zeit investierst und freue mich täglich auf diese Rubrik.


    LG, Nemorino :hello:

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Ich habe Edda Moser 2x live erlebt, allerdings erst in den 1990er Jahren als Senta an der Deutschen Oper Berlin - ich glaube, da kann mir niemand verdenken, dass ich mit ihr nicht "warm" geworden bin...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Ich habe Edda Moser 2x live erlebt, allerdings erst in den 1990er Jahren als Senta an der Deutschen Oper Berlin - ich glaube, da kann mir niemand verdenken, dass ich mit ihr nicht "warm" geworden bin...


    Nein. lieber Stimmenliebhaber, das kann Dir niemand verdenken!
    Wirklich nicht!


    Aber wenn Du nach dem Anhören der pathetischen Ansprache der Königin Alceste an das Volk der Tessalier nicht warm wirst, ist Dir vermutlich nicht zu helfen! Dieser flammende Appell hat eine dramatische Wucht, der sich eigentlich keiner entziehen kann, der wie Du die Oper und den Gesang liebt.


    Darum hatte ich diese Mozart-Konzertarie auch ausgewählt, um zum 80. Geburtstag zu gratulieren.
    Du findest sie Sternflammende Königin: EDDA MOSER


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Trotzdem verwundert es mich, daß in diesem Thread die Aufnahme, in der Edda Moser als Königin der Nacht, ihrer berühmtesten Rolle, auftritt, noch nie genannt wurde.


    Lieber Nemorino!


    Schon die Überschrift des Threads stellt doch die Verbindung zu der Partie her!
    Außerdem haben Harald Kral, Oper337, Fairy Queen und Teodora ihre Interpretation der Königin der Nacht gerühmt. Vermutlich werden sie alle in der Sawallisch-Gesamtaufnahme gehört haben. Ich wüsste nicht, dass es eine andere gibt, in der Moser als "Sternflammende Königin" zu hören ist!


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Außerdem haben Harald Kral, Oper337, Fairy Queen und Teodora ihre Interpretation der Königin der Nacht gerühmt.


    Lieber Caruso,


    das ist mir selbstverständlich nicht entgangen. Ich war nur verwundert, daß bisher niemand die Sawallisch-GA explizit erwähnt hat. Es wäre ja naheliegend, daß die Sängerin die bekannten Arien der nächtlichen Königin auch in Arien-Recitals außerhalb der Gesamtaufnahme gesungen hat. Da ich kein Recital mit Edda Moser besitze, kann ich das nicht beurteilen.


    Mein Anliegen war, ganz ausdrücklich auf die Aufnahme hinzuweisen, in der sie in dieser Rolle komplett zu erleben ist.


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Wenn die seinerzeit agierenden Verantwortlichen des Theaters meiner Heimatstadt Hagen Edda Mosers Karriere mitbekommen haben - und das haben sie ganz bestimmt -, müssten sie sich nicht nur in Grund und Boden geschämt, sondern auch den Vorwurf gemacht haben, eine so gute Sängerin, wenn nicht 'rausgeekelt, so doch zumindest mit Freuden haben ziehen lassen. Sie würden aber wohl argumentieren, dass man sie ohnehin nicht hätte halten können. Aber zugegeben: Das ist der Schnee von vorvorgestern...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ich war nur verwundert, daß bisher niemand die Sawallisch-GA explizit erwähnt hat. Es wäre ja naheliegend, daß die Sängerin die bekannten Arien der nächtlichen Königin auch in Arien-Recitals außerhalb der Gesamtaufnahme gesungen hat. Da ich kein Recital mit Edda Moser besitze, kann ich das nicht beurteilen.


    Lieber Nemorino, dieses Recital enthält auch beide Königinnen-Arien, die aber aus der Gesamtaufnahme unter Sawallisch stammen:



    Noch bei der EMI erschien eine Box mit neun CDs, die auch die Lied-Platten der Sängerin in der originalen Zusammenstellung enthielt. Meine Favoriten dabei sind die Brentano-Lieder von Strauss, in denen sie wirklich bis an die Grenzen stimmlicher Möglichkeiten geht. Mehr geht nicht. Es wurde schon mal an anderer Stelle darüber diskutiert. Nur finde ich den Thread jetzt nicht wieder. Hier Box und Platte:



    So begeistert ich einst von ihrer Königin war, ich kann sie heute nicht mehr so gut hören. Sie scheint die Koloraturen vor allem in der zweiten Arie mit Dynamit aufzuladen. Vielleicht ist es aber genau das, was mich nicht mehr errreicht. Sie schimpft mir zu sehr, und die gesprochenen Passagen sind für mich aus heutiger Sicht grenzwertig. Ihr Töne wackeln, was mich auch an der von Caruso am Morgen verlinkten Alceste-Arie stört. Die Gesamteinspielung der "Zauberflöte" habe ich nur behalten, weil sie das zusätzliche Duett "Pamina, wo bist du?" zwischen Tamino und Pagageno enthält. Selbstverständlich kann ich mich nach wie vor in ihre leidenschaftlichen Anhänger und Verehrer hineinversetzen, die sie abgöttisch lieben. Sie hat es verdient. Man muss sie wohl in ihrer Glanzzeit auf der Bühne erlebt haben, um zu einem gerechten Urteil zu finden. Aber das habe ich nicht. :(

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Tut mir Leid, aber auf der Grundlage eines solchen Vokabulars tausche ich mich mit dir nicht über Stimmen aus.


    Teuerster Stimmenlienhaber!
    Diese Reaktion kann ich nun wirklich nicht verstehen!
    Vielleicht liest Du in die harmlose Bemerkung was rein, was überhaupt nicht gemeint war?? Oder nimmst Du den Halbsatz, ohne den ganzen Kontext?


    Fassungslose Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Du beklagst dich ja gerne und häufig darüber, dass sich in diesem Forum zu wenig über Stimmen ausgetauscht wird. Bist du schon mal auf die Idee gekommen, dass das auch ein bisschen an dir und deiner Rhetorik liegen könnte? Du forderst mich auf, das von dir eingestellt Video anzuhören - absolut in Ordnung. Aber meinst du nicht auch, dass die intendierte Erwartung, dass mir das entweder gefallen müsse oder mir aber andernfalls "nicht zu helfen" ist, nicht sehr motivierend ist, sich das Video überhaupt (geschweige denn vorurteilsfrei) anzuhören?
    Ich habe es angehört, habe aber unter diesen Umständen keine Lust, mich dazu zu äußern.
    "Rheingold1876", der ja durchaus kritische Anmerkungen dazu gemacht hat, ist dann vermutlich auch "nicht zu helfen"...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Aber meinst du nicht auch, dass die intendierte Erwartung, dass mir das entweder gefallen müsse oder mir aber andernfalls "nicht zu helfen" ist, nicht sehr motivierend ist, sich das Video überhaupt, geschweige denn vorurteilsfrei anzuhören.


    Mein lieber Stimmenleibhaber!
    Du solltest schon einen Satz im Kontext lesen. Du selbst hattest davon gesprochen, dass Du mit Moser nicht "warm" geworden bist.

    Ich habe Edda Moser 2x live erlebt, allerdings erst in den 1990er Jahren als Senta an der Deutschen Oper Berlin - ich glaube, da kann mir niemand verdenken, dass ich mit ihr nicht "warm" geworden bin....


    Daraufhin habe ich Dir empfohlen, vielleicht mal die Aufnahme zu hören, die ich für Mosers beste halte.

    Aber wenn Du nach dem Anhören der pathetischen Ansprache der Königin Alceste an das Volk der Tessalier nicht warm wirst, ist Dir vermutlich nicht zu helfen!


    Das heißt doch nichts anderes als: dann wirst Du mit dieser Sopranistin eben nicht warm werden. Wie kannst du das anders verstehen?


    Um Versöhnung bemühte Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Das heißt doch nichts anderes als: dann wirst Du mit dieser Sopranistin eben nicht warm werden. Wie kannst du das anders verstehen?

    Ich habe das "dann ist dir nicht zu helfen" so verstanden bzw. übersetzt: "Wenn du das nicht gut findest, hast du keine Ahnung!"



    Um Versöhnung bemühte Grüße


    Nichts dagegen! Dennoch möchte ich mich weder zum von dir eingestellten Hörbeispiel noch zu dieser Arie der Königin der Nacht (MET 1972 live) äußern:




    https://www.youtube.com/watch?v=aLwKnFBnATo



    Alles, was ich zu diesem Beispiel anzumerken hätte, würde dem heutigen Anlass nicht gerecht werden.
    (Im Vergleich dazu ist die von dir eingestellte Arie natürlich weit gelungener - zweifellos!)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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