ENNA, August: DEN LILLE PIGE MED SVOVLSTIKKERNE

  • August Enna (1859-1939)


    Den lille pige med svovlstikkerne
    (Deutsch: Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern )
    Oper in einem Akt
    Text von Ove Rode nach H. C. Andersend


    Personen:
    - Eine junge Dame (Sopran)
    - Marie ein armes Mädchen (Sopran)
    - Die Mutter (stumme Rolle)


    Chor mit Kindern Damen, Herren und Wächtern

    Zeit:
    An einem Weihnachtsabend



    Die Handlung:


    Es ist Weihnachten. Die Bühne ist eine Straße, im Hintergrund eine Kirche. Es laufen Menschen über die Straße. Es schneit.

    Leute drängen sich auf der Straße. Marie, ein armes Mädchen betritt die Szene, in der Hand einen Korb mit Schwefelhölzern. Die Glocken der Kirche läuten, der Heiligabend rückt immer näher. Marie ersucht Passanten ihre Ware zu kaufen, sie friert. Plötzlich steht sie alleine auf der Straße und beklagt ihr Leid. Die Mutter ist gestorben, sie muss nun für ihre in sehr ärmlichen Verhältnissen lebende Familie aufkommen. Sie geht zur Kirche und bittet Gieb du, o Vater, da sie todt, den Waisen nun das tägliche Brot. Sie blickt zu den Häusern entlang der Straße - überall leuchtet es, es ist eine feierliche Stimmung. Sie friert und ist traurig, niemand hat Erbarmen für die Armen. Um sich zu wärmen zündet sie eines ihrer Streichhölzer an. In diesem Moment verwandelt sich die Kirchmauer. Man befindet sich in einem gemütlichen Wohnzimmer, ein warmer Kamin flackert, eine junge Frau sitzt mit einem Knaben auf dem Schoß am Feuer. Sie singt ein Wiegenlied. Als das Streichholz erlöscht, befindet sie sich wieder auf der Straße. Marie möchte ein weiteres Holz anzünden, fühlte sie doch die Wärme des Kamins. Da jedoch die Nachtwächter kommen und ein Loblied auf den Heiland singen, unterlässt sie ihr Vorhaben. Sie verlassen die Bühne in verschiedenen Richtungen, Marie ruft hinterher, dass sie doch bitte mitkommen dürfe, doch sie wird nicht mehr erhört. Sie zündet ein zweites Schwefelholz und wieder ist statt der Kirchenmauer ein prächtig geschmücktes Zimmer zu sehen. Mehrere Kinder tanzen um den mittig platzierten Weihnachtsbaum und erfreuen sich ihrer Geschenke. Marie ist entzückt von der Szene und steigt beglückt in der Chor ein, doch das Erlöschen des Feuers holt sie in die Wirklichkeit zurück. Aus den umgebenden Häusern klingen Weihnachtslieder, doch sie steht frierend allein auf der Straße. Sie sehnt sich ihre Mutter herbei und hofft, dass sie ebenfalls ins Himmelreich eintreten kann. Vor Erregung entzündet sie alle ihre Hölzer. In dem Moment kommt eine strahlende Gestalt aus dem Hintergrund, die Marie als ihre Mutter erkennt. Doch umso mehr Feuer ersticken, desto blasser wird die Gestalt. Am Ende liegt Marie zusammengesunken an der Kirchmauer, der Schnee bedeckt sie immer mehr. Ihre Mutter hat sie zu sich ins Himmelreich gehört. Orgelspiel und Gesang dringt aus der Kirche, der Mond scheint prächtig über die Szene.


    (c) Christian Biskup 2014