Klaviermusik (nicht nur) für Kinder

  • Den Einfall, sich vielleicht einmal über kleine Klavierwerke auszutauschen, die für Kinder komponiert wurden, hatte ich, als ich vor einigen Tagen die wunderschönen Stücke für Kinder von Bela Bartók hörte. Diese meist sehr kurzen Stücke sind in der Regel recht gut bekannt, aber ich habe manchmal das Gefühl, daß sie doch ein wenig belächelt werden, da sie natürlich insgesamt technisch weniger anspruchsvoll sind.


    Zu den bekanntesten Stücken an Klavierliteratur, die für Kinder komponiert wurde, gehören sicherlich
    1) R. Schumann, Album für die Jugend op. 68, der aus 43 Klavierstücken besteht und aus dem Jahr 1848 stammt (Die Kinderszenen op. 15, richteten sich dagegen eher an Ältere)
    2) B. Bartók, Für Kinder (ungar. Gyermekeknek), entstanden 1908/09, überarbeitet 1945


    Ich möchte natürlich gern wissen, ob es weitere Liebhaber solcher "Kleinen Werke" gibt :) , erfahren, welche kleinen Stücke in Euren Sammlungen schlummern und welche Interpretationen Euch ans Herz gewachsen sind. Ich mache einmal den Anfang und setze eine meiner unverzichtbaren Aufnahmen ein:





    Bartok, Für Kinder, gespielt von Jenö Jandò







    Die Kinderszenen habe ich in folgender Aufnahme

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Das "Album für die Jugend" kennt man aus dem Klavierunterricht - ich mußte auch den "fremden Mann" usw. spielen.


    Vor Wochen hörte ich mir den kompletten Zyklus an, wirklich ganz ausgezeichnet gespielt von Alexis Weissenberg in dieser Box:


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    Das war eine wirkliche Wiederentdeckung. Was ist das doch ein musikalisch großartiges Opus! Es wird viel zu wenig beachtet - das ist hochpoetisch, keine Minute wird einem langweilig. Von wegen Kinderkram... :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Zitat Harald Kral

    Zitat

    Schöner neuer Thread.
    Ergänzt das Bisherige: Klassik für Kinder
    und Klassiksammlung für Kinder


    Lieber Harald,
    wie schön, daß das Thema Anklang findet und vielen Dank für den Hinweis auf die weiteren threads zu Klassik für Kinder, die ich noch nicht gesehen hatte. Es gibt einfach zu viel zu entdecken :)
    Herzliche Grüße
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Ja, ja, das "Album für die Jugend" musste ich auch spielen als ich einige Zeit Klavier lang lernte. Leider habe ich nie ein recht enges Verhältnis zu Schumanns Klaviermusik aufbauen können und vieles in dem Band hat mir nicht so zugesagt (anderes wie der "Knecht Ruprecht" natürlich schon). Der Unterschied zu Bartóks Kinderstücken besteht aber vor allem darin, dass Schumann alle Stücke neu komponiert hat, während Bartók Kinderlieder aus dem Karpatenbecken gesammelt und neu harmonisiert hat. Das meiste aus der Sammlung kannte ich bereits als ungarische Kinderlieder (mit Text), wie sie in Ungarn heute noch sehr populär sind. Stücke für Kinder hat auch Mendelssohn geschrieben: op. 72 (hier mit dem englischen Titel "Christmas pieces"). Ich habe u.a. diese Naxos-Aufnahme:



    Besonders gut gefallen mir das zweite und das vorletzte Stück. Insgesamt hat die Sammlung aber bei weitem nicht das Gewicht der Kinderszenen oder von Gyermekeknek. Trotzdem, nett anzuhören....

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  • Zitat Felix Meritis


    Zitat

    Ja, ja, das "Album für die Jugend" musste ich auch spielen als ich einige Zeit Klavier lang lernte. Leider habe ich nie ein recht enges Verhältnis zu Schumanns Klaviermusik aufbauen können und vieles in dem Band hat mir nicht so zugesagt (anderes wie der "Knecht Ruprecht" natürlich schon)


    Lieber Felix Meritis,
    ich muß sagen, daß ich die Stücke aus dem Album für die Jugend immer sehr gern gespielt habe. Aber natürlich sagt auch mir nicht alles zu (wie könnte auch bei 43 Stücken; neben dem Knecht Rupprecht mag ich besonders: Sizilianisch, Schnitterliedchen oder Kleine Fuge). Aber ehrlich gestanden mag die die Bartok’schen Stücke noch viel lieber :) Besten Dank für den Hinweis auf Mendelssohn, den hatte ich glatt unterschlagen. Kannst Du die Naxos Aufnahme empfehlen?
    Mit herzlichem Gruß
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Zitat Felix Meritis
    Lieber Felix Meritis,
    ich muß sagen, daß ich die Stücke aus dem Album für die Jugend immer sehr gern gespielt habe. Aber natürlich sagt auch mir nicht alles zu (wie könnte auch bei 43 Stücken; neben dem Knecht Rupprecht mag ich besonders: Sizilianisch, Schnitterliedchen oder Kleine Fuge). Aber ehrlich gestanden mag die die Bartok’schen Stücke noch viel lieber :) Besten Dank für den Hinweis auf Mendelssohn, den hatte ich glatt unterschlagen. Kannst Du die Naxos Aufnahme empfehlen?
    Mit herzlichem Gruß
    JLang


    Mein Klavierlehrer hat mich mehrere Wochen hindurch das "Arme Waisenkind" wiederholen lassen, weil ihm irgendein Detail nicht gefallen hat - das war für mich der reinste Terror, weil mir das Stück überhaupt nicht gefällt. Auch die Geläufigkeitsstudie Nr. 12 hat er mich x-Mal wiederholen lassen - die mochte ich auch überhaupt nicht. Gemocht habe ich die die ersten Nummern (auch den schönen Choral) und einige spätere Nummern. Trotzdem, ich war froh als er mich schließlich mehr Bach hat spielen lassen....


    Die Mendelssohnaufnahmen von Benjamin Frith sind durchaus empfehlenswert! Auf der CD sind auch die Variations serieuses drauf, Mendelssohns bedeutendstes Klavierwerk. Solltest Du dieses noch nicht haben, dann solltest Du zuschlagen. Nur für die Kinderstücke - ich weiß nicht......Ist was für Mendelssohianer :)

  • Zitat Felix Meritis


    Zitat

    Die Mendelssohnaufnahmen von Benjamin Frith sind durchaus empfehlenswert! Auf der CD sind auch die Variations serieuses drauf, Mendelssohns bedeutendstes Klavierwerk. Solltest Du dieses noch nicht haben, dann solltest Du zuschlagen. Nur für die Kinderstücke - ich weiß nicht......Ist was für Mendelssohianer


    Lieber Felix Meritis,
    habe vielen Dank. Hm, ein rechter Mendelssohnianer bin ich nicht (nur so ein halber, wie an meinem Avatar zu erkennen :) ), und die Variations serieuses habe ich grade in der Aufnahme von Martin Stadtfeld bestellt, auf der anderen Seite habe ich wirklich ein großes Faible für Kinderstücke und Naxos CD’s sind ja auch nicht teuer ...
    Hab vielen Dank, und beste Grüße
    JLang

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    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Neben den genannten Komponisten haben auch andere Klaviermusik für Kinder komponiert. Einer ist Pyotr Ilich Tchaikovsky
    Er komponierte ein Album für Kinder mit 24 einfachen Stücken, op.39.
    Das Werk entstand 1878, Tchaikovsky orientierte sich nach eigener Aussage am Beispiel Robert Schumanns "Album für die Jugend". Die kleinen Stücke sind auf das Niveau kindlichen Klavierspiels ausgerichtet, auch ihre Themen greifen Szenen aus dem Leben von Kindern auf (Reitenspiel, Marsch der Zinnsoldaten, Krankheit der Puppe, Beerdigung der Puppe, Die neue Puppe etc.). Weil die Stücke vergleichsweise leicht zu spielen sind, existieren nicht allzu viele Einspielungen. Auch ich habe leider noch keine Einspielung, werde das aber mit der nächsten Bestellung ändern. Vermutlich wird es auch folgende Brilliant-Aufnahme hinauslaufen, da darauf noch weitere Stücke für Kinder enthalten sind.



    Mit besten Grüßen zum Sonntag
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
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  • Neben den genannten Komponisten haben auch andere Klaviermusik für Kinder komponiert. Einer ist Pyotr Ilich Tchaikovsky
    Er komponierte ein Album für Kinder mit 24 einfachen Stücken, op.39.


    Lieber JLang,



    Damit hast Du mich an zwei Kompositionen Tschikowskys erinnert, die ich als kleiner Knirps sehr geliebt habe: das italienische Lied und das altfranzösische Lied. Ich wusste gar nicht, dass die beiden Stücke in dieser Sammlung sind! Das italienische Lied, so eine Art italienische Arie mit Humtata-Rhytmus im Miniaturformat, war jahrelang mein Lieblingsmusikstück. Es stand in einer Anthologie für Klavieranfänger, aus der mir mein Vater oft vorgespielt hat. Später habe ich mir diese Stücke selbst am Klavier beigebracht.

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  • Zitat Felix Meritis


    Zitat

    Damit hast Du mich an zwei Kompositionen Tschikowskys erinnert, die ich als kleiner Knirps sehr geliebt habe: das italienische Lied und das altfranzösische Lied. Ich wusste gar nicht, dass die beiden Stücke in dieser Sammlung sind! Das italienische Lied, so eine Art italienische Arie mit Humtata-Rhytmus im Miniaturformat, war jahrelang mein Lieblingsmusikstück.


    Lieber Felix Meritis,
    wie schön, daß Dir diese Stückchen bekannt sind, das italienischen Lied ist in seinem schlichten Rhythmus doch wirklich nett, das alte französische Lied gefällt mir aber noch viel besser. Ich selbst habe sie leider nie gespielt (bei mir stand immer Schumann an). Nach einem ersten Hineinhören finde ich die gesamte Sammlung wirklich sehr nett. Ich finde es im übrigen sehr interessant, wieviele Komponisten sowohl pädagogische Stücke für Kinder geschrieben haben als auch Stücke mit Kinderthemen verfaßten (etwa Debussy, Children’s Corner).


    Mit herzlichem Gruß
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Lieber JLang,


    wenn ich es mir so recht überlege, dann dürften hier auch einige Stücke von Bach nicht fehlen, z.B. die diversen Kleinen Präludien BWV 933- 938 und BWV 924 - 932. Diese Stücke liebe ich heiß, sowohl zum Zuhören als auch zum selber Spielen.


    Meine Aufnahme:




    Die kleinen Präludien verstecken sich hier hinter den gigantischen Partiten von Bach.

  • Lieber JLang,


    die "Gyermekeknek" gespielt von Jandó habe ich mir nun endlich zugelegt und muss Dir vollauf recht geben. Das ist wirklich wunderbar gespielt! Sensibel aber auch völlig klar. Ich habe mir auch gleich weitere Bartók-Aufnahmen von Jandó gekauft und bin sehr davon angetan. Gefällt mir deutlich besser als Kocsis, da Jandó es schafft, die Musik besser verständlich zu machen als Kocsis. Dieser Jandó ist wirklich ein Tausendsassa....

  • Zitat Felix Meritis

    Zitat

    die "Gyermekeknek" gespielt von Jandó habe ich mir nun endlich zugelegt und muss Dir vollauf recht geben. Das ist wirklich wunderbar gespielt!


    Lieber Felix Meritis, wie schön, daß Dir diese Aufnahme gefällt :). Da freue ich mich. Ja, Jandó und Bartok: das geht gut zusammen. Toll finde ich, wie ernst Jandó auch die einfachen Stücke nimmt und vorträgt. Da hört sich nichts heruntergespielt an. Und es stimmt, Jandó kann sehr viel, und unter diesem vielen den Bartók dann auch noch besonders gut.
    Mit herzlichem Gruß
    JLang
    PS Die Klavierkonzerte in der Naxos Reihe sind auch gut hörbar (die begleiten mich seit meiner Jugend)

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  • PS Die Klavierkonzerte in der Naxos Reihe sind auch gut hörbar (die begleiten mich seit meiner Jugend)


    Die werde ich mir auch bald zulegen. Bei mir gibt es schon eine richtige Bartók-Schwemme an CDs, aber das werde ich mir auf jeden Fall noch anhören, da auch das begleitende Orchester ein sehr gutes ist (ein Knackpunkt bei manchen Naxos-Produktionen...).

  • Da ich sie grade im Player hatte und keinen eigenen Eintrag zum Album für die Jugend op. 68 von Robert Schumann gefunden habe (wenn einer existiert, kann mein Beitrag auch dorthin verschobene werden), wollte ich einfach in diesem thread noch einmal ausführlicher darauf eingehen.


    Robert Schumann war der erste Komponist, der sich einfachen Stücken für Kinder in einer so phantasievollen Weise annahm. 1848 komponierte er zwei Serien mit insgesamt 43 Klavierminiaturen (mit einer Länge zwischen etwa 30 Sekunden und 3,5 Minuten), die auch heute noch regelmäßig und sehr gern (?) im Klavierunterricht gespielt werden. Der Zyklus ist aufgeteilt in die "Erste Abteilung – für Kleinere", die 18 Stücke umfasst sowie die "Zweite Abteilung – Für Erwachsene" mit 25 Stücken. Die ersten Stücke waren als Geburtstagsgeschenk für seine älteste Tochter Marie gedacht. Nahezu alle Stücke tragen einen Titel, in der zweiten Serie sind einige mit *** gekennzeichnet. Hier wollte Schumann, daß der Spielende einen Namen findet.
    Technisch insgesamt nicht allzu anspruchsvoll sind diese phantasievollen Stücke dennoch so vielfältig im Ausdruck, daß es nicht allzu leicht ist, immer den richtigen Ton zu treffen. Wer diese Stücke im Klavierunterricht spielten durfte/ mußte, kann da sicher ausführlich berichten. Traurig melancholisches (z. B. "Armes Waisenkind", "Erster Verlust") wechselt mit Verträumtem ("Kleine Romanze") und zupackenden Stücken (z. B. "Wilder Reiter", "Knecht Ruprecht", "Lied italienischer Marinari"). Klassiker wie "Fröhlicher Landmann" oder "Mai, lieber Mai" sind sicher jedem bekannt, aber wer hat bewußt schon einmal die wunderbaren Stücke "Winterzeit I" oder "Winterzeit II" gehört? Wie ernst Schumann die Stücke selbst nahm, ist nute anderem daran zu erkennen, daß er manche von Ihnen anderen Komponisten widmete. "Erinnerung" ist Mendelssohn gewidmet, das "Nordische Lied" Niels Gade: die ersten vier Noten sind G-A-D-E.
    In der vorliegenden Einspielung bringt Angela Brownridge (ich glaube sie hat auch noch keinen eignend thread) die Miniaturen schön zum Klingen. Schumann begleitet die Pianistin seit ihrer Kindheit, so gewann sie mit dem "Soldatenmarsch" in ihrem ersten Wettbewerb. Browndridge trifft imO durch schöne Phrasierungen und delikaten Anschlag den Ausdruck insgesamt sehr gut. Im "Wilden Reiter", in dem ein Teil der Melodie auf die linke Hand übertragen ist, fehlt mir allerdings ein Quentchen Balance. Interessant ist, daß sie die Serie für Kinder (1–18) und für Erwachsene (19–43) im Ausdruck nicht voneinander absetzt. M. E. ist das kein Mangel an Ausdruck, sondern Konzept der Einspielung: sie begreift die beiden Abteilungen des Zyklus als eng zusammengehörig. Der Klang ist leicht hallig, aber gut. Mein persönliches Fazit: Tolle Stücke in einer schönen Aufnahme!
    Mit herzlichem Gruß
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Musik von der Südhalbkugel unseres Planeten:
    Heitor Villa-Lobos (1887-1959) hatte sich stark für die musikalische Förderung der Kinder seiner Heimat Brasilien eingesetzt. Zwei Werke sind auf dieser CD, die sich mit der Welt der Kinder und Kinderliedern Brasiliens beschäftigen.


    So die acht Klavier-Stücke des Carnaval das criancas, die Heitor Villa Lobos für den Konzertsaal komponiert hatte: "eine Kinderparade, welche kindliche und jugendliche Stimmungen, Fantasien und Spiele aufgreift und in einem wild jubilierenden Marsch durch die Strassen gipfelt." Booklet-Text
    Weiter sind Klavierstücke aus den ersten sechs von elf Bänden der Guia Pratica zu hören. Von den 59 brasilianische Kinderlieder, welche Heitor Villa Lobos harmonisiert hatte, sind 30 auf dieser CD vereinigt. Caio Pagano ist der Interpret dieser selten zu hörenden Stücke.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Alexandre Tansman (1897-1986) hat Spielstücke für angehende, junge Pianisten geschrieben:
    Happy time, on s'amuse au piano (in drei Bänden),
    Ten Diversions for the Young Pianist.


    Elzbieta Tyszecka, Klavier


    Die Spiellängen sind kurz. Die Hörschnipsel geben die ganze Länge der Stücke wieder.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Der Komponist Luis Gianneo (1897-1968) hatte sich für Förderung der Musikschulen und Jugendorchester in seiner Heimat Argentinien eingesetzt. Er hat zwei Klavierzyklnen für Kinder herausgebracht: Musical para ninos (1946) sowie Siete Piezas Infantiles (1932). Auf dieseser CD sind noch weitere kleine Klavierstücke zu hören, die nicht nur Kinder ansprechen.


    Dora De Marinis, Elena Dabul, Pervez Mody, Fernando Viani (Klavier)

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Gabriel Fauré (1845-1924) hatte für die Tochter einer Freundin sechs Klavierstücke zu vier Händen komponiert. Sie sind in der Dolly-Suite op. 56 zusammengefasst.


    Berceuse
    Mi-a-ou
    Le jardin de Dolly
    Kitty-valse
    Tendresse
    Le pas espagnole


    Ein anderes Mädchen war ebenso Widmungsträgerin. Claude Debussy (1862-1918) widmete 1908 den Klavier Zyklus Children's Corner seiner damals knapp dreijährigen Tochter Emma-Claude, genannt Chouchou. Die in genannter Erstausgabe mit den roten Umrissen eines Plüschelefanten verzierte Widmung heißt: „A ma chère petite Chouchou, avec les tendres excuses de son Père pour ce qui va suivre“ („Meiner lieben kleinen Chouchou, mit den liebevollsten Entschuldigungen ihres Papas für das, was folgt“).


    Doctor Gradus ad Parnassum
    Jimbo's Lullaby
    Serenade for the Doll
    The Snow Is Dancing
    The Little Shepherd
    Golliwogg's Cakewalk


    Warum enlische Titel? Sie werden als Hommage für die aus England stammende Gouvernante angesehen, die in der Familie Debussy gearbeitet hatte.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Der amerikanische Komponist Lowell Liebermann (*1961) hat für die Kinder eines befreundeten Pianisten ein Album for the Young op. 43 geschrieben. Es umfasst 18 Nummern. Sechs davon sind auf dieser CD zu hören. Den Satz "Rainy Day" hat Liebermann als Kind komponiert.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928





  • Diese Solo-Klavierwerke Robert Schumanns (1810-1856) wurden schon erwähnt: Kinderszenen op. 16 sowie Album für die Jugend op. 68. Hinzufügen möchte ich noch weitere Werke: Kinder-Sonate für Klavier op. 118a (Julien zur Erinnerung), Nr. 2 & Nr. 3, ein Klavierbüchlein für Marie sowie Ein Gang dur die Musikgeschichte mit Werken von Komponistenkollegen.



    Für Klavier zu vier Händen hat dieser Komponist auch Werke komponiert, die sich an junge Klavierspieler und Hörer richten:


    4-händige Klavierstücke für große und kleine Kinder op. 85, Geburtstagsmarsch, Bärentanz, Gartenmelodie, Beim Kränzewinden, Kroatenmarsch, Trauer, Turniermarsch, Reigen, Am Springbrunnen, Verstecken, Gespenstermärchen, Abendlied


    Kinderball op. 130 mit den Sätzen Polonaise, Walzer, Menuett, Ecossaise, Française, Ringelreihen
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Mieczyslaw Weinberg (1919-1969) hat für das Klavier einige Stücke in in drei Heften zu Children's Notebook zusammengefasst. Es ist Literatur für den ambitionierten Klavierspieler. Kindliche Bezüge haben die Titel der Easy pieces op. 34 Nr. 1-21.
    Allison Brewster Franzetti spielt.
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Dmitri Schostakowitschs Childrens Notebook op. 69 fand in Beitrag 9 bereits Erwähnung. Es ist auch auf dieser CD des Pianisten Raymond Clarke enthalten, das Klaviermusik für Kinder weiterer Komponisten des 20. Jahrhunderts enthält.


    Bela Bartok: 4 Stücke aus "10 Leichte Stücke"; 4 Stücke aus "Mikrokosmos" Vol. 6
    Igor Strawinsky: Le 5 Doigts
    Sergei Prokofieff: Music for Children op. 65
    Aram Khachaturian: Pictures from Childhood
    Aaron Copland: 5 Stücke aus "Piano Album"
    Anton Webern: Kinderstück

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • In diesen Zusammenstellungen kann es zu Überschneidungen kommen. Die von Tamino-Mitglied Felix Meritis in Beitrag 5 erwähnten 6 Kinderstücke op. 72 von Felix Mendelssohn finden sich auch auf dieser CD. André Previn hat diese Werkauswahl getroffen:


    Wolfgang Amadeus Mozart: Variationen KV 265 über "Ah! vous dirai-je, mamam"
    Modest Mussorgsky: Ein Kinderscherz; Intermezzo in modo classico
    Goddard Lieberson: Klavierstücke für fortgeschrittene Kinder oder zurückgebliebene Erwachsene (5 Lieder ohne Mendelssohn / 6 technische Etüden ohne jeden instruktiven Wert / 8 Studien in Musikwissenschaften von sehr hohem instruktivem Wert)

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  • Dmitri Kabalewskys (1904-1987) Klaviermusik für Kinder ist eine CD gewidmet, die Kirsten Johnson aufgenommen hat.


    7 Good-Humoured Variations on a Ukrainian Folksong op. 51 Nr. 4; Children's Dreams op. 88; From Pioneer Life op. 14; 4 Happy Variations on a Russian Folksong op. 51 Nr. 1; 19 Stücke aus "Thirty Children's Pieces" op. 27; 6 Variations on a Ukrainian Folksong op. 51 Nr. 5; 9 Stücke aus "Twenty-Four Easy Pieces" op. 39; Merry Dance Variations on a Russian Folksong op. 51 Nr. 2; In the Pioneer Camp op. 3 / 86; 10 Stücke aus "Thirty-Five Easy Pieces" op. 89; Grey Day Variations on a Slovakian Folksong op. 51 Nr. 3; 4 Rondos op. 60


    Ein Zitat aus Wikipedia soll die Verdienste dieses Komponisten für die Förderung der Jugend zeigen: "Einen besonderen Schwerpunkt in Kabalewskis Schaffen bilden die Werke für junge Musiker. In diesem Bereich zeigte er die große Fähigkeit, einerseits spieltechnisch leicht und für Kinder gut verständlich zu komponieren, andererseits aber nicht ins Banale abzugleiten, sondern ganz im Gegenteil den Intellekt des jungen Spielers anzusprechen. "


    Zum Cover: Genau dieselbe Matjoschka Figur mit der gleichen Bemalung, die ineinander verschachtelten gedrechselten Holzfiguren, steht auf meinem Regal. Wer nun glaubt, dieses russische Souvenir könne auf eine lange Tradition zurückblicken, irrt. Wikipedia weiss mehr: "Die aus Linden- oder Birkenholz gedrechselten Puppen, die sich als Spielzeug wie als Souvenir großer Beliebtheit erfreuen, wurden erstmals 1890 vom Maler Wassili Petrowitsch Swjosdotschkin entworfen und vom Kunsthandwerker Sergei Wassiljewitsch Maljutin geschnitzt."
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Auf dieser CD sind Werke russischer Musiker, die sie für Kinder komponiert haben.


    Alle drei Werke mit kurzen Klavierstücken wurden in diesem Thread bereits erwähnt.


    Aram Khachaturian: Kinderalbum Heft 1

    Sergei Prokofieff: Kindermusik op. 65

    Peter Tschaikowsky: Kinderalbum op. 39


    Es spielt Varduhi Yeritsyan.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Wichtige Beiträge im Genre Klaviermusik für Kinder stammen von Mieczyslaw Weinberg (1919-1996). Sie kamen in Beitrag 24 vor. Es gibt eine neuere Aufnahme.


    Er hat in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts kleine Klavierstücke mit hohen spieltechnischen Anforderungen herausgegeben.


    Kinderhefte Nr.1-3 (opp.16,19,23)


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Giselher Klebe hat 2003 (auf meine Anregung) die sieben Klavierstücke "Meine Enkelkinder und ich: Mira, Maya, Tim Christian und ihr Opa" op. 140 geschrieben. Die Stücke tragen die Titel:

    • Der Regenbogen
    • Erinnerung
    • Schneller Entschluss
    • Nachdenklichkeit
    • Boogie grazioso
    • Meditation
    • Fantasie - Nachdenklicher Ausklang

    Es gibt bei Marco Polo eine CD-Einspielung, die auch bei Youtube verfügbar ist.

    "Herr Professor, vor zwei Wochen schien die Welt noch in Ordnung."
    "Mir nicht."
    (Theodor W. Adorno)

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