Eine begeisternde und unter die Haut gehende WIederaufnahme von Cavalleria Rusticana und der Bajazzo an der Rheinoper in Düsseldorf am 24.06.2018

  • Das Haus gestern Abend war sehr gut besucht und wieder waren sehr viele junge Leute im Publikum. Die Aufführung in der Inszeneirung von Christoph Loy ist aus dem Jahr 2003. Bei der Cavalleria Rusticana sieht man eine lange Steinwand und in der Mitte einen großen Eingang zu Kirche, wo die Chorsten grade alles für die Osterprozession vorbereiten, Auf der rechen Seite gibt den Eingang zu Alfios Haus . Im Bajazzo sieht man im Prolog das gleiche Bühnenbild. Wenn die Oper anfängt, sieht man wieder die gleiche Wand , nur das der Eingang zur Kirche zugemauert ist und auf der linken Seite gibt es eine große Leiter, auf die Silvio versucht zu flüchten. Was die Inszenierungen von Christoph Loy ausmacht ist eine hervorragende Personenregie und die ist ihm auch hier sehr gut gelungen. Die Santzuzza wird von der Rumänin Cellia Costea so intenseniiv und berührend dargestellt, daß man eigentlich auf die Bühne gehen möchte und sie die ganze Zeit umarmen und trösten möchte. Dazu singt sie umwerfend gut. Sie verfügt über einen kräftigen Sopran, der in den Höhenlagen kein Vibrato hat und auch die leisen Stellen singt sie wunderbar. Auch kommt sie mühelos über den Chor hinweg. Turiddu wird vom Rheinopern Publikumsliebling Sergej Khomov gesungen. Er ist jetzt nicht mehr der jungste, sieht aber immer noch blendend aus und besitzt den nötigen Schmelz und auch noch eine gute Mittellage. Aber bein den hohen Tönen klingt er dann nicht mehr ganz so gut und beim Trinklied versucht er erst gar nicht den Chor zu übertönen, wie das zum Beispiel Gustavo Porta macht, wenn er stimmlich gut in Form ist. Eine verführerische und gut singende Lola war die junge Kimberly Boettger-Soller, ALfio und Tonio wurde von Anooshah Golesorkhi gesungen. Er singt ja auch den Holländer an der Rheinoper und bei seinem Tonio fällt mir immer auf im Prolog, daß er sobald es in die hohen Lagen geht , sein Bariton an Volumen verliert und brüchig wird. Aber das ist meckern auf hohem Niveau. Im Bajazzo wurde die Nedda von Lucia Fatyol gesungen und war mit Abstand die hübscheste und best singende Nedda die ich seit der Premiere gehört Auch sie verfügt über strahlende Höhen und das Vogellied gelang ihr sehr gut. Der Silvio wurde von Richard Sveda gesungen, dessen Bariton auch immer mehr an Kraft und Volumen gewinnt. Höhepunkt des Abends war aber der Canio gesungen von Carlo Ventre. Sein Tenor verfügt über metallische Höhen und und wie alle Sänger war er ein hervorragender Darsteller. Chor war wie immer in Bestform und auch der Dirigent Antonio Fogliani dirgierte eine gelungene Aufführung . Er atmete mit den Sängern und übertönte sie nie. Am Ende gab es bei Cavalleria Rusticana einen Bravosturm für alle, aber ganz besonders für Cellia Costa, die gefeiert worden ist, als hätte sie die Elektra gesungen. Beim Bajazzo gab es fast 8 Minuten einen noch größeren Beifallsorkan mit rythmischen Klatschen und für Carlo Vente gab es stehende Ovationen..



    Hier Nessun dorma mit Carlo Ventre aus der Arena die Verona : https://youtu.be/ssmv


    Cellia Costea Arie der Butterfly : https://youtu.be/pD_5-gGP6wI