Zyklus der Verzweiflung - Schuberts Winterreise

  • Zitat

    Original von sagitt
    Sagitt meint:


    Wir haben im Forum wohl eine Tenor-und eine Bariton-"Fraktion". Ich gehöre eindeutig zur letzteren. Die Winterreise ist ein Kranz düsterer Lieder, dazu passt für mich keine Tenor-Stimme. Wenn ich Peter Anders schätze,vor allem seine Aufnahme 1945 mit Michael Raucheisen,dann nicht wegen der Stimmlage,sondern wegen seiner Interpretation- die der Erschütterung des Zyklus adäquat ist.
    Sonst höre ich eher Hotter als Schreier,Quasthoff als Bostridge oder Pears.


    Hallo Sagittarius,


    da du dich noch nie darüber geäussert hast, scheinst du die Patzak-Aufnahme nicht zu kennen. In diesem Fall empfehle ich dir, dort doch einmal hineinzuhören. Was der Pensionist Patzak da noch einmal auspackt, sollte man gehört haben.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich besitze einzig und allein diese Aufnahme:



    Das ist und bleibt ersteinmal meine letzte Schubertlieder Platte. Im moment hat anderes Vorrang.


    Was hält man von dieser Aufnahme? Mir gefällt sie bisher ausgesprochen gut muss ich sagen, jedoch kenne ich natürlich nur diese eine, so fehlt mir die Vergleichsmöglichkeit.


    gruß matthias

  • Hallo Theophilus,


    in der Tat. Das was ich von Patzak kenne, Schöne Müllerin mit Raucheisen und Lied von der Erde, zusammen der Ferrier, hat mich nicht motiviert, diese Winterreise auch zu erwerben, zumal sie auch heute schlicht im Hochpreisbereich ist, bei jpc für19.99.


    Schöne Grüsse


    Sagitt

  • Hallo Sagittarius,


    dann solltest du wenigstens hineinhören, dass lässt sich sicher irgendwie organisieren. Außerdem fehlt dir unbedingt Patzaks Florestan (entweder unter Furtwängler, Salzburg 1950, oder auf einer Arien-Platte).


    Übrigens schätze ich Patzaks Müllerin sehr (meiner Erinnerung nach braucht er ein paar Lieder, um richtig hineinzukommen, aber dann ist eine der interessantesten Interpretationen).

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Winterreise: EMI - Dieskau + Moore [± 1960]


    Diese Interpretation habe ich bereits zwei- oder dreimal auf LP erneuern müßen. Glücklicherweise wurde sie vor einige Jahre (fast zu gleicher Zeit mit DGG, daß damals alles von Dieskau + Moore in Kassetten ausbracht) auf CD erhältlich.


    Besser noch als die Mono-Aufnahme von ihnen finde ich diese. Dies ist nicht eine intelligente, kühle Interpretation. Nein, hier ist er m.E. empfindlich und besinnlich.


    Öfters habe ich Schreier im CD-Spieler gelegt. Und nie bis zum Ende anhören können. Immer griff ich wieder nach dieser Dieskau-CD.


    LG, Paul


  • Ich kann jedem nur diese Aufnahme empfehlen.
    Ich kannte zurvor Dieskau (mit Moore und Barenboim), Quasthoff und Prey und habe sie schon im Konzert gehört.
    Jetzt kam letzte Woche dieser Goerne und Brendel und hat mich einfach umgehaun!! Ich bin noch kaum von einer Cd so berührt geworden...
    Vorallem bin ich gefesselt von der Guten Nacht bis zum Leiermann ohne die Spannung zu verlieren, dass haben alle anderen Aufnahmen nicht "geschafft" bzw.bewirkt!


    mfg Richard

  • Ich mag ebenfalls diese Aufnahme mit Goerne und Brendel und greife immer wieder darauf zurück. Goerne möchte ich mal live mit der Winterreise erleben. Zuletzt habe ich ihn mit "Die schöne Magelone" (Brahms; Klavierbegleitung: Leonskaja) erlebt. Ich finde ihn spannend, auch wie er sich beim Singen windet, fand ich toll anzusehen.


    Von Fischer-Dieskau kenne ich zwei Aufnahmen (Brendel und Moore), die ich gerne mag. Prey mit Sawallisch mag ich gerne, aber ich finde die Winterreise auch mit Tenor interessant - wenn es jemand gut kann, wie Araiza, Prégardien, Schreier.


    Von Frauen gesungen gefällt es mir weniger, aber absolut überzeugend finde ich Brigitte Fassbaender mit der Winterreise - die Aufnahme mit Aribert Reimann ist doch fantastisch! Live habe ich die Winterreise erst einmal mit einem Mezzo gehört: Christa Ludwig (Pianist weiß ich nicht mehr), im Musikverein. Ich muss gestehen, dass ich nie so richtig ein Fan ihrer Stimme war (umso mehr aber ein Fan ihrer Darstellungskunst), aber ihr Leiermann hat mich noch lange verfolgt. Seit damals finde ich, dass es bei der Winterreise um jemand geht, der am Ende total resigniert. Allerdings finde ich nicht, dass er sich unbedingt umbringen will. Man weiß nicht wie es weitergehen wird. Man darf sich doch auch mal so gehen lassen, um sich vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufzurappeln und wieder einen helleren Horizont am Himmel sehen.


    Für mich geht es in der Winterreise hauptsächlich um Verlust und Alleinesein (mehr im Sinne von einzeln sein, draußen sein, nicht unbedingt als Leiden an der Einsamkeit, oder wenn, dann eher selbstmitleidig). Jedenfalls kann ich manche Stationen nachvollziehen, sehe aber nicht alles so tiefschwarz. Es zieht sich eine Trostlosigkeit durch das Werk, aber für mich hat es nicht so sehr mit dem Tod zu tun. Vielleicht eher mit dem Tod anderer (also mit Trauer), aber nicht mit dem eigenen bzw. dem des Herumwandelnden.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Hallo zusammen,


    wer Interpretationen von Schuberts Winterreise gerne vergleicht,kommt an der Einspielung von Thomas Quasthoff nicht vorbei. Diese Aufnahme ist mir neben der älteren von Hermann Prey am liebsten.Dietrich Fischer-Dieskaus Verdienste um das Kunstlied sind unumstritten,von seinen Winterreisen liegen mir die frühen Aufnahmen mehr als die späteren.Sie klingen natürlicher.


    Von den Tenor-Aufnahmen möchte ich Francisco Araiza erwähnen.Er singt den Zyklus am ergreifendsten und trotzdem männlich.
    Schreier und Prégardien sind mir hier zu weinerlich.
    Von den älteren Aufnahmen bemerkenswert: Peter Anders.
    Auch Rudolf Schock hat den Zyklus feinnervig interpretiert.Ich weiß leider nicht,ob ein Tonträger davon existiert.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Sagitt meint:


    Quasthoff,ja, aber welche. Es gibt verschiedene. Oder alle ? Die neueste ist mit Barenboim DVD, mein Favorit. Kleine Enttäuschung mit der Pires in Köln. Da stimmte die Chemie nicht ( das ist keine Mutmassung, sondern die Aussage von Quasthoff selbst).

  • Seinen eigenen Worten nach wollte Kollo "den Hörerinnen und Hörern einen neuen Zugang zu dem Liederzyklus von Schubert eröffnen". Nach dem Laufpass hastige Flucht und nicht Abschied und Schwermut. Am Ende ein Neuanfang statt Stillstand, "die Stimmung ist eher hell und hoffnungsvoll". - Netter Versuch, aber der Zugang, der sich (sowieso nicht) eröffnet, ist nicht neu. Vielleicht hat Kollo im vergangenen halben Jahrhundert nie seinen Kollegen bei ihren Winterreisen zugehört.



    Schon während der ersten Stücke habe ich mich gefragt: "Was soll denn das?" - so schnell und heruntergeleiert kommt diese "Winterreise" daher. Kollo singt in fast jedem Lied schlampig, lässt manche Noten einfach aus (da klingt er manchmal wie ein Laie, der sich die Noten, die er nicht singen kann, bloß im Geiste dazu vorstellt und hofft, dass es sowieso keiner merkt), und er "verliest" sich manchmal im Text, als hätte er keine Brille aufgehabt. Aber das hat er vor Jahrzehnten in seinen Opernaufnahmen auch schon gemacht.


    Ich hatte mir - obwohl die Hoffnung schon vor mehr als 15 Jahren aufgegeben - von einem altersweisen Kollo mehr erhofft. Man wird unfreiwillig an frühere Opernzeiten erinnert, als es mit der Höhe auch schon nicht mehr klappte und die Stimme nur in der Mittellage sicher klang.


    Wenigstens ist von meinen 15 Euro ein Teil der Deutschen Kinderhilfe zugute gekommen. Laut Begleitheft waren (anno 2003) Kollo, Pohl und RBB Sendesaal gratis, um die Einnahmen aus den Benefizkonzert-Karten und dem CD-Verkauf zu spenden.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

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  • Wer ist im Besitz der Dieskau/Perahia Aufnahme??
    Wollte einige Infos dazu und wenn jemand weiß wo sie noch zu haben ist wäre das auch klasse, da bei den Großanbietern nur zu imens hohen Preisen oder vergriffen.


    Mfg Richard

  • Gerade erschienen ist Christine Schäfers Interpretation der Winterreise:



    Möchte vielleicht einer der Experten etwas zu der Aufnahme sagen? (Oder auch sonst natürlich jeder, der sich dazu berufen fühlt! :D )



    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Hallo Leute,
    die Aufnahme mit Christine Schäfer ist aufgrund der hier präsentierten Stimmlage sehr interessant. Jedoch habe ich den Eindruck, sie kommt teilweise ins stimmliche Niemandsland. Sehr ausdrucksvoll die Begleitung.
    Ich bleibe bei Rothmüller, Hotter, Anders...


    :hello:Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Nochmal genauer nachgefragt weil ich mit dem Gedanken spiele mir die Aufnahme zu besorgen obwohl ich eine gewisse Abneigung gegen Winterreisen von Frauen gesungen habe.Aber irgendwie lockt mich die Sache....


    Wie ist die Interpretation?
    Interessant oder nur daher gesungen?
    Obs einen berührt kommt ja immer auf einen selber an...Aber vielleicht kann Heldenbartion oder jemand anderes der sie schon gehört hat noch etwas drüber berichten.

  • Hallo Guido,


    Vielleicht kennst Du die Name "Marion Anderson", eine amerikanische Altistin.
    Sie hat jedenfalls "Erlkönig" aufgenommen. Weißt Du, ob sie auch Winterreiselieder - vielleicht sogar den ganzen Zyklus - aufgenommen hat?


    LG, Paul

  • Am Abend war im Radio Ö1 die Winterreise von der Schubertiade Schwarzenberg vom 28. August 06 zu hören: Thomas Quasthoff und Justus Zeyen
    Ich mag eigentlich Quasthoff nicht (herablassender und intriganter Mensch, nie verlegen, mehr oder weniger subtil etwas Schlechtes über KollegInnen oder sonstiges Personal zu sagen) - Zeyen dafür umso mehr - aber seine Winterreise ist für mich ein Muss; das muss ich zugeben. Ich glaube, mit diesem Werk wird er immer besser. Seine präzise Intonation und sein ausdrucksvoller Gesang sind ein Genuss. Nach dem Leiermann war ca. eine halbe Minute absolute Stille im Publikum, erst dann begann der (stürmisch werdende) Applaus.


    Meine letzte Neuanschaffung ist eine zehn Jahre alte Aufnahme mit Andreas Staier am Hammerklavier! Tenor: Christoph Prégardien. Die beiden bringen etwas mehr Frische in das Werk, einerseits durch zügigere Tempi, andererseits durch den helleren Klang (wg. Tenorstimme mit Hammerklavier).


    Fast hätte ich mir die CD mit Christine Schäfer gekauft, aber dann traute ich mich doch noch nicht. Die einzige Frauenstimme, die mir bisher auf der Winterreise gefallen hat, ist die von Brigitte Fassbaender.



    Das Nonplusultra war für mich auf jeden Fall die ganz oben erwähnte Winterreise mit Quasthoff und Zeyen bei der Schubertiade Schwarzenberg am 28. August 2006, die ich gestern im Radio hörte.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • ich fühle mich meines Nicknames wegen hier besonders kompetent... :D


    Nein, Scherz...


    Ich muss gestehen, ich habe die Winterreise mit Hampson das erste mal gehört (ich fürchte, er wird hier nicht sonderlich geschätzt...jedenfalls lese ich kaum was über ihn) und bin eigentlich nach wie vor davon begeistert, es ist DIE Winterreise für mich. Gleich drauf folgt mit nur gaaanz knappen Abstand Hermann Prey / Sawallisch.
    Demnächst kommen weitere dazu, mir ist auch der Pianist extrem wichtig, weiss jemand, ob Julius Drake mal mit wem die Winterreise aufgenommen hat? Das dürfte spannend sein. Goerne/Brendel möchte ich unbedingt haben, mehr wegen Brendel denn wegen Goerne...


    Ich kann mir eigentlich die Winterreise weder von einem Tenor (Bostridge wurde ja genannt - ich liebe übrigens seine Version der Dichterliebe!), noch von einer Frauenstimme gesungen vorstellen ( :hello: Christian. Ich kenne die Aufnahme, die du reingestellt hast nicht, habe wie gesagt auch nicht sehr starkes Interesse daran. Aber sollte ich mal wo die Gelegenheit bekommen, reinzuhören, werd ichs auf jeden Fall machen!) Obwohl ich die Lieder selber ganz gerne singen würde... Aber es ist einfach so ein starker ER drinnen, für mich jedenfalls, da passt eine Frauenstimme nicht. Und ich möchte bei vielen Liedern die "Schwere" oder besser die "Breite" eines Baritons haben.


    Ich habe auch am Mittwoch die Übertragung auf Ö1 gehört und muss sagen, sie hat mir nicht gefallen, zusammenfassend gesagt. Ich werde mit Quasthoff einfach nicht warm, mir gehts mit ihm wie auch mit Fi-Di. Die ganze erste Abteilung war für mich nicht o.k., ich kann allerdings schwer beschreiben, was ich meine. Ihm wurde hier von einigen "Schöngesang" vorgeworfen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Das finde ich ganz und gar nicht, mir ist es eher zu wenig "Schöngesang"... er war mir zu rauh, zu gebrochen. Ich weiss, klingt im Zusammenhang mit der Winterreise seltsam, wenn ich ihm ausgerechnet DAS vorwerfe, aber ich finde, Einsamkeit, Gebrochensein und Resignation lassen sich auch anders ausdrücken.
    Die zweite Abteilung war besser, aber auch hier haben mir nur wenige Lieder wirklich gut gefallen.
    Und auch der Pianist hat mir nicht zugesagt, da war ich bei vielen Stellen nicht seiner Meinung... Kann auch hier nicht genauer werden, habe leider nix notiert.


    Naja, jedenfalls ist die Winterreise sehr wichtig für mich, ich bin schon total gespannt auf die Interpretationen, die auf meiner Will-haben-Liste stehen.

  • Hallo "Winterreisende",


    hör dir doch mal ein paar Tenoraufnahmen an,da empfinde ich sehr viel Eindringlichkeit.Z.B. eine ältere von Peter Anders oder eine neuere von Francisco Araiza gesungen.Sehr textverständlich und mit Gänsehauteffekt.
    Baritonal immer noch eine Ausnahmestellung hat für mich die von Hermann Prey gesungene Aufnahme.Die wird ,so hoffe ich,auch dir gefallen.
    Quasthoff liegt nicht allen,obwohl ich den Künstler sehr schätze.
    Er hat etwas Dämonisches im Ausdruck,was bei Frauen Unbehagen auslösen kann.Davon kannst du dich allerdings kurieren,wenn du mal seinen Papageno anhörst.Seine Winterreise läßt sich nicht mit üblichen Maßstäben messen.Sie ist ein Solitär.Und deshalb polarisiert sie.Man mag sie sehr oder man will nichts von ihr wissen. :jubel::no:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Ja,die erste Aufnahme(1945) mit P.Anders ist am ergreifensten.


    Die zweite von 1948 ist ziemlich"Heldentenoral".


    Vor H.Prey kommt für meinen Geschmack noch :


    H.Hotter(1942)und eine frühe WDR-Aufnahme


    mit Fischer-Dieskau u.Hermann Reutter,Klav.(1952)


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Hallo Paul,
    mit Schlusnus gab es einr Decca-LP mit Liedern aus der "Winterreise"(Nr.1,5,11,13). Am Flügel:Sebastian Peschko (Genf,1948).


    LG, Guido :hello:

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB


  • Hallo Paul,


    Hier sind die Lieder drauf,die Guido genannt hat,


    auch viele andere Lieder von Schubert ,Schumann ,Wolf,etc.


    Die CD ist leider etwas teuer, 19,49 € . jpc.


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo, Lied-Experten!


    Mit meiner DiFiDi/Brendel-CD bin ich sehr zufrieden.



    Ist die DiFiDi-Aufnahme mit Moore als Begleiter evtl. noch eine Steigerung und die zusätzliche Anschaffung wert?



    Oder sollte ich mal von DiFiDi abrücken und mir die Hotter-CD holen?



    Oder ist DiFiDi/Brendel nicht zu toppen?


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Zitat

    Original von Pius
    Ist die DiFiDi-Aufnahme mit Moore als Begleiter evtl. noch eine Steigerung und die zusätzliche Anschaffung wert?



    Hallo Pius,


    Ist dies Stereo? Wenn ja, dann ist es die EMI-Aufnahme von Dieskau, die um 1960 augenommen wurde. Ich persönlich finde das seine schönste Aufnahme dieser Zyklus jeh. Und wenn Du die EMI-Aufnahme aus jener Zeit der schöne Müllerin siehst, bedenkenlos sofort nehmen.


    Die spätere von ihm, Ende der 60. Jahre mit Moore für DGG oder später mit Brendel können nicht in der Schatten dieser Aufnahmen stehen.
    So lyrisch schön als Dieskau damals sang... :jubel: :jubel:


    Übrigens hat er um die 60. Jahre auch Schwanengesang aufgenommen, dachte ich. Auch EMI. Auch packen.


    LG, Paul

  • Hallo, Paul!


    Zitat

    Original von musicophil


    Ist dies Stereo? Wenn ja, dann ist es die EMI-Aufnahme von Dieskau, die um 1960 augenommen wurde. Ich persönlich finde das seine schönste Aufnahme dieser Zyklus jeh.


    Nein, die ist von 1955. Kennst Du sie?
    Du meinst mit Deinem Lob wahrscheinlich die 1962er-Aufnahme:



    Zitat

    Übrigens hat er um die 60. Jahre auch Schwanengesang aufgenommen, dachte ich. Auch EMI. Auch packen.


    Die habe ich schon! :]


    Viele Grüße,
    Pius.

  • Hallo Pius,


    Die von '55 kenne ich auch. Ist fast ebenso schön. Sofort nehmen, empfehle ich Dir.


    LG, Paul


    PS Ich wußte gar nicht, daß jene '55 Aufnahme auf CD gebracht ist. Muß ich unbedingt auch haben.

  • Hallo Pius,


    Ich habe schnell meine EMI-Box mit dieses Trio aufgesucht.


    Die schöne Müllerin aufgenommen 1961
    Winterreise aufgenommen 1962
    Schwanengesang aufgenommen 1959 (15) und 1962 (1-14)


    Die wurden damals als Box in England ausgegeben (vielleicht auch bei Euch). Es hat mir heidens viel Geld gekostet um sie zu bekommen.
    Aber damit habe ich die m.E. schönste Einspielungen dieser drei Zyklen.
    Die 1955-Aufnahme habe ich auf 2 LPs und ist eigentlich genauso gut. Nur war seine Stimme in 1962 um eine Spur dunkeler geworden, was in der Winterreise sehr schön klang.


    Wenn ich also in Deiner Schuhe stand, dan wußte ich was zu tun.


    LG, Paul

  • Hallo Uranus, darf ich Dir auch eine Winterreise empfehlen? Mein absoluter Favorit ist neben Hotter und Prey Peter Anders. Und zwar dessen Aufnahme von 1945. Aufgenommen in Berlin, wenige Tage vor dem Einmarsch der Russen. Vielleicht führten diese Umstände dazu, daß die Aufnahme so ausserordentlich eindringlich geworden ist. Abraten möchte ich jedem die Aufnahme mit Peter Pears und Benjamin Britten. Man merkt meiner Meinung nach zu deutlich, daß Britten halt was für Pears tun wollte und ihm zum Auftritt verhalf. Oder gibt es tatsächlich jemand, der diese Aufnahme bevorzugt?
    Viele Grüße von Johann Nepomuk

  • Zitat

    Er (Quasthoff, G.S.) hat etwas Dämonisches im Ausdruck,was bei Frauen Unbehagen auslösen kann.


    Nicht bei dieser hier! :]


    Ich liebe Quasthoffs Winterreise, aber doch noch nicht ganz so sehr wie die Fassbaendersche, die mein erster Vorstoß ins Thema Lied war - zumindest der erste, der funktioniert hat. Brigitte Fassbaenders Schubertzyklen sind für mich drei ganz, ganz große Juwelen, und nicht nur, weil ich ihre charakteristische, warme Stimme sehr mag. Warum soll eine Frau nicht auch mal gesanglich andere Empfindungen ausdrücken als diejenigen, die die Herren Romantiker ihr zuschreiben? ;)


    (Übrigens wäre ich auch durchaus dafür zu gewinnen, wenn ein Bariton mal auf die Idee käme, Frauenliebe und -leben zu singen. Pourquoi pas?)

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