Auf die Musik der "Zauberflöte" inkl. Gesang möchte ich ungern verzichten ... allerdings finde ich das Libretto alles andere als gelungen ...!
Dieses Zitat aus "Ist Oper Unterhaltung oder Kunstwerk?" unseres Chefs fordert mich regelrecht dazu heraus, festzustellen, dass hier Mozart eine wahrhaft großartige Musik zu einem grauenhaft schändlichen Text komponiert hat.
Auch wenn die Scheußlichkeiten ihrer Aussage vor allem der Freimaurer-Ideologie geschuldet sind, kann ich nicht umhin, diese inhumanen Postulate als menschenverachtend, ja pervers zu bezeichnen. Natürlich finden sich in Organisationen wie bei Freimaurern wie auch bei fast allen Religionsideologien diese grausamen Muster, wo kritiklose Unterwerfung, blinder Gehorsam und die Ausschaltung jedweder individuellen Regung geradewegs zu den höchsten Weihen und somit zur alleinseligmachenden "Erleuchtung" führen.
Ein unverdauliches Ärgernis ist auch die Rassen- und Frauenfeindlichkeit (Zitate gefällig?) dieses Libretto-Machwerks, das schlußendlich einen unter frenetischen Huldigungsrufen der Untertanen auftretenden salbadernden kinderentführenden Oberguru präsentiert, der salbungsvoll seine Segnung an standhafte und verschwiegene Auserwählte verteilt.
Wen stört's, daß der einzige allzu menschliche Kerl dieser Oper quälende Prüfungen über sich ergehen lassen muß, nur weil er großsprecherisch behauptete, die böse Schlange erwürgt zu haben. Dafür darf er in der Folge das wahrscheinlich berührendste Liebesduett aus Mozarts Feder mit der falschen Partnerin singen. Aber diesen Kunstkniff kennen wir ja schon aus dem "Don Giovanni" ("Reich mir die Hand, mein Leben") ...
Die unverständliche Wandlung der Königin der Nacht von der sorgenzerfressenen liebenden Mutter zur finsteren Megäre ist auch ein absonderliches Kapitel für sich.