Rache ist bitter - Guiseppe Verdi: Il Trovatore

  • Liebe Opernfreunde,


    Man hat dem Libretto der Oper viel nachgesagt, selten Gutes. So wird immer wieder die Verworrenheit der Handlung bemäkelt, - aber schreibt nicht oft das Leben selbst die verworrensten Handlungen ??
    Leo Slezak, der selbst den Manrico gesungen hat, schreibt in seinen Memoiren, daß er selbst den Inhalt dieser Oper nie verstanden hat.
    Der "Troubadour" ist zudem ein belibtes Ziel von Spöttern und Parodisten. Es existieren zahlreiche Parodien auf das Werk. - Verdi , ein Mann mit Humor, amüsiert sich drüber.


    Ungeachtet dessen ist dem Werk von Anfang an ein großer Publikumserfolg geschieden. Die Uraufführung am 19. Jänner 1853 im Apollo Theater in Rom wird stürmisch gefeiert.
    Das Wichtigste ist jedoch Verdis unvergleichliche Musik. Manricos "Stretta" ist der Prüfstein jeden Tenors, und aussedem gefürchtet. Ich erinnere mich an eine Aufführung in Wien die im Fernsehen übertragen wurde, wo Franco Bonisolli den Manrico hätte singen sollen. Er schmiß (angeblich) bei den Proben stets das hohe C
    (das übrigens von Verdi angeblich gar nicht notiert wurde (??) aber selbstverständlich vom Publikum erwartet wird. Besonders erbarmungslos ist man da in Italien, in Wien und in Paris) und verweigerte, trotz Karajans Rureden, bei der Aufführung zu singen.
    Prompt übernahm Domingo die Rolle - und versagte - wahrscheinlich durch den Stress perfekt sein zu müssen - an dieser Stelle ebenso)*


    Traut man alten Überlieferungen so waren die stabilsten Tenöre in dieser Hinsicht Enrico Caruso und Helge Rosvaenge.


    Nun geht es darum, die besten Einspielungen zu nennen, aber natürlich auch "Entgleisungen", Meinungen zum Werk etc - Ihr kennt ja den Hausbrauch.


    Selbst besitze ich aktuell 3 Aufnahmen des Troubadour - habe aber hier - mit einer Ausnahme - wie ich glaube - keine glückliche Hand gehabt. Zu diesen Aufnahmen werde ich mich im Laufe des Threads gelegentlich äußern.


    Freundliche Grüße


    Alfred




    *) Angaben erfolgen aus dem Gedächtnis, nach bestem Wissen und Gewissen, können alledings nicht belgt werden - Fehler sind nicht ausgeschlossen - über Bestätigung , Ergänzung oder Berichtigung freue ich mich.

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo,


    laut Caruso ist es ja die einfachste Sache von der Welt, einen Troubadour zu besetzen. Man nehme die vier besten Sänger der Welt, und die Sache ist erledigt.


    Wenngleich das Rezept bekannt ist, scheint es um die Realisierung gar nicht so gut zu stehen. Eine der im Caruso'schen Sinne gelungenen Besetzungen ist die folgende:



    Historischer, aber recht guter Mono-Klang, am musikalischen Ergebnis kann man nicht viel bekritteln, im Gegenteil, Euphorie ist angesagt.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo,


    vor nicht allzu langer Zeit hat Riccardo Muti den Zorn der Italiener auf sich gezogen, als er an der Scala dem Tenor verboten hat, das (wirklich nicht notierte) hohe C zu singen!
    Ich habe einmal so eine krasse CD gesehen auf der ca 20 - 30 Tenöre aus verschiedenen Zeiten mit eben dieser Szene verglichen werden konnten. Dabei - sind wir ehrlich - ist dieses "Stretta" das langweiligste der ganzen Oper!


    Und was die Verworrenheit der Geschichte angeht ist das doch nicht wirklich schlimm. Oder kann mir mal jemand die Logik der Handlung der "La Forza del Destino" erklären? mit diesem sinnlosen, an den Haaren herbeigezogenem Fehlschuss, der sich aus einer weggeworfenen Pistole löst und genau den Vater Leonoras trifft.
    Einzige akzeptierte Ausrede ist die, das Hr. Verdi dank diesem Fehlschuss so eine wunderschöne Oper geschrieben hat.


    Unter vielen Kennern (mit welchen ich bereits Fachsimpeln konnte) ist der "Il Trovatore" der Salzburger Festspiele vom 31.7.1962 unter Herbi von Karajan eine der Referenz-Aufnahmen!

    Manrico - Franco Corelli
    Leonora - Leontyne Price
    Conte di Luna - Ettore Bastianini
    Azucena - Giulietta Simionato
    Ferrando - Nicola Zaccaria


    Ich habe 8 verschiedene Trovatore's, aber diese ist auch mein Favorit! Und wenn ich vom Salzburger F. Corelli genug haben sollte (ist kaum wahrscheinlich) kann ich noch den Saisoneröffnungs-"Trovatore" der Scala 7.12.1962 mit fast der gleichen Besetzung nehmen oder dann habe ich den Manrico noch gesungen von: del Monaco, Giacomo Lauri-Volpi, Gino Penno, Jussi Björling, Aureliano Pertile, Giuseppe di Stefano.
    Ach ja, 2 DVD's (eine s/w mit del Monaco und eine mit Domingo 1978 ) hab ich ja auch noch...
    Bastianini und Cappuccilli sind aber die besten Conte's.



    Gruss
    Christoph



    Zitat

    *) Angaben erfolgen aus dem Gedächtnis, nach bestem Wissen und Gewissen, können alledings nicht belgt werden - Fehler sind nicht ausgeschlossen - über Bestätigung , Ergänzung oder Berichtigung freue ich mich.


    wer ist hier denn schon perfekt. Ich sage und schreibe manchmal auch Sachen, die ich irgendeinmal gehört, aber nie überprüft habe - shit happens...!

    Über Geschmack kann man - aber muss man nicht streiten!

  • Ich schließe mich der Meinung an. An diesem Sommerabend in Salzburg 1962 loderten wirklich die Flammen...


    (Leider auch nur guter Mono-Klang, aber sonst gibt es nichts auszusetzen.)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Meine Sammlung umfaßt 6 Trobadoure mit den dazugehörigen Lunas etc.
    Ich schließe mich voll der Meinung meiner geschätzten Vorredner an:


    1. Aufnahme mit Björling und Milanov - Dirigent Cellini
    2. Aufnahme mit Corelli und Price - Dirigent Karajan


    Kennt jemand die Karajan-Aufnahme mit der Callas und di Stefano aus Mailand (fast hätte ich Meidling geschrieben, da hätte mir Alfred eine rübergezogen)?
    Wenn ja, bitte um Meinung. Ich bin so im Wigelwagel, ob ich diese erstehen soll oder nicht.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

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  • Lieber Christoph ,


    absolt ! D i e Aufnahme überhaupt . Ähnlich gut ist auch der Troubadour bei MYTO mit Price / Corelli in New York ein Jahr zuvor . Und dort gibt es die beste Ines : Teresa Stratas !!!
    Grüsse
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Hallo Christoph


    Zitat

    Und was die Verworrenheit der Geschichte angeht ist das doch nicht wirklich schlimm. Oder kann mir mal jemand die Logik der Handlung der "La Forza del Destino" erklären? mit diesem sinnlosen, an den Haaren herbeigezogenem Fehlschuss, der sich aus einer weggeworfenen Pistole löst und genau den Vater Leonoras trifft.


    Nun gibt es genug Meinungen, die dem Troubadour eine verworrene Handlung vorwerfen. Dabei finde ich es gar nicht so schlimm. Man muss lediglich die Tatsache akzeptieren, dass es keine durchgehende Handlung gibt, sondern eine Abfolge von Bildern, die die Beziehungen von vier Menschen zueinander beleuchten. Zwischen jedem Bild ist ein mehr oder weniger großer zeitlicher Abstand, und gerade diese Sprünge dürften für die Verständnisprobleme sorgen.


    Bei der Macht des Schicksals ist es ähnlich, und was den unwahrscheinlichen Beginn betrifft, so ist es in unseren Augen wirklich sehr unwahrscheinlich. Nur glaube ich, dass der Autor vor 150 Jahren nicht darauf aus war, eine bewusst unwahrscheinliche Situation an den Anfang der Oper zu stellen, sondern im Gegenteil eine für die damaligen Zuseher durchaus verständliche.
    Wir befinden uns Mitte des 18. Jhdts und Alvaro fuchtelt mit einer geladenen Pistole herum und ist wegen der unverhofften Begegnung mit dem Marchese in höchstem Maße erregt. Er wird noch einen Vorderlader verwenden, der nicht wie heutige Waffen abgefeuert werden kann, sondern es muss bei ihm zuvor der Hahn vorgespannt werden. Die Pistole ist also scharf und ein Schuss kann sich ganz leicht lösen. Es reicht schon ein nervöses Zucken des Zeigefingers. Ein Wegwerfen der Waffe wird auf jeden Fall den Schuss auslösen, es reicht, dass sie etwas unsanft auf einen Tisch gelegt (geworfen) wird. Die Aufgabe des Regisseurs ist es nun, diese unglückliche Aktion für die Zuschauer optisch verständlich zu inszenieren (zugegeben keine leichte Aufgabe). Aber so an den Haaren herbeigezogen ist das Ganze nicht.
    Es ist vielmehr so, dass die ganze Oper von sehr unglücklichen und sehr unwahrscheinlichen Ereignissen und Zusammentreffen lebt (eben die Macht des Schicksals). Rein statistisch gesehen dürfte es sich dabei um die unwahrscheinlichste Oper überhaupt handeln, aber das ist eben das Vorrecht des Theaters. Aber wie du schon richtig gesagt hast, die Handlung war gut genug, dass Verdi eine Menge wunderschöner Musik dazu eingefallen ist, und das rechtfertigt eine Menge Toleranz gegenüber dem Stoff...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo Theophilus,


    eine wunderschöne Abhandlung über die unlogischen Schicksale in der Opernwelt.


    Prozentual nur wenige Opern haben eine flüssige, logisch aufgebaute Handlung, so dass man als Publikum den Sinn und Inhalt richtig versteht. Bilder- oder Akt-Handlungen gibt es in der Überzahl. Oftmals muss sogar noch ein Prolog her, damit der Zuschauer überhaupt verstehen kann, warum es denn nun so und nicht anders abläuft.
    Und wenn der Prolog nicht musikalisch gestaltet wird, so hat man, wenn man das Programm nicht liest, noch weniger einen Überblick.


    Gruss
    Christoph

    Über Geschmack kann man - aber muss man nicht streiten!

  • Hallo Rienzi,


    Zitat

    Kennt jemand die Karajan-Aufnahme mit der Callas und di Stefano aus Mailand (fast hätte ich Meidling geschrieben, da hätte mir Alfred eine rübergezogen)?


    Ich habe Deine Anfrage völlig übersehen!


    Da ich diese Aufnahme besitze, sie aber nur selten höre (ich habe meine Referenzen bereits), habe ich sie nun in den Player gelegt und gebe 1:1 meine Empfindungen bzw meine Enttäuschung wieder.


    Typisch für eine Mono Studio-Aufnahme ist etwas kalte Ausstrahlung der ganzen Darbietung.
    Irgendwie habe ich jetzt beim Reinhören das Gefühl als seien Sänger am Werk, die ihre Partien zwar perfekt beherrschen, aber eigentlich falsch besetzt sind.
    - Die Callas ist wie gewohnt sternenklar und eindrücklich, mir aber zu kalt (evtl wegen der Aufnahmetechnik).
    - Bei di Stefano hab ich das Gefühl, als gäbe es keine Hindernisse, doch fehlt mir das schwärmerische eines Corelli oder stimmgewaltige eines del Monaco.
    Im kurzen Duett nach Manrico's Arie "Ah si ben mio" zwischen Manrico und Leonora hört man mehr die Eiswürfel klimpern als dass sich hier 2 lieben.
    - Rolando Panerai ist einer meiner Fav. für die Opera Buffa (Don Pasquale etc) aber nicht besonders geeignet für einen Conte. Bastianini ist einfach eine viel zu grosse Macht stimmlich für diese Partie wie geschaffen.
    - F. Barbieri singt die Azucena gut, aber auch sie kommt nicht an Simionato heran.


    Also wenn Du diese Aufnahme nicht beim Müller als Schnäppchen findest, dann würde ich es eher sein lassen. Oder du gehst in ein Gescäft, wo Du selber reinhören kannst und vergleichen kannst.


    Gruss
    Christoph

    Über Geschmack kann man - aber muss man nicht streiten!

  • Callas war in allen ihren Aufnahmen des Trovatore grossartig . Di Stefano ist aber nie ein Manrico gewesen : Eine glatte Fehlbesetzung !
    Das Mono-Geschehen stört mich nicht wegen Callas Eindringlichkeit alleine . Aber auch der Conte di Luna ist eher mittelmässig bestzt .
    Karajan dirigiert souverän .
    Wie ich früher einmal geschrieben habe , gab es einen nie realisierten Plan einen besseren Trovatore mit Maria Callas aufzunehmen . Angeblich wegen der Vertragsbindungen ihrer Partner gescheitert . S e h r schade!
    Beste Grüsse
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

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  • Lieber Christoph, lieber Frank,


    Herzlichen Dank für Eure ausführliche Beschreibung der Callas-Aufnahme. Ich werde den Rat befolgen, diese Aufnahme nur als Schnäppchen zu erstehen.


    Schöne Pfingstfeiertage, sauft nicht zuviel (laßt mir noch etwas übrig), hört Musik und seht Fußball.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Lieber Rienzi ,
    besten Dank für Deine Wünsche in den "bessren Welten " . Aber Du hast doch Christoph und mir den Vorschlag gemacht , Euren herrlihen Weinn zu trinken .
    Welche Tips kannst Du uns denn hier geben ?
    Grüner Veltiner ? Jahrgnag ; Weingut ? Odre einen guten roten österreichischen Trofen .
    Und eine Flsche Marillen-"wässerchen" bevor di Stefano "Ah si ben mio ..." und "Di quelle pira " auf seine Weise singt .
    Die Aufnahme kostet neu in Deutschland 18,00 Euro ; also acht Euro würde ich ausgeben , wenn nicht die Sache mit dem Wein zu Pfingsten wäre !
    Beste Grüsse , schöne Pfingsttage
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Lieber Frank,


    Ich bin leider kein Weinkenner, sondern ein Weintrinker. Dabei bevorzuge ich als hauptberuflicher Biertrinker herbere Tropfen, wie den von Dir genannten Grünen Veltliner. Deshalb kann ich keine profunden Ratschläge erteilen.


    Otto Schenk, weiß nicht, ob Dir der Name etwas sagt - Schauspieler und Regisseur (wird hier des öfteren wegen seiner konventionellen Opernregien verteufelt - schamviolett gestehe ich, daß sie mir gefallen)
    hat im österreichischen TV einmal eine Serie über Opern gestaltet.
    Diese hat mir sehr gut gefallen.
    Eine Folge war der übermäßige Alkoholgenuß = das Saufen und die Folgen in der Opernliteratur. Vom Büblein klein an der Mutterbrust, bis zum Otello (beva, beva con me) usw. gingen die Beispiele.
    Vielleicht erfindet einer einen Thread in dieser Richtung.


    Um zum Trovatore zurückzukehren, würde ich die Aufnahme mit Richard Tucker und der Leontyne Price, Dirigent Arturo Basile aus 1960, sehr empfehlen. Der gute Tucker war nicht der große Strahlemann und C-Tenor, aber sein Ausdruck fasziniert mich.


    Jetzt stehe ich vor der Wahl, eine frühe Verdi-Oper zu hören, und/oder die Eishockey-WM am Bildschirm zu verfolgen oder meine neue Mozart-Neuerwerbung zu hören. Da geht es mir ja im Beruf noch gut. Da wehre ich mich, wenn es zuviel wird.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Lieber Rienzi,
    schade , das mit dem Wein ...
    Wenn Österreich Weltmeister werden kann , Champagner muss sein ! - Chirac hat Austria ja wieder lieb - und danach zehnmal Giovanni "Fi ..." hören .
    Tucker habe ich immer sehr gerne gemocht und es auch immer wieder geschrieben ; er hatte eine exzellente Geangsausbildung und singt auch die Tenor-Partie in Verdis Requiu phantastisch !
    Otto Schenk ist mir bekannt . Es gibt sicherlich schlimmere als ihn .
    Eine frühe verdi-Oper hat schon ihre Reize , aber auch der Mozart .
    Vielleicht hörst Du Dirdoch noch , wenn Du hast , die Bohème -Aufnahme mit Anna Moffo und Tucker an ; sehr verismonah- der gute Tucker !
    Moffo it fantastisch !
    beste Grüsse nach Wien !
    Servus,
    Frank :hello: :hello: :hello: :hello:

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Da der "Trovatore" zu meinen Lieblingsopern gehört, hier meine bescheidene Sammlung:


    Carena-Minghini-Cattaneo (für mich d i e Azucena)-Pertile-Granforte/Sabajno (1930) :jubel:
    Scacciati-Zinetti-Merli (superb)-Molinari/Molajoli (1930)
    Greco (hervorragend)-Castagna-Björling( :jubel: )-Valentino/Calusio (1941)
    Callas-Elmo-Lauri-Volpi-Silveri/Serafin (1951)
    Milanov-Barbieri-Björling-Warren/Cellini (1952) :jubel:
    Callas-Barbieri-di Stefano-Panerai/Karajan (1956)
    Gencer-Barbieri-del Monaco-Bastianini (1957)
    Parutto-Barbieri-Corelli-Bastianini/de Fabritiis (1961)
    Price-Simionato-Corelli-Bastianini/Karajan (1962) :jubel:
    Bernard/Kabaivanska-Johnson-Ruohonen-Fortune/Grönroos/Rabenstein/de Fabritiis (1981/82)


    Gruß Heldenbariton :hello:

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

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  • Der große Tenor Leo Slezak soll mal nach dem Inhalt des Trovatore befragt worden sein.Er stutze und gab dann zu,daß er noch immer nicht hinter das Geheimnis gekommen sei,obwohl er den Manrico schon mehr als 30 mal gesungen hätte.
    Beim heute vorwiegenden Beziehungsgeflecht muß ich gestehen,daß sich Azucena mit ihren Söhnen (oder Stiefneffen?) in bester Gesellschaft befinden würde.
    Wie altmodisch ich doch mit meiner "Standardfamilie" bin!

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hallo,
    ich möchte behaupten,daß die beiden Aufnahmen:
    Z. Milanov,J.Björling,L.Warren,Dir.:R.Cellini und
    L.Price,R.Tucker,L.Warren,Dir.:A.Basile,nie mehr erreicht;
    oder gar übertroffen werden können.


    Gruß Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo,


    naja, also Karajans Salzburger Mitschnitt hält mit der Basile-Einspielung doch wohl locker mit, oder?
    (Wenn ich schriebe, er sei noch viel besser - weil hitzige Live-Atmosphäre, würde Edwin wieder das Gesicht einschlafen ;) )


    Als spätere Studio-Einspielung hält Zubin Mehta mit seiner Star-Truppe auch noch ein beachtliches Niveau.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hallo Theophilus,
    wir sind uns doch sicher einig,das Il Trovatore keine
    "Dirigentenoper"ist ;sondern eine"Sängeroper".
    Wenn bei Karajan und L.Price,R.Tucker u.L.Warren
    mitwirkten,wäre sie genau so gut,wie die Aufnahme
    von A.Basile;aber durch Macho mit Sprachfehler(F.Corelli) und den
    höhenschwachen Luna(E.Bastianini) ist sie dies eben nicht.
    Am Ende bleibt es jedoch eine Geschmacksache,welche Stimmen
    man bevorzugt.


    Gruß Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo Herbert,
    ich kenne die Basile-Aufnahme nicht...ist Bastianini wirklich so schlecht ?
    In Aufnahmen unter Karajan, de Fabritii und Previtali finde ich ihn großartig. Was Corelli, den nervenschwachen Lispler angeht, hast du recht.


    Gruß Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

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  • Hallo Heldenbarton,
    vieleicht habe ich mich etwas unklar ausgedrückt.
    Ich wollte sagen;wenn bei Karajan anstatt Corelli und
    Bastianini,Tucker und Warren mitwirken würden,wäre
    die Aunahme genau so gut wie die von Basile.
    Bastianini war ein hervorragender Verdi-Bariton,wie man
    heute weltweit keinen finden würde ,aber er kam aus
    dem Bassfach und konnte die Spitzentöne des Bariton
    nur mit Druck erreichen,während Warren auf dem Atem
    sang.Er konnte alle Töne beliebig variieren.(Messa di voce)
    Aber er war auch von Timbre und Gestaltung her einmalig.
    Das ist allerdings alles mein Geschmack und nicht allgemein
    gültig.


    Gruß Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Hallo Herbert,


    danke für die Ausführungen, alles klar.
    Allerdings glaube ich Tucker den Manrico nicht (es gibt eine Aufnahme unter Mehta-schrecklich-). Warren ist als Luna sowieso Spitze...
    Kennst du die Björling-Aufnahme von 1941 aus der MET ?
    Diese gehört für mich zu d e n "Trovatore"-Aufnahmen.


    Gruß Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Hallo Heldenbariton,
    ich kenne die Aufnahme mit dem überwältigenden Björling
    und der hervorragenden Castagna.Valentino allerdings,war
    an der Met ein Bariton aus der"zweiten Reihe".
    Eine der großen Trovatore-Einspielungen ist auch die,
    mit dem Dir.C.Sabajno von 1930,aber die kennst Du ja.
    Das sind natürlich Aufnahmen die vor den beiden entstanden
    sind,die ich für unübertrefflich halte.


    Gruß Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Danke für die Info, Herbert.
    Was hälst du von Norina Greco ?
    Ich finde sie fantastisch, ebenso die zu Unrecht vergessene Castagna.
    Valentino, finde ich, macht seine Sache aber nicht schlecht (natürlich kein Vergleich mit Warren und Bastianini).


    Gruß Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Hallo Heldenbariton,
    Norina Greco ist auch eine herrliche Leonora.
    Von den späteren halte ich L.Price für das Non plus ultra;
    trotz Callas, besondes in der ersten Arie,mit der Cabaletta.
    Für mich ist auch Tucker ein großer Verdi-Tenor,und der
    letzte war Bergonzi.


    Gruß Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Zumindest noch erwähnenswert ist diese Aufnahme:



    bzw.



    Zwar eher historisch (1939), aber wegen Björling sicher hörenswert.


    Der Vergleich zur bekannteren 1952er-Aufnahme fehlt mir, aber vielleicht besitzt jemand beide Aufnahmen?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Es gibt übrigens in der italienischen Opernliteratur eine Parodie auf den „Trovatore”, die in etwa so lautet: klopft ein armer Schlucker beim Pfarrer an, um ein wenig zu Essen zu bekommen. Sagt der Custos: der ist nicht da. Der arme Schlucker sieht nur Katzen und einen Hund herumschlendern. Schließlich fragt sich der Suchende, was will ich hier auch „finden“, (trovare=finden).
    Quellenangaben auf Wunsch.......


    Eine noch tollere Parodie gibt es von Donizetti über die Ehe: zuerst erklingt in dieser Arie für Bariton, eine totale Absage an die Ehe, da sie einen Mann versklave, dann doch der Rat sich zu verehelichen, da die Kinder (so im Miau Ton komponiert), dies wieder wettmachen würden.


    Beide Arien hat ein italienischer Bekannter von mir auf CD, und mich hören lassen. Näheres darüber müsste ich also Nachfragen. Dieser Operfan und ich haben uns beim Anhören der beiden Arien echt gekugelt vor Lachen.

  • Hallo Felipe II.,


    ich habe beide Aufnahmen und kann nicht definitiv sagen, dass ich eine von ihnen bevorzuge (obwohl ich gerade was Björling angeht,
    fast immer lieber die Live-Aufnahmen höre).
    In der 39er Aufnahme singt Björling ein überirdisch schönes "Deserto sulla terra" und auch das "Ah! sì ben mio" gefällt mir hier besser.
    Und Björling klingt natürlich 1939 noch wirklich wie der junge Mann, der er laut Rolle sein soll...
    Leider fehlt auf dieser Aufnahme das kleine Duett, das der Romanze folgt, und das in der 52er sehr schön gesungen ist.
    Die Auseinandersetzung mit Azucena im 2. Akt ist, meine ich, in der 52er mit mehr Verve gesungen, und das Duett "Ai nostri monti" habe ich nie anrührender gehört als von Björling und Barbieri.


    Beste Grüße
    Petra

  • Ich besitze die beiden genannten Aufnahmen, dazu die von 1941 (MET), 1947 (MET) und 1960 (Stockholm). In den drei letztgenannten hat Björling die Stretta allerdings transponiert. Stimmlich am frischesten ist er sicherlich in dem Londoner Mitschnitt, dafür ist er natürlich als Interpret 1960 viel ausgereifter. Die Studio-Aufnahme von 1952 mag ich nicht - wie die meisten der RCA-Aufnahmen von Anfang-Mitte der 1950er Jahre. Mir widerstrebt der scharfe und dabei irgendwie trockene Klang dieser Aufnahmen.


    Mein "Lieblings"trovatore (ich kann die Oper nicht sonderlich gut leiden) ist der Klassiker mit Granforte und Pertile.

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