Korngold: Das Wunder der Heliane

  • Heute vor 85 Jahren - 7. Oktober 1927:
    In Hamburg findet die Uraufführung von Erich Wolfgang Korngolds Oper Das Wunder der Heliane statt.



    Erich Wolfgang Korngold (1897–1957)
    Das Wunder der Heliane

    Tomowa-Sintow, Welker, Runkel, Gedda, Petzold, Pape
    RSO Berlin,
    Dir.: Mauceri (1992)
    ++++++++++++
    Während des 3. Reichs war die Oper als "entartet" verboten.


    Das Wunder der Heliane,
    Oper in 3 Akten
    von Erich Wolfgang Korngold,
    Text von Hans Müller nach Hans Kaltnekers Drama Die Heilige.
    Uraufführung: 7.10.1927 Stadttheater Hamburg
    mit Maria Hussa • Carl Günther • Rudolf Bockelmann • Sabine Kalter • Gunnar Graarud • Paul Schwarz • Peter Kreuder • Hermann Marowski,
    Dirig. Egon Pollak.


    1927 Wien mit Lotte Lehmann, Kiepura.
    In unseren Tamino-Opernführer hat es das Werk noch nicht gebracht, daher hier kurz eine Inhaltsangabe:

    Zitat

    Der König (Bass) bietet seinem Gefangenen, einem fremden Jüngling (Tenor), die Freiheit an, falls er ihm die Liebe seiner Gattin Heliane (Sopran) zurückgebe. Im Kerker zeigt sich Heliane dem Fremden in ihrer keuschen Nacktheit, leugnet aber die Liebe zu ihm, worauf er sich erdolcht. Ein Gottesgericht soll die Wahrheit ergründen. Ist Heliane rein, wird der Tote lebendig. An der Bahre des Fremden bekennt Heliane ihre Liebe. Es geschieht ein Wunder: der Tote wird wieder lebendig. Beide werden vereint.

    [Reclams Opernlexikon, S. 2730 (c) 2001 Philipp Reclam jun.]


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Oh, schön!
    Eine großartige Oper, wie ich finde-
    Praktischer kann ich meinen Text aus einem anderen Thread auch hier anbringen :D


    Erich Wolfgang Korngold


    Erich Wolfgang Korngold geboren in Brünn, Mähren (heute Brno, Tschechien) am 29 Mai 1897 in eine jüdische Familie, wuchs in Wien auf, seit sein Vater Julius die Stelle des Musikkritikers bei der Neue Freie Presse erhielt (und damit dem bekannten Eduard Hanslick folgte).
    Er war Schüler von Alexander Zemlinky und bereits mit 19 Jahren ein beliebter Opernkomponist nachdem er mit seinen zwei Opern „Ring des Polykrates“ und „Violanta“ großen Erfolg hatte, der nur noch durch seine nächste un bekannteste Oper „Die tote Stadt“ übertroffen wurde.
    Schon Ende der 20er Jahre arbeitete Korngold häufig und erfolgreich in Hollywood als Filmkomponist und siedelte schließlich nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich ganz in die USA über und beschloss keine Bühnen- bzw. Konzertmusik mehr zu schreiben, solange Adolf Hitler noch ander Macht sei. Doch seine Filmmusik-Schaffen setzte er fort und gewann 1937 den Oscar für seinen Score zum Film „Ein rastloses Leben“.


    Das Wunder der Heliane
    (nach dem Drama „Die Heilige“ von Hans Kaltneke)


    Die Premiere von Korngolds vierter Oper "Das Wunder der Heliane" - ein Werk, welches er als eines seiner Wichtigsten bezeichnete - im Jahr 1927 fand zugleich mit der von Kreneks Werk "Jonny spielt auf" statt , war aber deutlich unerfolgreicher (auch als Konrgolds eigene, frühere Opern). Kreneks Werk wurde Oper des Jahres, was Korngold noch mehr enttäuschte. Dabei hatten in der Uraufführung so bekannte und beliebte Sänger wie Lotte Lehmann und Jan Kiepura die Hauptrollen gesungen, jedoch es schien dass das Interesse des Wiener Publikums für den einst als progressiv empfundenen Korngold abflaute und sich mehr dem modernen Stil zuwandte.
    Obwohl sich Korngold selbst zur Moderne rechnete, finde ich, das seine Klangsprache auch noch teils viel Spätromantisches hat. Später distanzierte er sich jedoch von der Strömung der Modernen wie Schönberg, Bartok oder Strawinsky.
    Das die Nazis Korngolds Musik schon allein wegen seiner jüdischen Herkunft ablehnten, erscheint wenig überraschend. Das gerade „Das Wunder der Heliane“ allerdings die Nazis wohl besonders unlieb sein konnte, hat meiner Meinung nach wohl auch mit dessen Libretto zu tun. Schließlich geht es um ein unbekanntes Königreich (welches eher Züge einer Diktatur trägt) in dem es den Bürgern beim Tode untersagt ist zu lachen bzw. sich zu freuen (!). Ein junger Mann, der sich dieses „Vergehens“ strafbar gemacht hat, lässt schließlich Heliane, die Frau des Königs (der ihre Liebe nie erringen konnte) die Liebe erkennen (etwas, was in diesem Reich kaum zu existieren scheint bzw. verboten ist). Als der junge Mann hingerichtet wird, geschieht dann das Wunder, durch ihre Liebe erweckt Heliane ihn wieder zu Leben. Beide steigen zu höchster Freude auf und das Reich wird erlöst.
    Wie gesagt, die Tonsprache ist reichlich spätromantisch. Gerade zum Ende hin, gerät sie in einen regelrechten Klangrausch.


    So weit ich wieß, gibt es nur die oben von Harald genannte Aufnahme dieses Werkes, daher sind Vergleichsmöglichkeiten nicht vorhanden.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • ......sind Vergleichsmöglichkeiten nicht vorhanden.


    Regelmäßig gespielt wird die Oper im Janacek-Theater in Brünn (Brno), der Geburtsstadt des Komponisten (und meiner Vorfahren), zuletzt am 27.9.2012.
    Diese Produktion ist auch in den vergangenen Jahren in Kaiserslautern im dortigen Pfalztheater gespielt worden. Ob es davon Bild- oder Tondokumente gibt, ist mir nicht bekannt.
    Eise ausführliche Besprechung der Kaiserslauternen Aufführung gibt es hier.


    Ich entsinne mich noch an eine tolle Inszenierung dieser Oper in Bielefeld - vom legendären John Dew - das muß so in den späten 80ern gewesen sein. Ob da jemand mitgeschnitten hat? Die Sopranistin Ingeborg Schneider in der Titelrolle war einfach umwerfend. Kein Vergleich mit der Plattenaufnahme, die zwar Musik abliefert, aber keinerlei Emotionen hervorruft.
    Das Lied der Heliane aus dem 2. Akt "Ich ging zu ihm" gibt es auch auf einem Recital von Renee Fleming.



    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich entsinne mich noch an eine tolle Inszenierung dieser Oper in Bielefeld - vom legendären John Dew - das muß so in den späten 80ern gewesen sein. Ob da jemand mitgeschnitten hat? Die Sopranistin Ingeborg Schneider in der Titelrolle war einfach umwerfend. Kein Vergleich mit der Plattenaufnahme, die zwar Musik abliefert, aber keinerlei Emotionen hervorruft.
    Das Lied der Heliane aus dem 2. Akt "Ich ging zu ihm" gibt es auch auf einem Recital von Renee Fleming.


    Die Heliane wurde in Bielefeld in der Saison 1988/89 gespielt!
    Ich habe damals die Aufführung gleich dreimal besucht, da Dews Inszenierung (in den genialen Bühnenbildern des so tragisch früh verstorbenen Gottfried Pilz!!!!) ganz faszinierend war und auch die musikalische Interpretation hohe Qualität hatte. Vor allem imponierte natürlich Ingeborg Schneider. Großartig waren auch Gidon Saks (ganz am Anfang seiner Karriere) als der Pförtner, John Pickering als Schwertrichter und Krystyna Michalowska als Botin. Monte Jaffes schrundiger und bedrohlicher Bass stimmt in der Partie des Herrschers durchaus und Ronald Pries kam mit der schwierigen Partie des Fremden achtbar zurecht! Aber das gesamte Ensemble und das Orchester von Bielefeld hatten sich damals richtig tief in die Klangwelt der Opern aus dieser Zeit eingearbeitet! Es dirigierte Michael Luig!
    Ich weiss, dass ein inzwischen leider nicht mehr in Bielefeld lebender Mitarbeiter des Hauses die Aufführung seinerzeit auf Compact-Cassette mitgeschnitten hat. Ganz sicher wird er Kopien davon weitergegeben haben. Ich habe allerdings keine davon.



    Es gehört jetzt hier eigentlich nicht in diesen Thread, aber bemerkenswert ist schon, was John Dew in Bielefeld so alles auf die Bühne brachte als er dort Oberspielleiter war.
    Neben Werken des etablierten Repertoires konnte man dort in den 80er Jahren hören:


    DIE ERSTEN MENSCHEN von Rudi Stephan


    IRRELOHE von Franz Schreker


    DER SCHMIED VON GENT von Franz Schreker


    DER SINGENDE TEUFEL von Franz Schreker


    DAS WUNDER DER HELIANE von Erich Wolfgang Korngold


    FREMDE ERDE von Karol Rathaus


    ZEMIRE UND AZOR von Andre-Ernest-Modeste Gretry


    MARIA STUART, KÖNIGIN VON SCHOTTLAND von Thea Musgrave


    TRANSATLANTIK von George Antheil


    ARMER COLUMBUS von Erwin Dressel


    RUH UND FRIEDEN (A QUIET PLACE) von Leonard Bernstein


    LEBEN DER BOHEME von Ruggiero Leoncavallo


    NERO von Arrigo Boito


    FENNIMORE UND GERDA von Frederick Delius


    DER PROPHET von Giacomo Meyerbeer


    LA GIOCONDA von Amilcare Ponchielli


    DER SPRUNG ÜBER DEN SCHATTEN von Ernst Krenek


    DIE ZWINGBURG von Ernst Krenek


    DER KREIDEKREIS von Rudolf Mors


    DIE JÜDIN von Jacques F. Frommental Halevy


    NIXON IN CHINA von John Adams


    DIE BALLADE VON BABY DOE von Douglas Moore




    Aber zurück zur Heliane und zu der Frage von SchallundWahn nach Aufnahmen


    Die Erzählung der Heliane, die Renee Fleming - wie erwähnt - so unsagbar langweilig zelebriert, dass man wirklich keine Ahnung von dem erhält, was an der Oper fasziniert, gibt es natürlich noch in der phantastisch schön und intensiv gesungenen Aufnahme von Lotte Lehmann!!! Eine ganz besonders wertvolle Aufnahme der großen Lehmann!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Wenn ich das hier so lese, werde ich schon etwas neidisch. Ich kenne ja nun wirklich nur die Decca-Aufnahme kenne (die mit der Flemming nicht, da ich kein sonderlicher Fan von ihr bin).
    Mich begeistert vor allem die Musik dieser Oper. oft denkt man bei hören, es geht nicht noch größer, nicht noch prächtiger, aber Korngold legt immer noch eins drauf, eine wahre Klangwellle, die da auf einen losbraust.

    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Liebe SchallundWahn!


    Höre Dir unbedingt die Aufnahme der Heliane-Erzählung von Lotte Lehmann an, auf die ich oben hingewiesen habe!
    Wenn Du die mit der Aufnahme von Fleming vergleichst, wirst Du Fleming noch weniger mögen!




    Gruß


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ob da jemand mitgeschnitten hat?


    Muss ja wohl, lieber Harald, denn meine Datenbank sagt mir, dass ich einen Mitschnitt habe. Ich bin froh, dass ich nun angeregt bin, das Stück wieder zu höre. Und zwar mit der Schneider. Mit Caruso bin ich völlig einer Meinung, dass die gängigen Aufnahmen langweilig sind. Mit Ausnahme der Lehmann. Dieser Hinweis von Caruso ist ganz wichtig.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Du bist wieder mal nur zu beneiden, lieber Rheingold, dass du diesen Mitschnitt hast.


    Und nur der Vollständigkeit halber dieses (eindeutig wunderbar) :


    "Die Glücklichen sind neugierig."
    (Friedrich Nietzsche)

  • Das Lied der Heliane aus dem 2. Akt "Ich ging zu ihm" gibt es auch auf einem Recital...


    Irgendwie hatte ich die Melodie anders im Ohr - als Instrumentalstück (Violine?) - bis es mir wieder einfiel:

    Ich hatte mal aus USA eine LP mit Konzertstücken für Violine und Klavier, da war das Lied drauf - ebenso wie auf dieser Naxos-CD (Track 9).


    Toll, Rüdiger, Du hast da in Deiner Sammlung die komplette Auswahl; wie ich gesehen habe auch die Kaiserslauterner Aufführung mit Schmittberg und die Aufführung mit Luana deVol und die mit Birgit Pitsch-Sarata.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Vielleicht interessiert es ja auch, dass es noch eine Aufnahme von Helianes Erzählung gibt, die Barbara Schellenberger gemacht hat. Sie befindet sich auf dem Sängerportrait der Schellenberger mit dem Münchner Rundfunkorchester unter Ralf Weikert. Natürlich ist Frau Schellenberher keine Lotte Lehmann. Dennoch lohnt es, die Aufnahme zu hören, weil Schellenberger die dramatische Funktion dieser Erzählung sehr genau erfasst.
    In der Partitur steht darüber "Confessio": Und genau das ist sie ja auch: ein Bekenntnis oder genauer ein Schuldbekenntnis! Wenn sie hier als "Lied" bezeichnet wurde, ist das ja völlig unsinnig. Aber es ist zugleich auch bezeichnend, denn Lehmann singt die Erzählung mit einem sehnend-erotischen Ton, wie er in einigen Liedern der Zeit angeschlagen wird. Und George Szell, der sie begleitet, unterstützt das auf eine atemberaubend verführerische Art, die süchtig macht. So entsteht der Eindruck, Heliane sehnte sich nach dem schönen Knaben noch immer - und mehr noch als damals. Das ist - kein Zweifel - bei Korngold gleichsam als Subtext durchaus da. Vor allem ist es ein Ereignis, Lehmann und Szells verzehrende Sinnlichkeit zu erleben.


    Aber: es ist eben auch mal interessant, eine Aufnehme zu hören, die das ganze Pathos des Bekennens entfaltet. Das liegt eben auch in der Szene! Und das bekommt man eben bei Schellenberger!



    Vergleichbar in der Anlage der Interpretation ist die Aufnahme von Eva Marton, die aber sängerisch weniger differenziert ist:



    Leider kenne ich nicht die Aufnahme von Ilona Steingruber.
    Die würde mich schon mal sehr interessieren, aber meines Wissens ist sie nicht im Handel.
    Sie war auf einer CD mit Ausschnitten aus Korngold-Opern.
    Es spielte das Wiener RSO unter Gottfried Kassowitz


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Warum Harald Kral das Wunder der Heliane als "Moderne Oper" rubriziert hat, weiss ich nicht, aber ich stelle mal die in dieser Spielzeit zu erwartenden Neuproduktionen hier ein:



    OPERABALLET VLAANDEREN


    Das Wunder der Heliane
    Erich Wolfgang Korngold (1897 – 1957)


    Opera Gent: Sepetember 15., 17., 20. und 23.
    Opera Antwerpen : Oktober 1., 3., 5., 8., und 10.


    Musikalische Leitung - Alexander Joel
    Inszenierung - David Bösch
    Heliane: Ausrine Stundyte
    The Ruler: Tómas Tómasson
    The Stranger: Ian Storey
    The Messenger: Natascha Petrinsky
    The Doorman: Markus Suihkonen
    The Blind Judge: Denzil Delaere
    The Young Man: Dejan Toshev


    DEUTSCHE OPER BERLIN


    Das Wunder der Heliane
    Erich Wolfgang Korngold (1897 – 1957)
    Premiere 18.03.2018
    Musikalische Leitung - Marc Albrecht
    Inszenierung - Christof Loy


    Heliane - Sara Jakubiak
    Der Herrscher, ihr Gemahl - Josef Wagner
    Der Fremde - Brian Jagde
    Die Botin - Okka von der Damerau
    Der Pförtner - Derek Welton
    Der blinde Schwertrichter - Burkhard Ulrich




    Diese spätromantisch verrätselte Oper wird gar nicht mal so selten gespielt.
    Nach der sensationellen Wiederentdeckung durch John DEW am 06. November 1988 in Bielefeld gab es etliche Aufführungen:
    Zuletzt in:


    2017 Volksoper WIEN (Konzertant)
    Dirigent: Jac van Steen


    Heliane: Annemarie Kremer
    Der Herrscher: Martin Winkler
    Der Fremde: Daniel Kirch
    Die Botin: Martina Mikelić
    Der Pförtner: Andreas Mitschke
    Der Schwertrichter: Mehrzad Montazeri



    2017 Theater FREIBURG (Konzertant)
    (Es wurde ein Mitschnitt gemacht, der demnächst bei CPO erscheinen soll!
    Unter der Leitung von GMD Fabrice Bollon singen die wunderbare Annemarie Kremer als Heliane, Ian Storey, Nutthaporn Thammathi und Frank van Hove)


    Gelegenheit für jeden, diese Oper kennen zu lernen!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Eben stelle ich fest, dass die Erzählung der Heliane von Dagmar Schellenberger aus dem Beitrag 10 rausgeflogen ist. Die Technik ist ein merkwürdig Ding!
    Ich versuche es also noch mal, weil die Aufnahme wirklich hörenswert ist!




    Vieleicht weckt das Interesse für die Aufführungen in Gent, Antwerpen und Berlin.


    Und dann gleich auch noch Eva Marton, die auch rausgeflogen ist!



    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Sollte man den Thread nicht lieber in "Korngold: Das Wunder der Heliane - Empfehlenswerte Aufnahmen" umändern? Das wäre passender, weil hier eigentlich (wie meistens, wenn es eigentlich um eine Oper geht) nur Aufnahmen besprochen werden.




    LG,
    Hosenrolle1

  • Sollte man den Thread nicht lieber in "Korngold: Das Wunder der Heliane - Empfehlenswerte Aufnahmen" umändern? Das wäre passender, weil hier eigentlich (wie meistens, wenn es eigentlich um eine Oper geht) nur Aufnahmen besprochen werden.


    Lieber Hosenrolle,


    das liegt nun mal in der Natur der Oper, dass die meisten Menschen die Werke durch Aufführungen und Aufnahmen kennen lernen. Wenn man die Partitur der Heliane liest, ist es schon sehr schwer, siich eine Vorstellung von der Klangmagie der Oper zu machen. Darum macht es durchaus Sinn, an Hand von Aufnahmen darüber zu reden, was es mit dieser Oper auf sich hat und wie man es zum Klingen bringen kann! Das habe ich etwa in meinem Beitrag #10 an Hand der zentralen "Confessio" der Heliane versucht. Ist das nicht eine Möglichkeit, einen Zugang zu dem Werk zu weisen?


    Ich habe ja die Oper in Bielefeld immerhin dreimal gehört. Seither nicht mehr live. Darum freue ich mich auf die Auführungen in Antwerpen und Berlin. Karten habe ich schon!
    Vielleicht habe ich dann auch Lust, mehr über das Werk zu sagen. Allerdings haben wir hier im Forum das Problem, dass es kaum möglich ist, vernünftig über konkrete Deutungen am Beispiel von Inszenierungen zu diskutieren, weil dann immer wieder die üblichen Querschüsse von denen kommen, die nur an einer peniblen Realisierung der Regieanweisungen interessiert sind!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Darum macht es durchaus Sinn, an Hand von Aufnahmen darüber zu reden, was es mit dieser Oper auf sich hat und wie man es zum Klingen bringen kann!


    Das bezweifle ich nicht, mir ging es einzig um den Threadtitel, den ich irreführend finde. Wenn ich lese "Kommentierte Diskografie" oder "Die besten Aufnahmen" oder so, dann weiß ich, dass Aufnahmen besprochen werden. Solche Threads meide ich genauso wie "Was höre ich gerade jetzt"-Threads, egal in welchen Foren.


    Wenn da aber nur der Titel der Oper steht, dann gehe ich davon aus, dass auch über die Oper selbst gesprochen wird, die Entstehung, das Libretto, die Musik, die Partitur, solche Dinge, und dann klicke ich auch darauf. So ähnlich wie im Salome-Thread, wenngleich auch dort zwischenzeitlich wieder mal Aufnahmen bewertet wurden, aber da gab es längere Diskussionen darüber, wie die Figuren zu deuten sind, etc.


    Allerdings haben wir hier im Forum das Problem, dass es kaum möglich ist, vernünftig über konkrete Deutungen am Beispiel von Inszenierungen zu diskutieren, weil dann immer wieder die üblichen Querschüsse von denen kommen, die nur an einer peniblen Realisierung der Regieanweisungen interessiert sind!


    Das kann ich nachvollziehen. Das Witzige dabei ist ja, dass viele dieser Leute an der genauen Umsetzung der Bühnenanweisungen interessiert sind, aber nichts auf die musikalischen Anweisungen geben, im Gegenteil, es oft sogar besser finden, wenn die Musik gnadenlos modernisiert wird. Mozart soll gefälligst so klingen wie in den 1950er Jahren, nicht wie ER das wollte. Wenn es um die Musik geht, sind moderne Instrumente auf einmal eine Verbesserung, aber moderne Anzüge und Kulissen, das ist ja eine Verschandelung ...




    LG,
    Hosenrolle1

  • Wenn da aber nur der Titel der Oper steht, dann gehe ich davon aus, dass auch über die Oper selbst gesprochen wird, die Entstehung, das Libretto, die Musik, die Partitur, solche Dinge, und dann klicke ich auch darauf.


    Ja, lieber Hosenrolle,


    das wäre schon spannend - gerade bei der so rätselhaften Geschichte der Oper!
    Und dass sie jetzt wieder verstärkt Aufmerksamkeit weckt, ist ja auch bemerkenswert! Wieso eigentlich? Ist es nur die üppige, ungemein klangsinnliche Musik, die reizt? Oder das, was in der Oper erzählt wird? Und was daran? Dieser rauschhaft übersteigerte Fin-de-siècle Mystizismus? Der Escapismus oder gerade die Spiegelung der Wirklichkeit?


    Übrigens enthält das Libretto keine Zeitangabe, wann die Geschichte spielt! Und die Personen haben keinen Namen! Da sind den Deutungen keinerlei Fesseln angelegt!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!