"Schaden die RT-Threads dem Ruf des Tamino Klassikforum - und wenn ja, warum nicht?"

  • Eigentlich gehört dieser Thread ja nicht direkt in den Bereich "OPER", aber da sich dort alle Regietheaterthreads an einem Ort befinden halte ich es für opportun mit diesem hier ebenso zu verfahren und ihn hier zu pflanzen.


    Zunächst noch eine Übersicht über die meisten RT-Threads,. die wir vor kurzem , der Anregung eines Mitglieds folgend, von "Regietheater-Threads" in "Regisseurtheater-Threads" umbenannt haben.


    Regietheater - Das Regietheater, eine etablierte Kunstform - wie geht es weiter?
    Regietheater - Derzeit im Spielplan: Die als am schmerzlichsten empfundenen Regietheater-Inszenierungen
    Regietheater - Hans Sotin outet sich als Gegner des Regietheaters
    Regietheater - Lorin Maazel greift moderne Opernregie scharf an
    Regietheater - Peter Konwitschny wirft in Leipzig hin
    Regietheater - Regiethaterinszenierungen locken die Jugend ins Opernhaus!!!!!! :hahahaha:
    Regietheater - Regietheater - Konzepttheater - altbackene versus moderne Inszenierung
    Regietheater - Regietheater und künstlerische Freiheit
    Regietheater - Sänger äussern sich zum Thema "Regietheater"


    Ich habe dem Thema "Regisseurtheater" insbesondere deshalb erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt, weil ich es verabscheue und weil ich gesehen habe mit welchen Mitteln gearbeitet wird, damit es Oberwasser gewinnt und behält.
    Zwei besonders beliebte Taktiken waren es, Gegnern einzureden, sie seien Chancenlos, da gegen den Zeitgeist, zudem seien sie vorgestrig und rechtsradikal. Die konnten sich nicht artikulieren, denn ein gut funktionierndes Netwerk von Intendanten, Regisseuren und Journalisten verhinderte die Verbreitung von Leserbriefen mit Unmutsbezeugungen.


    Das änderte sich spätesten, als Tamino auf der Bildfläche des Internet erschien. Hier wurde jede Kritik an RT zugelassen und veröffentlicht. Manch lächelten darüber - und tun es noch heute - aber jene die es betrifft lächelten nicht - denn die Reichweite unseres Forums ist größer als ich dachte. Es wurde sogar verlangt, irgendjemand möge dieses Forum vom Netz nehmen - und mir persönlich hat man gedroht und mir "zur Vorsicht geraten"!! Mehr PR kann sich ein Betreiber eines Klassikforums gar nicht wünschen...


    Hier im Forum wurden indes immer Stimmen laut, man möge das Thema RT doch endlich ruhen lassen und die "aktuelle Realität" akzeptieren. Eigenartigerweise kamen diese Stimmen immer aus dem Lager der RT-Befürworter. Zugleich wurde immer wieder betont "welch ein Schaden" das Image des Forums davontrüge. Da gäbe es Legionen von Freunden und Bekannten, die wegen der teilweise recht heftig geführten RT-Debatten sich nicht registrieren wollten. Andernfalls wären sie gerne Mitglied geworden.


    Nicht bös sein Leute - Aber das glaube ich nicht.


    Ich habe mir da was Tückisches einfallen lassen: Wir setzen das Thema "Regisseurtheater" in einen eigenen Bereich, der auf Wunsch abgeschaltet werden kann, damit wäre denjenigen, die diese Threads angeblich so nerven aus dem Geschehen heraus, und sie könnten berühigt über mittelalterliche Musik, über Tänze der Renaissance, über unbekannte Barockmeister, über Mozarts Zeitgenossen über Interpreten des Kunstlieds, aber auch über die Liedertexte, sowie über romantische Klavierkonzerte und Kammermusik der Moderne, ebenso wie über Karajan, Thieleman oder Nischenrepertoire schreiben.
    Das erste was ich auf diese Idee als Antwort bekam, war: dies hieße "kneifen".
    Ich sehe das allerdings nicht so, ich will durch diese Maßnahme lediglich erreichen, aufzuzeigen, dass eigentlich niemand fernbleiben will, denn jeder steigt mit Begeisterung in den Ring und kämpft, und außerdem, daß wir in diesem Fall auch keine Neuzugänge mehr bekommen würden.....


    Persönlich glaube ich - nein weiß ich - das die RT -Threads größte Aufmerksamkeit von den Mitlesern bekommen und dass sie es sind die dem Forum einen gewissen unverwechselbaren Charakter geben.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich sehe das allerdings nicht so, ich will durch diese Maßnahme lediglich erreichen,aufzuzeigen, dass eigentlich niemand fernbleiben will, denn jeder steigt mit Begeisterung in den Ring und kämpft, und ausserdem, daß wir in diesem Fall auch keine Neuzugänge mehr bekommen würden.....

    Wir setzen das Thema "Regisseurtheater" in einen eigenen Bereich, der auf Wunsch abgeschaltet werden kann, damit wäre denjenigen, die diese Threads angeblich so nerven aus dem Geschehen heraus


    Dann möchte ich als Erster drum bitten, mich für den Unterordner "Regietheater" abzuschalten!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zitat

    Dann möchte ich als Erster drum bitten, mich für den Unterordner "Regietheater" abzuschalten!


    Zuerst muß dier Ordner allerdings erst geschaffen werden und die technischen Voraussetzungen dafür. Dabei wird es vermutlich ein paar Pannen geben. Ich schätze, daß wir da binnen einiger Wochen schaffen werden - vielleicht auch früher...


    Das Ausschalten ist kostenlos - jede weitere Umschaltung ist dann kostenpflichtig (Als Abschreckung) um uns nicht mit Dauerarbeiten zu belasten.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt


    Ich bin gegen jegliche Zensur, weder von aussen durch einen Zensor noch mit "innerer" Schere im Kopf noch Einschränkung der Zugriffsrechte.


    Die schriftlichen Regeln des Forums genügen. http://www.tamino-klassikforum.at/index.php?page=Rules


    Ob du von deinem Hausrecht Gebrauch machen willst, liegt als Betreiber dieses Forums in deinem Ermessen. Ich rate dir davon ab, deinen Vorschlag aus Beitrag 1 umzusetzen. Der Diskurs der Meinungen muss gewahrt bleiben.


    Es grüsst


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich sehe auch keinerlei Notwendigkeit, den Bereich des Regie-/ Regisseurtheaters mit einer Abschaltfunktion zu versehen; es wird ja niemand gezwungen, ihn anzuklicken! Und wenn man ihn sorgsam verhüllt, um etwaige Neumitglieder nicht zu verschrecken, so erinnert das an eine Dame, die sich sehr stark schminkt - und nach dem Abschminken kommt dann das böse Erwachen...so denke ich auch, dass es keinen Grund gibt, hier Bereiche schamhaft zu verstecken, die dann nachher sowieso offenbar werden. Da erscheint es mir wichtiger, in den entsprechenden Threads konsequent zu moderieren, falls es zu persönlichen Angriffen und verbalen Entgleisungen kommt. Bereiche, die kontrovers sind, jedoch zu verstecken, und ein "Friede-Freude-Eierkuchen"-Bild zu vermitteln, halte ich für wenig zielführend.

  • Ich hab mit da was Tückisches einfallen lassen: Wir setzen das Thema "Regisseurtheater" in einen eigenen Bereich, der auf Wunsch abgeschaltet werden kann, damit wäre denjenigen, die diese Threads angeblich so nerven aus dem Geschehen heraus,


    Wie schon an anderer Stelle geschrieben, halte ich ein derartiges Vorgehen nicht für "tückisch", sondern höchstens für feige und peinlich, aber Du bist der Chef ... Ich frage mich nur, wie das in der Praxis funktionieren soll, wenn sich etwa aus einer harmlosen Besprechung eines Opernbesuches oder einer Opernaufzeichnung eine Debatte zum Regietheater entwickelt - vermutlich selten, soll aber vorkommen :hahahaha: - wird dann der entsprechende Thread einfach in die "Dead-Zone" verschoben? Falls das der Plan ist, würde ich es mir zukünftig ersparen, Berichte zu eigenen Opernbesuchen o.ä. zu verfassen oder mich an Threads zu diesen zu beteiligen.


    Auch verstehe ich nicht, was Dich eigentlich zu so einer Idee treibt? Einerseits eröffnest Du regelmäßig neue (sich teilweise thematisch überschneidende) Threads zum Thema Regietheater mit der Begründung, dies bringe "Quote" und willst gleichzeitig die in diesen Threads geführten Diskussionen verstecken - das ist paradox! Oder sollen die fraglichen Threads nach außen, d.h. für Nicht-Forumsmitglieder zwar einsehbar sein, nur für Taminos, die es nicht wollen, nicht betretbar (die können sich dann ja ausloggen um mal zu spicken; funktioniert das eigentlich auch mit der Ignorierliste :untertauch: )? Oder sehe ich nur noch den Thread-Titel (von außen? von innen?), kann den Thread aber nicht betreten? Und was wird aus Deinem Argument, dass Tamino praktisch das Einzige, zumindest jedoch das bedeutendste deutschsprachige, öffentlich zugängliche Medium im Internet sei, in welchem man sich "ungestraft" gegen das Regietheater äußern darf?


    Das passt doch alles nicht zusammen :no:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Eigentlich interessiert mich das Thema Regietheater nicht so sonderlich.
    Aber ich würde den Typen die Zähne zeigen und diese Threads auf keine Fall verstecken. Jeder darf seine Meinung kundtun und offen darüber schreiben.


    Schaden wird es dem Tamino-Forum in keinster Weise.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Der Threadtitel riecht für mich sehr nach gezielter Provokation und Fangfrage von Alfred, dem listenreichen Aktivierer, Quotenschaffer und Provokateur aus Wien. Wenn das Tamino-Klassik Forum Bedeutung, Größe, Mitsprache und überhaupt Beachtung in der Klassik- und Opernszene für sich beansprucht - was meines Erachtens zwingend sein muss - dann kann es ohne Schaden für diese Zielsetzungen niemals auf die Diskussion der umstrittesten Frage "Regietheater pro und contra" verzichten. Dabei muss allerdings streng darauf geachtet werden, dass alle Meinungen gleichberechtigt zu Wort kommen können. Dies ist der Fall. Schädlich könnte sein, wenn ein Image entstehen würde: "Das Tamino-Klassik-Forum" ist die Hochburg der Regietheatergegner"! Als Freund von modernen Inszenierungen bist Du dort falsch am Platz. Wir brauchen die Vielzahl der Operfreunde und alle Meinungen sollen, ja müssen gerade in unserem Fachforum diskutiert werden.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Ich sehe auch keinerlei Notwendigkeit, den Bereich des Regie-/ Regisseurtheaters mit einer Abschaltfunktion zu versehen; es wird ja niemand gezwungen, ihn anzuklicken! Und wenn man ihn sorgsam verhüllt, um etwaige Neumitglieder nicht zu verschrecken, so erinnert das an eine Dame, die sich sehr stark schminkt - und nach dem Abschminken kommt dann das böse Erwachen...so denke ich auch, dass es keinen Grund gibt, hier Bereiche schamhaft zu verstecken, die dann nachher sowieso offenbar werden. Da erscheint es mir wichtiger, in den entsprechenden Threads konsequent zu moderieren, falls es zu persönlichen Angriffen und verbalen Entgleisungen kommt. Bereiche, die kontrovers sind, jedoch zu verstecken, und ein "Friede-Freude-Eierkuchen"-Bild zu vermitteln, halte ich für wenig zielführend.

    Das kann ich nur bekräftigen. Was dem Forum in der Außenwirkung schadet und möglicherweise Interessierte von einer Mitgliedschaft abschreckt, ist nicht das Thema Regietheater an sich. Sondern es sind die Entgleisungen und persönlichen Angriffe, zu denen es im Zuge dieser Diskussionen immer wieder gekommen ist. Statt das Thema zu verstecken, sollten diese Threads konsequent moderiert werden.



    Wenn das Tamino-Klassik Forum Bedeutung, Größe, Mitsprache und überhaupt Beachtung in der Klassik- und Opernszene für sich beansprucht -was meines Erachtens zwingend sein muss - dann kann es ohne Schaden für diese Zielsetzungen niemals auf die Diskussion der umstrittesten Frage "Regietheater pro und contra" verzichten. Dabei muss allerdings streng darauf geachtet werden, dass alle Meinungen gleichberechtigt zu Wort kommen können. Dies ist der Fall. Schädlich könnte sein, wenn ein Image entstehen würde: "Das Tamino-Klassik-Forum" ist die Hochburg der Regietheatergegner"! Als Freund von modernen Inszenierungen bist Du dort falsch am Platz. Wir brauchen die Vielzahl der Operfreunde und alle Meinungen sollen, ja müssen gerade in unserem Fachforum diskutiert werden.

    Ich bin ganz der Meinung von operus. Dass das Thema Regietheater auf starkes Interesse stößt, sieht man an den hohen Zugriffszahlen. Fatal wäre es aber, wenn nur noch eine Einheitsmeinung vertreten würde. Ein Forum lebt von einer Pluralität von Meinungen und einer kontroversen - aber fair und sachlich geführten - Diskussion.


    Ich will bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen, dass ich als bekennender Freund des "Regisseurtheaters" bisher nie den Eindruck hatte, meine Meinung hier nicht frei und offen äußern zu können. Es gibt Gegenwind und gelegentliche persönliche Angriffe, ein allzu dünnes Fell sollte man also nicht haben, wenn man bei diesem Thema mitreden will. Aber eine Zensur gibt es (bislang) nicht.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • Aber eine Zensur gibt es (bislang) nicht.


    ...und darf es auch in Zukunft nicht geben. Ich bin voll überzeugter, meine Frau sagt fanatischer Freund von Tamino und den Diskussionen mit allen Taminos. Einschränkung der Meinungsfreiheit oder gar Zensur wäre einer der wenigen Gründe, die mich zwingen würden, meine Haltung zu überdenken. Angriffe - wenn sie nicht persönlich beledigend sind - treffen mich nicht so sehr. Es ist das Recht des Diskussionspartners eine andere Meinung zu haben und diese auch nachdrücklich zu vertreten. Gell, lieber Gerhard Wischniewski, es ist offenbar eine Gnade des Alters, mehr Kritisches aushalten zu können?


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Zitat von Operus

    Gell, lieber Gerhard Wischniewski, es ist offenbar eine Gnade des Alters, mehr Kritisches aushalten zu können?


    Ja, lieber Hans, das will ich meinen. Und über die persönlichen Angriffe kann ich einfach nur lächeln.
    Ich bin aber auch nicht dafür, ein abschaltbares Thema "Regisseur-Theater" zu schaffen. Was hätten wir davon. Ich brauche weder eine Ignorierliste noch ein für mich abschaltbares Thema. Abgesehen davon, dass ich wegen verschiedener anderer Interessen gar nicht mal die Zeit aufbringe, alles das im Forum zu lesen, was mich interessieren könnte (denn meine Interessen auf dem Gebiet der Musik sind vielfältig und gerade auf dem Gebiet der Oper geht das sehr weit, von Monteverdi bis Schostakowitsch, ich habe mir viele, auch weniger bekannte und manchmal etwas schwächere Werke zugelegt).
    Wenn ich in dem reichen Kreis an Themen etwas nicht im Einzelnen verfolgen kann, dann verzichte ich darauf, dieses Thema anzuklicken, und wenn ich bei einigen über einige Zeit festgestellt habe, dass ihre Argumente keinen Schritt weiterführen, dann überschlage ich deren Berichte. So einfach ist das und bedarf für mich keiner Abschaltfunktion. Diejenigen, die von den Beiträgen im "Regisseur-Theater" genervt sind, können es doch ebenso halten.
    Und dass das Thema dem Ansehen des Forums schadet und viele Leute davon abhält, Mitglied im Forum zu werden, ist für mich nur ein dummes Argument. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass
    1. das Forum bei weitem nicht allen bekannt ist, denen das das "Regisseur-Theater" widerlich ist und denen das Problem auf der Seele brennt.
    2. viele aus Bequemlichkeit oder weil sie glauben, sich nicht kompetent genug ausdrücken zu können, das Mitwirken scheuen.
    3. es eine große Reihe von Besuchern gibt, die mitlesen und sich erfreuen, dass es hier, anders als sonst, möglich ist, sich gegen diese Auswüchse - wenigstens schriftlich - zu wehren, was sie bereits vielfach "mit den Füßen" getan haben.
    Allerdings befürworte ich, dass der Begriff "Regietheater" durch den viel treffenderen Begriff "Regisseur-Theater" für durch den Regisseur verunstaltete Werke ersetzt wird.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Wie ich sehe stösst das Konzept auf keine Gegenliebe - und es muß auch nicht sein.


    Ich möchte indes einige Mißverständnisse aufklären:


    Es wird prinzipiell NICHTS "versteckt" - Die Threads könnten - so wir das Projekt realisierten - von allen Nichmitgliedern weiterhin gelesen werden (Eine Überraschung für Neuanmelder wäre somit dadurch nicht vorhanden)
    Im Gegenteil - Mitleser sollen sogar zu diesem Thema erreicht werden - und DAS ist es was manche WIRKLICH stört, weil sie zu Recht einen Schaden fürs RT vermuten - nicht aber fürs Forum. Und genau das ist die Intention.
    Nur jene Mitglieder. die immer wieder behaupten, sie fühlten sich durch diese Threads gestört und ihre Freunde würden sich anmelden, wenn sie das nicht sehen müssten, würden dann AUF EIGENEN WUNSCH von diesen Threads "ausgesperrt"
    Damit möchte ich eingentlich beweisen, daß die angebliche irritation durch die RT.Threads lediglich eine Schutzbehauptung ist, die dazu dienen soll, daß ich diesen Themenbereich abwürge. Daran ist indes in keiner Weise gedacht.
    Es ist ja so, daß man Bereich schon jetzt selber "abschalten" kann, indem man beim roten Balken auf das Minuszeichen klickt.
    Es erscheint dann an dieser Stelle ein PLUSZEICHEN und die Unterthemen verschwinden (für das jeweilige Mitglied)
    Es besteht also bereits seit Forenbestehen die Möglichkeit, Themen die einen selbst nicht interessieren, auszublenden.


    Ich habe ja selbst geschrieben, meine Lösung sei tückisch: Denn wenn ein Mitglied sich FREIWILLIG von dieser Gruppe abmeldet, dann kann er natürlich - so er von aussen als MITLESER ins Forum geht (das können nicht alle) in dem entsprechenden Thread MITLESEN. Er kann dann aber natürlich kein Statement abgeben, zum einen weil er nicht zugeben will, daß er mitgelesen hat, zum anderen, weil es eben nicht möglich ist.
    Ich bin der Überzeugung, daß die meisten, die hier gegen die Regietheaterthreads wettern, nicht den Ruf des Forums im Hinterkopf haben, sondern einfach hoffen, ich würde diese Threads stoppen und dem RT seinen Lauf lassen.
    Die RT Threads sind die meistbesuchten des geamten Forums, sie tragen sehr zur Aussenwirkung bei - Ich wäre schlecht beraten sie zurückzufahren.


    DENNOCH- die letzte Entscheidung ist noch nicht gefallen.....
    es ist eine Frage der Strategie...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich (Gegner des RT) finde die Diskussionen langatmig und überflüssig. "Regietheater"; daran macht sich ja häufig ein ganzes Weltbild des Diskutanten fest. Demzufolge werden ständig die gleichen Standpunkte wiederholt, und der Frust, den Andersdenkenden nicht überzeugen zu können, gipfelt dann leider manchmal in persönlichen Angriffen. Produktive, erhellende, belehrende Beiträge sind zu desem Thema doch Fehlanzeige, es handel sich um eine Art Glaubenskrieg, der mich manchmal an die "Diskussionskultur" der fanatischen Fraktion von Veganern oder PETA Aktivisten erinnert. Demzufolge sind die Fäden so belanglos, dass es m.E. nicht erforderlich ist, hier "Schutzmaßnahmen" zu ergreifen.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Vielleicht sollte man erwähnen, daß diese Aktivitäten nicht den Sinn haben, die Gegenseite zu überzeugen - an derlei glaube ich nicht. MEINE INTENTION war vielmehr, den RT-Gegener da draussen im weiten WEB zu signalisieren, daß sie keine "verschrobenen Einzelgänger" sind, die das, was man heute "Zeitgeist" nennt (uns üblicherweise mit "Geist" nicht wirklich etwas zu tun hat) einfach nicht verstehen, sondern daß es hier eine ganze Menge an RT.Gegnern gibt die ebenso wie die hier Angesprochenen diesen Ungeist (also doch Geist ?) von den Bühnen der opernhäuser verbannt wissen wollen.
    Viele Leute haben ja durch jahrzehntelange "Unterdrückung" und Verächtlichmachung schon resigniert, und verhalten sich genau so, wie man es sich erhofft; Schweigend zuzusegen wie diese Krake RT die Oper, wie wir sie lieben an sich reißt und umbringt. Diesen Prozess wollen wir stoppen. Dass wir damit (ällmählich !!) erfolgreich sind zeigen dverse Tendenzen der Gegenwart und die Bösartigkeit in der man in gewissen Kreisen über Tamino spricht. Gewissermaßen der Stachel im Fleisch der RT Macher. Die Rolle passt uns gut...
    Wir machen das, was die RT-Macher angeblich so gut können: Die Leute aufrütteln.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich (Gegner des hier genannten "Regietheaters" in seiner problematischen Form) sehe überhaupt kein Problem, wenn über ein Thema diskutiert wird. Das kann auf das Forum keine negativen Auswirkungen haben. Problematisch fände ich, wenn man zu einem Thema die Diskussion unterbindet. In dem Moment, wo Menschen nicht mehr diskutieren bzw. nicht mehr miteinander reden (in der Außenpolitik: wenn die diplomatischen Beziehungen abgebrochen werden), wird die Voraussetzung für einen Krieg möglich gemacht. Ich habe kein Problem damit, wenn Mitglieder Dinge schreiben, die überhaupt nicht meiner Meinung entsprechen. Im Gegenteil: meist wird dadurch mein Horizont erweitert. In manchen Fällen denke ich noch mal neu über meine eigene Meinung nach. Ich finde solche Diskussionen also sehr wertvoll. Lächerlich finde ich nur, wenn jemand aufgrund der Meinungsverschiedenheiten emotional und persönlich wird. So jemand halte ich dann für unreif und auch in gewisser Weise dumm (mangelnde emotionale Intelligenz?), aber ich behalt's für mich, bin dennoch freundlich gesinnt und denk' mir meinen Teil ...

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Die RT Threads sind die meistbesuchten des geamten Forums, sie tragen sehr zur Aussenwirkung bei - Ich wäre schlecht beraten sie zurückzufahren.

    Richtig und deshalb sollte jede Einschränkung oder Komplizierung des Verfahrens unterlassen werden.



    DENNOCH- die letzte Entscheidung ist noch nicht gefallen.....


    es ist eine Frage der Strategie...

    Hier sehe ich einen Widerspruch. Erfolgreiche Strategie kann doch nur sein, das was gut läuft und Außenwirkung schafft zu fördern und zu stärken.



    Wir machen das, was die RT-Macher angeblich so gut können: Die Leute aufrütteln.

    Wenn die "Rüttelwirkung" geschehen ist dann aber mit Argumenten und Beispielen überzeugen. Einsicht ist der Königsweg bei einer Einstellungs- oder Verhaltensänderung.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Werkgerechte Aufführungen sind eine selbstverständliche, der Sache angemessene Forderung. Dass wir darüber diskutieren müssen, haben wir der Tatsache zu verdanken, dass die Werke von Interpreten (in diesem Fall Regisseuren) infrage gestellt werden.
    Ich halte das für ein Zeichen des kulturellen Niedergangs in Richtung "anything goes", also Beliebigkeit. Wenn dieser Weg weiter beschritten wird, kommen wir ans Ende der europäischen Kultur. Denn Oper ist eine durch und durch europäische Kunstgattung. Wenn sie von den Kulturschaffenden infrage gestellt wird durch Aktualisierung und Politisierung, bleibt von ihr nicht mehr viel übrig.


    Aber im Kampf um werkgerechte Aufführungen sollten wir nicht das Kind mit dem Bade ausschütten, indem wir alles, was die Regisseure ihr Konzept nennen, verwerfen. Es gibt auch offene Konzepte, die dem Werk keine Gewalt antun, sondern dafür sorgen, dass die traditionellen Inszenierungen nicht verstauben und erstarren. Es gilt also zu prüfen, ob eine Inszenierung durch ein schlüssiges Konzept das Werk erhellt - oder durch ein willkürliches Konzept entstellt oder verdunkelt.


    Das meint Sixtus

  • Entschuldigt bitte, ich hatte vorhin den Bogen zum Thema zurück vernachlässigt und möchte das jetzt noch nachholen.


    Auch ich halte eine Diskussion für notwendig, halte sie aber nur für sinnvoll, wenn sie offen und ohne Tricks geführt wird. Vor allem sollten wir die bisherige Schwarz-Weiß- Gegnerschaft aufgeben zugunsten eines differenzierten Diskurses, der nicht pauschal verallgemeinert, sondern immer den konkreten Einzelfall im Auge behält.
    Nur so kommen wir von der Produktion steriler Phrasen weg und hin zu einer ehrlichen Auseinandersetzung - vom feindseligen Schlagabtausch zum Austausch von aufrichtigen Argumenten. Nur dann können wir hoffen, unsere Standpunkte entweder einander anzunähern oder, falls das nicht gelingt, einander fallweise zu überzeugen.


    Wenn das alles nicht gelingt - nicht nur hier im Forum, sondern in der Gesellschaft, soweit sie kulturell interessiert ist, dann werden wir bald amerikanische Verhältnisse haben. Im Klartext: Die Gesellschaft wird immer mehr zerkrümeln in Kleingruppen, die ihre eigene Subkultur mit allen Mitteln verteidigen (notfalls mit Waffen, zumindest bis zur gegenseitigen Erschöpfung). Mit Kultur wird das dann allerdings nicht mehr viel zu tun haben, sondern mit Machtkampf unvereinbarer Interessen. Und das will doch hier niemand, wenn ich die Teilnehmer unseres Diskurses richtig einschätze...


    Es steht viel auf dem Spiel! Also worauf warten wir noch? - fragt bange, aber nicht ganz hoffnungslos


    Sixtus

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  • Zitat

    Zitat von Sixtus: sondern immer den konkreten Einzelfall im Auge behält.


    Lieber Sixtus,


    ich muss mich schon wieder einmal wiederholen.
    Das ist hier schon in einer Reihe von Fällen versucht worden, indem man ein konkretes Beispiel aufgeführt hat, konkrete Einzelheiten geschildert hat und konkrete Erklärungen für den Sinn und vor allem für den Mehrwert der einzelnen Abweichungen, des Hinzufügens von nicht vorgesehenen Personen oder Aktionen gegenüber dem Original sowie die Begründung, warum es nur noch so in unserer Zeit tragbar ist, von den Befürwortern erwünscht hat. Es blieb aber in der Regel bei allgemeinen theoretischen Antworten, führte also zu nichts. Schön wäre es, wenn es so käme, wie du, ich und viele andere hier es sehen.
    Nehmen wir z.B. den Freischütz in Hannover: Jeder kann reichlich nachlesen, was da verbrochen wurde und kann sich zumindest in Einzelszenen auch auf youtube darüber informieren. Dasselbe zum Freischütz in Zürich. Ist so etwas noch die Oper "Freischütz"? Wie sehen es die Befürworter des Regisseur-Theaters.
    So gäbe es viele Beispiele, die auch im Fernsehen gezeigt wurden, z.B. der kürzlich wiederholte Fidelio aus Salzburg. Stoff zu Auseinandersetzung wäre genug da.
    Allgemeine theoretische Betrachtungen darüber, dass etwas nicht mehr zeitgemäß ist, aber führen zu keinen neuen Einsichten.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)


  • Das finde ich ist ein wirklich konstruktiver Ansatz - und die Gefahr mit der Subkultur-Exklusion mit Gewaltpotential sehr treffend diagnostiziert, Sixtus! Wenn es dagegen um einen "Kampf" und "Krieg" gegen das RT-Theater als solches geht, dann bekriegt man eine bestimmte Ästhetik und Auffassung von Kunst, indem man ihr schlicht Recht und Legitimität abspricht. Dann ist man aber in einem Diskurs über "entartete Kunst" mit dem - wenn man nur konsequent zuende denkt - notwendigen Ziel der Entfernung solcher Kunst aus dem Kulturleben (in der Art von Richard Wagners unsäglichen Vorschlägen aus der Schrift über das Judentum in der Musik), wo man dann in der Tat im Zerfall der Kultur in sich gegenseitig bis aufs Messer bekämpfende Subkulturen endet. Es wäre wünschenswert, wenn gerade zur wütenden Radikalität neigende RT-Gegner ein wenig von dieser Dialektik durchschauen würden. Kritik ist der richtige und auch erfolgversprechende Weg in einer Demokratie, nicht wütende Polemik. :hello:


    P.S. Die Problematik einer "Rhetorik der Verunglimpfung" wie ich es immer nenne, wie sie sich in dem wirklich kaum erträglichen Begriff "Verunstaltungstheater" exemplarisch spiegelt, ist, dass man damit den betreffenden Regisseuren und dem RT-Theater quasi als Institution unterstellt, es wäre zu dem einzigen Sinn und Zweck geschaffen, Kunst zu zerstören. Das ist dann - auch wenn man es nicht wahrhaben will - ein Diskurs über entartete Kunst und entartete Künstler. Und der ist schlichtweg unappetitlich und inakzeptabel. Darüber kann es keinen Konsens geben - statt dessen ist Lagerbildung unausweichlich. Wenn das unvermeidlich sein sollte, dann ist der RT-Bereich eben die Schmuddelecke des Forums, wo die Frustrierten und Enttäuschten mal so richtig Dampf ablassen können und besser unter sich bleiben.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Holger hat einiges geschrieben das in der Tat der Realität entspricht, nämlich daß ich die vollständige Entfernung des Regisseurtheaters anstrebe und hier nicht konsensbereit bin. Man kann nicht "ein bisschen schwanger" sein - man ist es - oder man ist es nicht. INDES werde ich - wenn von der "Gegenseite" (ich wüsste nicht was an diesem Begriff falsch sein sollte) keine persönlichen Angriffe gegen mich kommen sollten, ebenfalls solche vermeiden. Schliesslich sind wir hier alle mehr oder weniger freiwillig Konsumenten dessen was sich am Markt befindet und haben nur aus dieser Position Möglichkeit zur Einflußnahme. "Verunstaltungstheater" - das Wort ist nicht von mir, trifft es aber IMO doch recht gut, denn in vielen Inszenierungen ist ja das Original nur dadurch zu erkennen, dass wir den Titel am Programmzettel lesen.
    Ich bin der festen Überzeugung, dass das was wir RT nennen seinen Zenith bereits überschritten hat und das was nun so aggressiv weiterwerkt ein letzter Aufschrei vor dem Zusammenbruch ist. "Konsens" ist lediglich dann möglich, wenn die klassischen bürgerlichen Kulturtempel von verfälschenden Inszenierungen verschont blieben und man - meinetwegen - in Großgaragen oder Flugzeughallen spielte. Sobald aber eine mir nicht genehme "Kultur" mittelbaren oder unmittelbaren Einfluß auf MEIN Leben nimmt, so werde ich diese bekämpfen - ohne jegliche Rücksichtnahme. Ähnlich wie unser österreichischer Aussenminister Sebstian Kurz werde ich - bei aller Härte - indes elegant agieren und hoffe, nie meine Eleganz und Nonchalance zu verlieren. Bewundernswert wie einst bei Duellen von Standespersonen die gesellschaftlichen Konventionen eingehalten wurden, obwohl bei einem Duell ja stets der Tod eines der Kontrahenten angestrebt war. Ich persönlich möchte kein Mitglied dieses Forums persönlich insultieren, wohl aber die Verursacher des RT.
    Ich kann mich auch bisher an keinen einzigen Fall erinnern, wo ein Mitglied wegen seiner positiven oder sympathisierenden Haltung zum RT das Forum verlassen musste.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Holger hat einiges geschrieben das in der Tat der Realität entspricht, nämlich daß ich die vollständige Entfernung des Regisseurtheaters anstrebe und hier nicht konsensbereit.


    Lieber Alfred,


    nun stehe ich auf dem Schlauch und verstehe Deine Aussage nicht. Was ist gemeint? Soll die gesamte Diskussion über Operninszenierungen, von denen das Regisseurtheater ein wichtiger Teil ist, im Forum entfallen? Wie ich in Beitrag 9 bereits geschrieben und begründet habe, würde sich das Tamino Klassik Forum selbst kastrieren, wenn es die in der gesamten Opernwelt wahrscheinlich am meisten diskutierte und strittige Frage wegdrücken würde. Das kann und darf bei einem Forum, das durch Niveau der Mitglieder und die Qualität der Beiträge berechtigten Führunganspruch geltend machen kann, einfach nicht sein. Hoffentlich habe ich das falsch verstanden und bitte deshalb um präzisierende weitere Auskunft.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Hoffentlich habe ich das falsch verstanden


    Lieber Operus,


    ich weiß nicht, ob das wirklich eine Hoffnung ist, dass du das falsch verstanden hast: Alfred will nicht hier im Forum die Beiträge über das Regietheater "entfernen", sondern dieses selbst in der Realität. Dabei ist er auch nicht "konsensbereit"...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Danke, dass Alfred interpretiert wird. Lassen wir ihn doch selbst erklären.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Jetzt stehe ich vor einer Quadratur des Kreises, die, wie wir wissen, selten gelingt. Ich versuche es trotzdem.


    Lieber Gerhard, du meinst es gut, wenn du die gescheiterten Versuche der Vergangenheit zur Abschreckung aufrufst. Zum Glück habe ich die nicht alle mitbekommen, mir also noch nicht alle Hörner abgestoßen. So nehme ich den Faden weiterhin auf:


    Lieber Holger, ich gehe davon aus, dass dein Einwurf aus einer ehrlichen Haltung entspringt. Was du eine andere Ästhetik nennst, ist so lange ehrenwert, solange man ihr nicht anmerkt, dass sie für einen Regisseur nur als Vorwand dient, sich der Meisterwerke der Vergangenheit lediglich als Steinbruch zu bedienen. Denn dann wird es zur Beleidigung für deren Autoren. Und da hört für mich (und offenbar auch für Alfred und andere) der Spaß auf.
    Genau an diesem Punkt sollten wir m.E. ansetzen. So wie der Juwelier Schmuckstücke auf Echtheit und Karat untersucht, müssen wir uns Kriterien für die Grenzen des Erlaubten erarbeiten und die Überschreitungen dieser Grenzen beim Namen nennen. Das hat nichts mit Zensur zu tun, das ist eher eine Restaurierungsarbeit, die die Absichten der Autoren von der Patina der Zeit und den Spurn des Missbrauchs reinigt.


    Es war vom Freischütz die Rede, der nicht nur in Hannover missbraucht wird. Ich bin gespannt, was die kommende Premiere in Saarbrücken am 19.11. zutage fördert - und werde im Merker 12 darüber berichten und auch im Forum schon einen Kurzbericht einstellen. Das könnte dan so eine Diskussion am Einzelfall einleiten.
    Ich verweise auch nochmals auf meinen Kurzbericht vom Straßburger Liebestrank - und vor allem auf die letzten Vorstellungen dieser Produktion am 2., 4. und 7.11., jeweils nicht um 29, sondern um 20 Uhr! Diese Inzenierung halte ich für ein Musterbeispiel einer Synthese der beiden hier thematisierten Richtungen - und ein gutes Anschauungsmaterial für uns (besonders sofern man sie gesehen hat).


    In diesem Sinne: Incomminciate! - und herzliche Grüße von Sixtus

  • Danke, dass Alfred interpretiert wiird.

    Ich habe Alfred - im Gegensatz zu dir - nicht "interpretiert", sondern klar zu machen versucht, was da steht, was er geschrieben hat. Das ist sehr eindeutig und nicht das, was du (fehl-)interpretiert hast.



    Lassen wir ihn doch selbst erklären.

    Das hat er ja - und nicht zum ersten Mal.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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