Sagitt meint:
Er hat einen thread verdient. Ich schätze Pogorelich außerordentlich. Er macht sehr eigenwillige Aufnahmen, für die er auch sehr gezaust wird, etwa seine Bilder einer Ausstellung, gezaust durch Attlila Csampai.
Kontroversen hat er immer schon hervorgerufen. 1980 beim Chopin-Wettbewerb, gerade 22, den er inicht gewann, was zu einer wütenden Abreise von Martha Argerich führte.
Früher posierte er auf den Covers seiner Aufnahmen aufreizend Dandy-haft, etwa beim b-moll-Konzert von Tchaikowskij. Inwzischen ist das out-fit verändert, aber immer wieder legt er sehr eigenwillige Aufnahmen vor.
Ich schätze an ihm besonders seine Anschlagskunst. Wenn man seine( viel zu kleine ) Sammlung von Scarlatti-Sonaten hört, wird man nie wieder zu Horowitz greifen. Er spielt virtuos, aber mit Samtpfötchen, nimmt die Stücke ernst, gibt ihnen zugleich viel Farbe. Ebenso hohe Anschlagskunst bei Bilder einer Ausstellung. Mir ist egal, dass er 42 min. braucht, wofür Horowitz bereits mit 27 minuten fertig ist. Ich löse mich von der Vorstellung, wie das Werk offiziell klingen muss, sondern höre und bin begeistert, mit welche pianistischen Mitteln er das Werk umsetzt ( man höre con mortuis...Nr. 14).
Leider ist sein Repertoire sehr klein. Mozart-Konzerte würde ich gerne von ihm hören.
Großartig Scarlatti und Mussorgskij. Überzeugend sein Bach, englische Suiten 2 un 3, den trockenen Glenn Gould lasse ich dafür im CD-Regal. Gut anhörbar sein b-moll-Konzert op. 23.Überragend sein Chopin.
Ein großer Pianist.