Pogorelich- Beruf Exzentriker

  • Sagitt meint:


    Er hat einen thread verdient. Ich schätze Pogorelich außerordentlich. Er macht sehr eigenwillige Aufnahmen, für die er auch sehr gezaust wird, etwa seine Bilder einer Ausstellung, gezaust durch Attlila Csampai.
    Kontroversen hat er immer schon hervorgerufen. 1980 beim Chopin-Wettbewerb, gerade 22, den er inicht gewann, was zu einer wütenden Abreise von Martha Argerich führte.
    Früher posierte er auf den Covers seiner Aufnahmen aufreizend Dandy-haft, etwa beim b-moll-Konzert von Tchaikowskij. Inwzischen ist das out-fit verändert, aber immer wieder legt er sehr eigenwillige Aufnahmen vor.
    Ich schätze an ihm besonders seine Anschlagskunst. Wenn man seine( viel zu kleine ) Sammlung von Scarlatti-Sonaten hört, wird man nie wieder zu Horowitz greifen. Er spielt virtuos, aber mit Samtpfötchen, nimmt die Stücke ernst, gibt ihnen zugleich viel Farbe. Ebenso hohe Anschlagskunst bei Bilder einer Ausstellung. Mir ist egal, dass er 42 min. braucht, wofür Horowitz bereits mit 27 minuten fertig ist. Ich löse mich von der Vorstellung, wie das Werk offiziell klingen muss, sondern höre und bin begeistert, mit welche pianistischen Mitteln er das Werk umsetzt ( man höre con mortuis...Nr. 14).
    Leider ist sein Repertoire sehr klein. Mozart-Konzerte würde ich gerne von ihm hören.
    Großartig Scarlatti und Mussorgskij. Überzeugend sein Bach, englische Suiten 2 un 3, den trockenen Glenn Gould lasse ich dafür im CD-Regal. Gut anhörbar sein b-moll-Konzert op. 23.Überragend sein Chopin.


    Ein großer Pianist.

  • Das kann ich für die Aufnahme der Bilder einer Ausstellung vollauf bestätigen. Habe mir die Aufnahme nach einer Empfehlung hier im Forum zugelegt. 10 Punkte!


    Mit herzlichen Grüßen und ein frohes Fest für Sagitt!


    Matthias

    Tobe Welt, und springe,
    Ich steh hier und singe.

  • @Hallo sagitt und MStrauch.


    Schon sehr interessant die Unterschiede.
    Ihr lobt beide diese einSpielung und auf Rondo wurde sie eher sehr negativ bewertet.


    Das macht Lust die Aufnahme einmal zu hören.


    Gruß


    Richard

  • Pogorelich, ich habe nur Tschailowskys Klavierkonzert Nr 1 mit ihm, erregte lediglich zu Beginn seiner Karriere wirklich "Aufsehen."


    Er muß gewusst haben, daß er das dandyhafte Auftreten für seine PR brauchte, aus einem Land kommend, das in der Produktion von Weltklassepianisten bis dato eher zurückhaltend war. ;)


    Das hat er inzwischen, wie man in verschiedenen Quellen nachlesen kann, abgestellt. Aber scheinbar rächt sich das: Aus dem Superstar von einst, ist, zumindest was seine Tonträgerpräsenz anbelangt, ein "Star" geworden.



    Die Aufnahme von Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung" habe ich derzeit noch nicht, Harenbergs Klaviermusikführer schreibt jedoch zu diesem Thema:


    Zitat

    Mehrere Einspielungen beweisen seine jahrelange Beschäftigung mit den "Bildern einer Ausstellung" von Mussorgski

    .


    Pogorelich dürfte auch heute noch polarisieren: Während er im Großen Metzler Musik-Lexikon (4 Bände, ingesamt ca 3200 Seiten) überhaupt nicht erwähnt ist (im Gegensatz zu Gelber beispielsweise), wir er in der Kuzbiographie im Anhang von Harenbergs Klaviermusikführer als einer der bedeutendsten Pianisten des 20. Jahrhunderts eingestuft.



    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Es gab schon Chopin-Sieger, die servierten zwar köstliche Vorspeisen, den Hauptgang blieben sie jedoch schuldig (schade Herr Bunin).


    Pogorelichs Repertoire war von Anfang an relativ breit aufgestellt. Was er in jungen Jahren etwa mit seinem Gaspard de la Nuit dem Flügel entlockte, ist eine wahre Delikatesse. Er überraschte außerdem mit einem raffinierten, schwermetallfreien Prokofieff ohne Brutalitäten (und kam damit übrigens der Spielweise des Komponisten näher als viele andere Pianisten).


    Mit Beethovens op. 111, Schumanns Symphonischen Etüden, den Englischen Suiten von Bach und später noch diesem wunderbar verspielten Haydn legte er weitere Einspielungen vor, die mich in meiner Überzeugung bestärken, dass Pogorelich zu den ganz Großen gehört.
    Mit seinem Chopin kann ich mich hingegen nicht in vollem Umfang anfreunden, obwohl er auch hier manche Highlights setzt. In einem für mich enttäuschenden Liveauftritt spielte er u.a. eine seltsam zergliederte, spannungsarme Sturmsonate (Beethoven).


    In letzter Zeit ist es um ihn leider etwas ruhig geworden.


    g

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  • Sagitt meint:


    Ich ahne, der Herr ist krank. Er hat ja ein Festival in Wörishofen, als Dank für Heilungserfolge ? Außerdem ist ihm vor Jahren seine Frau gestorben und wenn ich diese Geschichte richtig gespeichert hatte, war das eine große Liebe gewesen, die einen sensiblen Menschen vielleicht noch mehr aus der Bahn wirft als andere ?


    Wer weiss mehr ?


    Immerhin hat uns Pogorelich schon bisher Zeugnisse seiner Klavierkunst geschenkt, die niemlas vergessen werden. Schon als Scarlatti-Spieler ist und bleibt er Referenz.

  • Sein weltweit anerkanntes Engagement für Nachwuchsförderung und andere wohltätige Zwecke passt nicht so recht zum Image eines selbstverliebten Dandies. Das muß an dieser Stelle einmal gesagt sein!



    Der Tod seiner 1. Frau (und Klavierlehrerin) Mitte der 90er Jahre hatte ihn bekanntermaßen stark belastet. Andererseits kann ich mich an eine Willemsen-Talkshow zu jener Zeit erinnern, wo er mit aufgeräumtem Gemüt als Strahlemann vor die Kamera trat. Als man auf Mozart zu sprechen kam, schwärmte er über die lukullischen Freuden beim Verzehr von Schokokugeln.


    Vielleicht geht er zum Abspecken nach Wörishofen ?


    Zitat

    sagitt: Ich ahne, der Herr ist krank.


    Spätestens wenn er in Lourdes gesichtet, ist es amtlich :D :stumm:


    g

  • Lieber Sagitt,
    mein Verhältnis zu Pogorelich war und bleibt gespalten .
    Exquisit die Préludes von Chopin und sein Scarlatti . Sein Mussorgsy ist völlig gegen den Strich, aber ich kenne Liebhaber, die extra für die "Bilder einer Ausstellung" Reisen unternehmen !!!
    Schlimm ist Chopins b-Moll-Sonate und seine "études symphoniques" sowei sein später Brahms .
    Seine Klavierkonzerte schwanken sehr stark .
    Auf jeden Fall ist er ein hochinteressanter Pianist seit nunmehr über 20 Jahren .
    Alles Gute
    Frank Bechyna
    PS.Liszts h-Moll-Sonate zerbröselt ihm leider völlig ! FGB :)

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Lieber MStauch !
    Ihre begeisterung für Mussorgsky durch Ivo Pogorelich wird seltsamereise von allen weibliche Bekannten von mir geteilt !
    Ich finde diese Interpretation hochinteressant wegen des interpretatorischen Denkansatzes . Aber konsequent ist sie nicht .
    Meine Favoriten :
    Horowitz(1), Richter(Sofia), Katchen , Weissenberg (EMI) .
    Grüsse,
    Frank Georg Bechyna ?(

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • @Frank Georg


    Ganz allein bin ich mit mit meiner Wertschätzung der Bilder durch Pogorelich offenbar nicht - da steht noch etwas im Thread über Mussorgsky, Bilder einer Ausstellung. Natürlich nichts gegen die Richteraufnahme. Im übrigen warte ich noch auf die Aufnahme von Lahusen.


    Mit freundlichen Grüßen


    Matthias.

    Tobe Welt, und springe,
    Ich steh hier und singe.

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  • Lieber Matthias ,
    niemand kann und sollte alle Aufnahmen gleich gut oder "richtig" finden : Wir haben eben unsere Präferenzen . Und was auch Tonträger eher mittelmässig scheint , kann live zu einem unvergesslichen Erlebnis werden . ich habe auchmit Pogorleeich beim Rhein-Ruhr-Klavierfestival solche Erfahrungen gemacht .
    DasWerk selbst gefällt mir seit zig Jahren besonders , ich liebe es . Und ich ziehe es der Orchetsrebearbeitung durch Ravel deutlich vor !
    Beste Grüse
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • @Frank Georg


    Nicht zu verachten ist im übrigen die Afanassiev Aufnahme (Denon).


    Habe ich gestern vergessen zu nennen, aber höre ich besonders gern.


    Gruß


    Matthias


    Tobe Welt, und springe,
    Ich steh hier und singe.

  • Zitat

    Original von gaspard


    Auf dem Bild ganz links hat er eine verblüffende Ähnlichkeit mit Diego Maradonna Mitte der 90er Jahre. :D :D :D


    Grüße


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Für mich ist er ein arrogantes A.....!


    Vor Jahren war hier in Bern ein Benefiz-Konzert angesagt, "Pogorelich spielt Rachmaninov und andere Werke (weiss nicht mehr welche)".


    Wir haben uns wegen den Rachmaninov Etüden die recht teuren Eintrittskarten geleistet und waren voller Hoffnung auf einen wunderschönen Konzertabend.
    Nun, kurz vor Beginn erscheint sein Manager auf dem Podium und erklärt, dass Pogorelich im Moment keine Lust auf dieses Programm habe und Chopin spielen wolle.
    Mein Frust war so riesengross, am liebsten hätte ich den "Herrn" lautstark ausgebuht. Aber mein Anstand verbietet mir solche negativen Äusserungen in einem Konzertsaal.


    Das Konzert war der Laune des "Herrn" entsprechend sehr schlecht und extrem langweilig!
    Drum meide ich alles musikalische, was dieser Typ zu bieten hat. Als Interpret sollte er begreifen, dass der Lohn vom zahlenden Publikum kommt und nicht aus der Wundertüte!


    Gruss
    Christoph

    Über Geschmack kann man - aber muss man nicht streiten!

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  • :hello:Lieber Christoph ,
    das sagen viele über "den schönen Ivo" . Ich bin ihm persönlich nie begegnet .
    Meine sehr zwiespältige Meinung zu seinem pianistischen Können habe ich seit seiner - damals - LP mit Schumann desatrösem opus 13 und seiner verunglückten letzten Klaviersonate op 111 von Beethoven immer wieder zum Ausdruck gebracht . Dennoch : Er hat eine riesige ( vor allem weibliche ) Fan-Gemeinde , dass einem schwindlig werden kann . Seine beiden Super-Hits sind wohl "Bilder einer Ausstellung" und Chopins "Préludes" ( letzter ist wirklich hervorragend ) .
    Alles Gute nach Bern !
    Frank :hello:

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • ES GIBT SIE (NOCH?), DIE GENIALE KLAVIERKUNST


    Ivo Pogorelich in der Philharmonie am Gasteig (München), 8.4.2005


    Versuch einer Konzertkritik


    Eine Konzertbühne, ein Konzertflügel, ein Mensch. Schillernde Biographie zwischen Höhenflug und Absturz, der Anspruch des Unberechenbaren, tausend Erwartungshaltungen: Allein die Vorstellung, ein klassischer, berühmter Konzertpianist zu sein, bleibt für den Normalbürger unfassbar. Fast jede/r im Saal kennt die Werke, und jede/r „weiß“, dass sie/er trotzdem immens bereichert nach dem Konzert nach Hause gehen wird. Oder man erlebt den Totalabsturz mit. Immerhin wäre das eine Sensation. Die oberflächliche Welt lechzt nach Skandalen, nicht nach großer Klavierkunst. Und doch unterläuft Ivo Pogorelich alle Klischees und Vorurteile: Er sagt nicht ab, er gibt seinen Klavierabend, und am Ende hat man allein die Gewissheit, große Klavierkunst gehört zu haben. Ein Genie unserer Zeit. Ivo Pogorelich ist der Beweis, dass es diese große Klavierkunst, diese sicher aussterbende Gattung, noch gibt. Es ist die Aura, es ist die Kraft, es ist die Magie der Klaviermusik, zum ewig Gültigen, zum Zeitlosen geadelt, die gefangen nimmt. Man vergisst Raum und Zeit und begibt sich ins Universum der Töne, Ewigkeiten sind Ewigkeiten, aber sie werden nicht als Ewigkeiten, sondern als das Sein an sich empfunden. Der Kosmos öffnet sich, und nur gelegentliche Hustenanfälle im Publikum sowie das eigene lästige Magenknurren behindern die vollendete weltumspannende Innenschau im Konzertsaal. Schämt euch Münchner, der Saal ist nur zu drei Vierteln voll. Ja, die so genannte E-Musik stagniert, „neue“ Musik ist immer noch die von 1900 an, man übt sich im tausendfachen weltweiten Wiederkäuen der Symphonien von Beethoven und bemerkt begierig jede durch Äußerlichkeiten auffallende Wagner-Inszenierung gegen jede Intention des Komponisten. Trotzdem bleibt ein erhabenes Kunsterlebnis wichtiger Bestandteil der Kultur, sind geniale Interpretationen eines der unglaublichsten Wunder der Menschheitsgeschichte. Nachschöpferische Kunst, in ihrer Ursprünglichkeit fast unmöglich gemacht durch die „Überprüfbarkeit ihrer Gültigkeit“ mittels unzähliger Konserven, gehört mittlerweile zum Schwersten was es gibt. Wer vermag einem tausendfach abgespielten Klavierstück noch Reizvolles abzugewinnen? Wem gelingt es, dem nivellierenden Mittelmaß zu entkommen und den mörderischen Spagat zwischen Effekt und Genie zu bewältigen? Ivo Pogorelich spielt diesen Abend wie aus dem Augenblick heraus. Als würde er die Werke im Moment erschaffen. Er vollbringt alle „notwendigen“ Wunder, die seinen Ruf als einer der Großen unserer Klavierzeit rechtfertigen. Dieser Ruf beinhaltet äußerliche Attribute, und genau diese Attribute bedient und konterkariert er zugleich. Ivo Pogorelich hat kein wallendes Haar mehr, von weit hinten im Saal sieht er glatzköpfig aus, er macht sich damit völlig alterslos. Er kommt herein, bulliger als man ihn von Fernsehaufzeichnungen her kennt, er ignoriert demonstrativ das Publikum, setzt sich ans Klavier und öffnet den Kosmos: Frederic Chopin, Nocturne Nr. 2 E-dur op.62, Nocturne Es-dur op.55/II, Sonate für Klavier Nr. 3 h-moll op.58, ein Block in sechs Sätzen. Pogorelich muss und will niemandem etwas beweisen, er spielt beseelt pure Musik, mit wenig Pedal, mit viel Ausdruck. Alles geben, alles nehmen. Das Publikum wird auf sich selbst zurück geworfen. Man hört den Klang der Stille. Man ist Teil der Stille. Die Nocturnes spannen große Bögen, die Sonate entwickelt sich aus dem Impetus jedes Moments. Unbeschreiblich das Largo dieser Sonate – hier lösen sich alle Grenzen auf. Pogorelich akzeptiert berührten, verlegenen, begeisterten Applaus, aber er lässt das Publikum spüren, dass dies nicht wesentlich für ihn ist. Nach der Pause spielt er die Klaviersonate Nr. 4 Fis-dur op.30 von Alexander Skrjabin als Substanz über einem Nichts, wieder so beseelt wie den Chopin zuvor, dann impulsiv. Es geht nie um Effekte, immer ist der Ausdruck entscheidend. Großartig die Apotheose am Schluss dieses wunderbaren Klavierwerks! Nur ganz kurzer Applaus wird geduldet, grimmig geht es weiter mit der Sonate Nr. 2 b-moll op.36 von Sergej Rachmaninow: eine grandiose Offenbarung, voller Seele – die Musik wie die Interpretation! Und doch: Immer ist auch eine Kälte mithörbar, die Kälte einer gespenstischen Überlegenheit, die aber immer in der Demut vor dem unendlichen Kosmos dieser Klaviermusik aufgeht. Pogorelich liebt es, in großen Bögen zu versinken, und wir Zuhörer tauchen mit, bis zum totalen Stillstand der Welt. Zum Finale entfacht er einen umso furioseren Feuersturm und baut große Katarakte – sind wir am Ziel? An welchem Ziel überhaupt? Frenetischer Applaus, zwischen „Was für ein Wunder!“ und „Wir haben es überstanden!“ in allen Facetten der Bedeutungen. Fast unbeholfen bescheiden wirkendes Verbeugen am Klavier des mehrfach wieder kommenden Genies, aber um nichts in der Welt eine Zugabe. Es gibt sie (noch?), die große Klavierkunst …


    Gruß an das Tamino Klassikforum
    Alexander

    Freundlicher Gruß
    Alexander

  • Lieber Alexander ,
    herzlichen Dank für Deine leidenschaftliche und scharf analytische Beschreibung Deines Erlebens mit und um die Kunst Pogorelichs .
    Ich habe so etwas selbst von Leuten , die professionell mit ihm im besten Sinne zu tun haben , noch nie gelsen !
    :] :] :] :] :]
    Frage : Was hälst Du von seinen Chopinschen Préludes 8 meine top-Aufnahme ) oder seine Scarlatti-Sonaten ?
    Besten Dank und vile Grüsse
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Vielen Dank für die freundlichen Worte.
    Die Aufnahmen der Chopin Preludes und mit Sonaten von Scarlatti werde ich mir sicher demnächst anhören.
    Herzlicher Gruß von
    Alexander

    Freundlicher Gruß
    Alexander

    Einmal editiert, zuletzt von Alexander_Kinsky ()

  • Hallo Alexander,


    ich hatte ursprünglich geplant, einen Besuch bei Freunden in München eben mit diesem Konzert zu verbinden. Leider vereitelten persönliche Umstände dieses Vorhaben.


    Nach Deinem beeindruckenden Beitrag tut es mir umso mehr leid, nicht dabei gewesen zu sein. Respekt für diese tolle Schilderung eines erlebnisreichen Abends!


    Gruß, Cosima

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  • Lieber Alexander ,
    ich hoffe und meine dies aufrichtig angesichts des unendlichen Schrotts , den man in anderen Foren liest , dass Du / Sie weitere derart professionelle Rezensiionen verfassen .
    Nochmals : :] :] :] :] :] :]
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Zitat Frank Georg Bechyna im Stadtfeld-Thread (18.06.2005):


    Zitat

    Lieber Gaspard ..... Zum zweiten Punkt :
    Ivo Pogorlrich habe ich noch bis vor drei Jahren regelmässig gehört . Nun gibt es hier im Grossraum keine Liveabende mehr und neu CDs gibt es meines Wissens auch nicht . Dasabel "DG hat er nicht gewechselt .


    Wir müssten die Leute von DG anschreiben , aber meine Erfahrung mit EMI ( ging gerade ) oder SBME ( = Sony plus BMG ) haben mir bewiesen , dass die offensichtlich nur mit sich selbst beschäftigt sind . Als : ich weiss nicht , w o Pogorelich geblieben ist . Vielleicht nutzt eine Anfrage vgei seinem Management in Paris ? Ich wäre Dir dankbar , wen Du dann berichten würdest .
    Schöne Grüsse Frank


    Lieber Frank,


    keine Bange, den Pogorelich gibt es tatsächlich noch! :)
    Kommenden Monat setzt er sein Tourneeprogramm mit Rachmaninoff , Skrjabin und Chopin fort.


    14.7. Wiesbaden, Rheingau-Musik-Festival
    15. 7. Ludwigsburg
    16. 7. Altenhof, Schleswig-Holstein-Musik-Festival
    17. 7. Ruhrfestival Essen


    Mal sehen, ob sein Management über etwaige Platten-Pläne Aufkunft erteilt. Eine eMail kostet ja nichts ..


    Gruß g

  • Lieber Gaspard ,
    besten Dank für Deine Auskunft .
    Sollte ich in meinem Geburtstagsmonat das schöne Deutschland nicht gegen das ebenso schöne Frankreich oder Italien zwecks Uralub austauschen , werd eich nach Essen zu Ivo Pogorelich reisen .
    Und dann berichten .
    Beste Grüsse
    Frank
    PS.: Die DG müsste doch eigentlich etwas von seine Plänen bzgl., neuer CD wissen . Aber die Jungs schweigen . F.

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Zu Ivo Pogorelich habe ich eine etwas zwiespältige Meinung.
    Zum einen sein wirklich genialer Bach (Englische Suite), seine abartig guten Chopin-Scherzos, und tolle "Bilder einer Ausstellung" von Mussorgsky, obwohl ich die Richter-live Aufnahme besser finde; sehr sehr gut ist auch die 2. Sonate von Scriabin. Andererseits ein etwas traniger Scarlatti, und vor allem, was mich am meisten stört, ist seine Chopin, Scriabin und Rachmaninov-LASTIGKEIT.
    Ich denke, er hat genug Chopin gespielt, er sollte sich etwas Konsequenter tiefgründigeren Dingen zuwenden (kann er doch, siehe Bach) und Brahms nicht derart weichspülen (Haaaaalllooooo?? Wo ist der Bass??, Wo sind denn die Mittelstimmen?? Wo die Struktur??), dass man es von Chopin nicht unterscheiden könnte, würde man das Stück nicht kennen.
    Aber interessant ist es allemal zu beobachten, ob er irgendwann über sein 19. Jh.-lastiges (und, mal ehrlich, Scriabin ist für seine Zeit recht altmodisch (Ausnahmen selbstverständlich vorhanden, 5. Sonate zum Beispiel)) Repertoire hinwegkommt.


    Viele Grüße

    Das Frühstück ist ihm viel zuviel Zeremonie. Die ganze Lächerlichkeit kommt zum Ausdruck, wenn ich den Löffel in die Hand nehme. Die ganze Sinnlosigkeit. Das Zuckerstück ist ja ein Anschlag gegen mich. Das Brot. Die Milch. Eine Katastrophe. So fängt der Tag mit hinterhältiger Süßigkeit an.

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  • Zitat

    Original von bubba
    Zu Ivo Pogorelich habe ich eine etwas zwiespältige Meinung.
    ..........., seine abartig guten Chopin-Scherzos........


    Kannst Du den Begriff "ABARTIG" in diesem Kontext einmal erklären ?(

  • Der Ausdruck "abartig" ist unglücklich . Junge Menschen betonen Positives heute durchaus in Verbindung mit einem vorangehenden Wort , das objektiv falsch ist , aber dieses Positive eben dadurch besonders hervorheben soll .
    Gäbe es einen "Duden" oder "Wahrig" für "Umgangssprachliches deutsch ganz junger Menschen" , so würde dort ein Hinweis auf richtiges Deutsch zu finden sein .
    Aber solange gerrit Stoltes "Anmerkung" über Georges Cziffras Kunst als "verbrecherisch" ( un d Stolte ist wesentlich älter !!! ) den beifall der Richard findet , kann das als kleine Jugensünde knapp durchgehen !
    FGB

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Es tut mir leid, daß meine sprachlichen Unzulänglichkeiten eure geschliffene Sprachästhetik beleidigt.
    Mit abartig meinte ich, sehr *gut*. Eine etwas sprachkosmetische Variante wäre:
    So herzzerreißend-verzweifelt, manisch und zugleich depressiv-melancholisch, wie er die ersten drei Moll-Scherzi fast autistisch durchlebt, verleiht er diesen wohlbekannten Stücken eine unerhört neuartige und geradezu gespenstische Aura des dämonisch Albtraumhaften und Bizarren.
    Nunja, ich weiße darauf hin, daß Liszt auch als teuflisch etc. beurteilt wurde, worüber man heute eher lächelt, doch damals....


    Viele Grüße

    Das Frühstück ist ihm viel zuviel Zeremonie. Die ganze Lächerlichkeit kommt zum Ausdruck, wenn ich den Löffel in die Hand nehme. Die ganze Sinnlosigkeit. Das Zuckerstück ist ja ein Anschlag gegen mich. Das Brot. Die Milch. Eine Katastrophe. So fängt der Tag mit hinterhältiger Süßigkeit an.

  • Zitat

    Original von bubba
    Es tut mir leid, daß meine sprachlichen Unzulänglichkeiten eure geschliffene Sprachästhetik beleidigt.
    Mit abartig meinte ich, sehr *gut*. Eine etwas sprachkosmetische Variante wäre:
    So herzzerreißend-verzweifelt, manisch und zugleich depressiv-melancholisch, wie er die ersten drei Moll-Scherzi fast autistisch durchlebt, verleiht er diesen wohlbekannten Stücken eine unerhört neuartige und geradezu gespenstische Aura des dämonisch Albtraumhaften und Bizarren.
    Nunja, ich weiße darauf hin, daß Liszt auch als teuflisch etc. beurteilt wurde, worüber man heute eher lächelt, doch damals....
    Viele Grüße


    Mir war schon klar das Du Dich positv geäußert hattest wollte aber verstehen was genau Du meinst!

  • Zitat

    Original von bubba


    Ich denke, er hat genug Chopin gespielt, er sollte sich etwas Konsequenter tiefgründigeren Dingen zuwenden (kann er doch, siehe Bach)
    Viele Grüße


    Lieber Bubba,


    dürfen wir daraus den Schluss ziehen, Chopin würde es an Tiefgründigkeit fehlen? Klingt ja fast ein wenig nach dem Chopin-Bild vergangener Tage: Ein blasierter junger Gentleman mit schmachtendem Blick der dem Fortepiano seichte-süssliche-schwelgerische Salonmusik entlockt?:D:D


    Herzliche Grüße,


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

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